Absetzung des
Generals Bressolles das des
Korps selbst
übertragen, mit welchem Thibaudin nach der
Schweiz
[* 2] übertrat. Nach
dem
Krieg wurde er zwar von der Untersuchungskommission nicht verurteilt, aber mit Rücksicht auf eine
Reklamation der deutschen
Regierung in Inaktivität versetzt. Jedoch schon 1872 wurde er rehabilitiert, zum Obersten des 32. Linienregiments
ernannt und, da er sich als eifriger
Republikaner zeigte, bald zum Brigadegeneral und, nachdem er unter
FarreDirektor des Infanteriewesens
im
Kriegsministerium gewesen war, 1882 zum Divisionsgeneral befördert.
Da er bei der Ministerkrisis Ende
Januar 1883 sich bereit erklärte, die Ausführung des Prätendentengesetzes gegen die in der
Armee dienenden
Prinzen von
Orléans
[* 3] zu übernehmen, ward er zum Kriegsminister ernannt, nahm
aber schon im
Oktober d. J. auf Verlangen der übrigen
Minister seine Entlassung, da er sich weigerte, dem König von
Spanien
[* 4] einen Besuch zu machen. 1885 wurde er zum
Kommandanten von
Paris
[* 5] ernannt, aber wegen seiner Beziehungen
zu der durch den Ordensschacher belasteten
Frau Limouzin im
November 1887 abgesetzt.
Seine Gedichte, welche sich trotz ihres kunstvollen
Baues durch den leichten und graziösen
Fluß der
Verse, Innigkeit und
Wahrheit
der
Gefühle und durch reine und klare
Sprache
[* 7] auszeichnen, nehmen eine Art Mittelstellung ein zwischen
der nordfranzösischen
Lyrik und der
Poesie der
Troubadoure, und man wird kaum fehl gehen, wenn man annimmt, daß die zartesten
und duftigsten
Blüten seiner
Dichtung unter dem Einfluß des liederreichen
Hofs von
Navarra erblüht sind. Von den 66 überlieferten
Liedern sind 39 Liebeslieder, die andern Kampflieder, fromme Rügelieder etc.;
sie sind herausgegeben von
Lévesque de la Ravallière (Par. 1742, 2 Bde.)
und von Tarbé
(Reims
[* 8] 1851).
(spr. tjähl,Zihl), linksseitiger Nebenfluß der
Aare, 134 km lang, entsteht als
Orbe in dem französischen
Jurasee
Lac des
Rousses (1075 m ü. M.), durchfließt, im
Val de
Joux auf Schweizergebiet übergetreten, den
Lac deJoux (1009
m ü. M.) und den
Lac Brenet, verschwindet von hier an durch einen Trichter, in welchem die Werke einer
Mühle sich befinden, unter den Kalkfelsen und kommt erst 4 km weiter als
»Source de l'Orbe« aus einer hohen Felswand wieder
hervor (783 m).
Bald wieder einen ansehnlichen Bergstrom bildend, zieht die Thièle durch das enge
Thal
[* 15] von Valorbe, betritt unterhalb
des Städtchens
Orbe ein weites Sumpfland und mündet, schon unter dem
Namen Toile oder (Obere) Thièle, in
den
Neuenburger See (435 m). Als
MittlereZihl verläßt der
Fluß sein großes Läuterungsbassin und erreicht jetzt in geradem,
kanalisiertem
Lauf den
Bieler See. Die Untere Thièle, vom
Austritt aus diesem Seebecken bis zur
Aare, ist jetzt, nach Ausführung
großer hydrotechnischer
Arbeiten, mit der
Aare selbst vereinigt und erreicht deren altes
Bett
[* 16] bei
Meienried-Buren (430
m). S.
Juragewässerkorrektion.
Als ihm dies nicht gelang, ging er im Mai allein zu denselben über, ward erst Befehlshaber eines
Streifkorps, dann des sächsischen
Korps, das er 1814 in
Frankreich befehligte, trat in preußische
Dienste
[* 21] über, führte 1815 beiLigny
und besonders bei
Wavre das 3.
Armeekorps, ward 1816 kommandierender
General des 7., 1819 des 8.
Korps und starb als
General der
Kavallerie in
Koblenz.
[* 22]
die »Systematische Darstellung der Fortpflanzungsgeschichte der Vögel
[* 27] Europas« (mit seinem Bruder G. A. W. Thienemann undChr.
L.Brehm, Leipz. 1825 bis 1838, 5 Abtlgn.) und »Fortpflanzungsgeschichte
der gesamten Vögel« (das. 1845-56, 10 Hefte mit 100 Tafeln); »Reise im NordenEuropas« (das. 1824 bis 1827, 2 Bde.).