einen
Monolog (und also einen
Schauspieler) hinzufügte, der in der
Regel eine auf
Bakchos bezügliche mythische Geschichte enthielt,
war aus Ikaria in
Attika gebürtig und lebte um 540
v. Chr.
Falsch ist die Nachricht, daß Thespis mit einer wandelnden
Bühne auf
einem
Karren
[* 2] herumgezogen sei; doch ist der Thespiskarren für wandelnde
Bühnen seit Horaz sprichwörtlich
geworden. Vgl.
Schauspielkunst, S. 414.
Die Thesproter, die schon in der
»Odyssee« als ein seefahrendes, von
Königen beherrschtes
Volk genannt werden, waren ein illyrischer
Stamm, welcher erst allmählich sich hellenisierte;
zur Zeit des Peloponnesischen
Kriegs war ihr
Staat der mächtigste in
Epirus.
alte
Landschaft im nördlichen
Griechenland,
[* 3] grenzt gegen
W. an
Epirus, von dem es der
Pindos trennt, gegen
N. an
Makedonien, gegen O. an das
Ägeische Meer, gegen
S. an den Pagasäischen und Malischen
Meerbusen und
an das Gebiet der
Doloper und Änianen. Die Hauptgebirge sind: der
Olympos (2985 m),
Ossa (1953 m),
Pelion (Plessidi, 1620 m)
im N., der
Othrys (1728 m) im S., der
Pindos (2168 m) im O. Die
Gebirge im N. und S. sind leicht zu überschreiten,
so daß Thessalien wiederholt
Völkerwanderungen und Eroberern zum Durchzugsland diente.
Ein nur 800 m hoher Gebirgszug, die berühmten
Kynoskephalä, teilt die von jenen
Bergen
[* 4] umringte thessalische
Ebene, die einst
ein Binnensee gewesen ist, in zwei wohlbewässerte Hälften. Hauptfluß ist der
Peneios. Der
Boden war fruchtbar; besonders
gab es gute
Weiden, weshalb die
Pferdezucht
[* 5] in Thessalien zu
Hause war. Die Thessalier waren als Pferdebändiger
ebenso berühmt wie als Zauberer. Die einzelnen Stadtgebiete waren (vom Beginn der
Olympiaden bis ins 3. Jahrh.
v. Chr.) in
vier
Bezirke (sogen. Tetraden) verteilt.
Diese waren: Hestiäotis, nebst dem Gebiet der Perrhäber, der westliche und nördliche Teil des
Landes
mit den
Städten Trikka, Gomphi,
Ithome;
Thessaliotis, der südwestliche Teil der thessalischen
Ebene, mit Kierion und
Pharsalos, und
Phthiotis oder
AchaiaPhthiotis, der
Süden u. Südosten des
Landes mitHalos und Thebä Phthiotides, wozu
als fünfte
Landschaft noch der Küstenstrich
Magnesia mit der Stadt
Demetrias kam, der ein selbständiges Gemeinwesen bildete.
S.
Karte »Altgriechenland«.
[* 6] - Als älteste Bewohner des
Landes werden
Pelasger genannt, welche die Ureinwohner unterjochten
und zu Leibeignen machten, die unter dem
NamenPenesten einen ähnlichen unterdrücktenStand bildeten wie
die
Heloten in
Sparta.
Die
»Ilias« kennt den
Namen Thessalien noch nicht. Der
Tradition nach fielen 60 Jahre nach
TrojasFall die wahrscheinlich
illyrischen Thessalier, ein Teil der Thesproter, aus
Epirus in Thessalien ein und veranlaßten dadurch die
Dorische Wanderung. Sie
wurden später hellenisiert, blieben aber geistig unbedeutend.
Um so mehr leisteten sie in athletischen
Künsten. Unter den edlen Geschlechtern waren schon zur Zeit der
Perserkriege die
Aleuaden in
Larissa und die
Tyrannen zu Pherä,
die ihren Ursprung auf
Iason zurückführten, berühmt.
Unter dem spätern
TyrannenAlexander war Thessalien der Schauplatz eines
Kriegs mit den Thebanern unterPelopidas.
