Ordensprovinz, zum
Kustos der
Konvente zu
Worms,
[* 2]
Mainz
[* 3] und
Köln
[* 4] und 1222 zu seinem Stellvertreter und zum alleinigen
Kustos der
Rheingegenden ernannt. Nach achtjähriger
Verwaltung dieses
Amtes begab er sich wieder nach
Assisi und schrieb hier im Auftrag
des
PapstesGregorIX. das
Leben des heil. Franziskus, das nie im
Druck erschien. Weiter ist von seinem
Leben
nichts bekannt. Einige schreiben Thomas von Celano noch zwei
Sequenzen zu: »Fregit victor virtualis« und »Sanctitatis
nova signa«;
doch bleibt das »Dies irae etc.« das Werk,
dem er allein seinen
Ruhm verdankt.
Man hat von diesem in der römisch-katholischen
Kirche zu einem stehenden
Gesang am
FestAllerseelen und beim
Totenamt erhobenen
Liede drei bedeutend voneinander abweichende
Texte: den wahrscheinlichen Urtext,
wie er von einer Marmorplatte in der
Kirche des heil. Franziskus zu
Mantua
[* 5] kopiert worden sein soll;
den sogen. Hämmerlinschen,
wie ihn
Felix Hämmerlin
(Malleolus) herstellte, und den kirchlichen, der durch die
Autorität des tridentinischen
Konzils festgestellt und 1576 in einem römischen
Missale bekannt gemacht worden ist.
Verfehlt ist der noch von Wolfsgruber
(»Van der navolginge cristi ses boeke«,
Wien 1879;
»GiovanniGersen«, Augsb. 1880) vertretene
Versuch der
Benediktiner, das
Buch für einen Benediktinerabt von
Vercelli mit
NamenGersen, von dem man nichts
näheres weiß, in Anspruch zu nehmen. Doch ist anzuerkennen, daß die
Unterschrift in dem sogen. Autographum (Finitus et
completus ... per manus fratris Thomae Kempensis) denThomas ebensogut als Abschreiber (und Thomas von Kempen hat in der That
viele
Bücher abgeschrieben) wie als Verfasser bezeichnen kann. Auch kann
man sich nach dem augenblicklichen
Stande der
Dinge
dem
Eindruck nicht verschließen, daß es nach aller
WahrscheinlichkeitHandschriften gibt, die über die Zeit des Thomas von Kempen hinausgehen,
womit freilich nicht gesagt ist, daß gerade
Gersen der Verfasser wäre.
vonZirkläre, mittelhochdeutscher Dichter, aus
Friaul, verfaßte 1215-16 ein
Lehrgedicht in zehn
Büchern.
»Der welsche
Gast«, d. h. der Fremdling aus
Welschland (hrsg. von
Rückert, Quedlinb. 1852), eine umfassende, auf die höfischen
Kreise
[* 12] berechnete Tugendlehre.
die nach dem ThomasschenVerfahren der Verhüttung phosphorhaltiger
Erze mit basischen
Zuschlägen erhaltene
Schlacke, ist porös oder dicht, schwarz, zerfällt beim
Liegen an der
Luft zu einem groben
Pulver, welches
schwer zersetzbare, bis kopfgroße Beimengungen enthält. Die gemahlene
Schlacke zeigt wenig konstante
Zusammensetzung, da
diese durch die verwendeten
Erze undZuschläge wie auch durch die
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