(Dietmar),
Bischof von
Merseburg,
[* 17] Geschichtschreiber der Zeit der sächsischen
Kaiser, geb. 976 als Sohn des
GrafenSiegfried von Walbek, mit dem sächsischen Kaiserhaus verwandt, im kaiserlichen
Stift zu
Quedlinburg,
[* 18] im
Klosterberge und
in
Magdeburg
[* 19] gebildet, wurde 1002
Propst des von seinem Großvater gestifteten
Klosters Walbek, 1009
Bischof von
Merseburg und
starb Er schrieb eine
Chronik in acht
Büchern, welche die Geschichte von 908 bis 1018 umfaßt und an die Geschichte
Merseburgs,
Sachsens und der Wendenkriege wertvolle Mitteilungen zur Reichsgeschichte anschließt. Thietmar ist
in der Geschichte seiner Zeit gut unterrichtet, wahrheitsliebend und anschaulich in der
Darstellung; namentlich sind die drei
letzten
Bücher (1014-18) fast wie ein
Tagebuch. Weniger gut ist sein lateinischer
Stil und die
Komposition, da er immer neue
Zusätze und Nachträge hinzufügte, die sich, da die eigneHandschriftThietmars erhalten ist, leicht
erkennen lassen. Die einzige zuverlässige
Ausgabe ist die von
Lappenberg in den
»Monumenta Germaniae historica«, Script. III
(besonders, Hannov. 1889), die beste Übersetzung die von
Laurent (2. Aufl., Berl. 1879).
die älteste Stadt
Ägyptens und
Heimat des ersten
Pharao,
Mena oder
Menes, des Begründers
des ägyptischen
Reichs und der Stadt
Memphis, lag in Oberägypten westlich vom
Nil, wo sich
ca. 18 km südlich von Girge bei
El Cherbe und Kôm es
Sultân seine Reste erhalten haben, unweit der mit ihm in engen Beziehungen stehenden Totenstadt
Abydos (s. d. 2).
dän.
Amt, den nordwestlichsten Teil von
Jütland umfassend, 1688 qkm (30,6 QM.) mit (1880)
64,007 Einw. Die gleichnamige Hauptstadt im sogen.
Thyeland, am nördlichen
Ufer des
Limfjords, Endpunkt der Bahnlinie Struer-T, hat eine ansehnliche
Kirche und (1880) 4184 Einw.,
die recht lebhaften
Handel,
Fischerei
[* 23] und
Industrie treiben. Thisted ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
GroßesAufsehen erregten seine
»Breve fra
Helvede«
(»Briefe aus der
Hölle«, 4. Aufl. 1871, unter dem
Pseudonym M. Rowan). Thisteds
Schriften zeichnen sich durch glänzende
Darstellung und reiche
Phantasie aus, leiden aber unter großer Weitschweifigkeit.
(Thebai), Hauptstadt einer Eparchie des griech.
NomosAttika und
Böotien, an der
Stelle der
Kadmeia, der
Burg des
alten
Theben (s. d. 2), gelegen, Sitz eines
Bischofs, mit (1879) 3509 Einw. Aus dem
Altertum hat sich nur wenig erhalten, abgesehen
von den zahlreichen
Quellen, die in den thebanischen
Mythen eine
Rolle spielen.