Dann stand im
Bund mit
Theben gegen
Sparta. Nach
Alexanders Ermordung (359) riefen die
Aleuaden gegen dessen Nachfolger Tisiphonos
und
Lykophron
den König
Philipp vonMakedonien zu
Hilfe, der sich aber bald selbst zum
Herrn des
Landes machte. Von da an blieb
Thessalien in makedonischer Abhängigkeit, und wenn auch für
Augenblicke der Ätolische
Bund im
Besitz des
Landes
war, so war es doch schon so weit makedonisiert, daß es keinen weitern
Versuch machte, die frühere Selbständigkeit wiederzuerlangen.
Als
Philipp III. mit den
RömernKrieg führte, standen die Thessalier auf seiner Seite. Nach der
Schlacht bei
Kynoskephalä,
in der ersterer besiegt wurde, ward Thessalien mit den andern griechischen
Staaten bei den
IsthmischenSpielen für
frei erklärt (196) und bildete bis 146 einen
Bund, um dann unter römischen Einfluß zu gelangen. Es behielt zwar seine
Verfassung,
wurde aber als
Provinz behandelt. Unter den
Kaisern wurde es förmlich zu einer solchen gemacht und, da
es nicht groß genug war, zu
Makedonien geschlagen.
Konstantin d. Gr. machte es dagegen zu einer eignen
Provinz und stellte
es unter die Präfektur
Illyrien. Hierauf kam es zum byzantinischen und zu Anfang des 13. Jahrh. zum lateinischen
Kaisertum, obwohl sich während dieser Zeit manchmal eigne
Dynasten inBesitz des
Landes setzten und darin
zu behaupten wußten. 1460-1881 war Thessalien in der
Gewalt derTürken. Jetzt bildet es die griechischen Nomarchien
Larissa und
Trikkala.
S.
Karte
»Griechenland«.
Briefeandie, zwei
Schriften des neutestamentlichen
Kanons, welche vom
ApostelPaulus wahrscheinlich
zu
Korinth
[* 7] abgefaßt worden sind, ihre Veranlassung in seinem
Interesse für die erst kürzlich von ihm
gestiftete
Gemeinde zu Thessalonich haben und insbesondere ihre Erwartungen von der Zukunft
Christi berichtigen sollen.
Neuerdings
ist die
Authentie wenigstens des zweiten dieser
Briefe fast gänzlich zweifelhaft geworden.
Vgl. P.Schmidt, Der erste Thessalonicherbrief
(Berl. 1885).
Als
Peleus sie wegen des gefährlichen
Mittels, durch das
sie ihren Sohn unsterblich machen wollte (s.
Achilleus), tadelte, stieg sie zu ihrem
Vater in die Tiefen des
Meers zurück,
und nur bisweilen begab sie sich auf die
Erde, um ihrem Sohn
Achilleus die zärtlichste Muttersorge zu
widmen.
(griech.), die vorgebliche
Kunst, sich durch gewisse
Zeremonien und
Handlungen mit den
Göttern und Geistern
in nähere
Verbindung zu setzen
und sie zu Hervorbringung übernatürlicher
Wirkungen für sich zu gewinnen. Die Thëurgie hat ihren
Ursprung bei denMagiern der Chaldäer und
Perser. Auch die Ägypter rühmten sich, große Geheimnisse
darin zu besitzen. Unter den
Philosophen spielte sie bei den Neuplatonikern eine große
Rolle, namentlich bei
Iamblichos und
Proklos. Auch im
Mittelalter kommen häufig
Spuren von ihr vor.
Vgl.
Lobeck, Aglaophamus (Königsb. 1829, 2 Bde.),
und Litteratur beiMagie.
Jahr veröffentlichte die »Revue des DeuxMondes« ein Gedicht von Theuriet:. »In memoriam«, das sehr bemerkt wurde, dann aber schwieg er
lange. Erst 1867 erschien »Le
[* 11] chemin des bois«, ein Band
[* 12] Gedichte, in welchen er denWald besang, und die ihn zum Liebling der
Frauenwelt machten (in 2. Aufl. 1877 von der Akademie gekrönt). Weitere Werke von Theuriet sind: »Les paysans
de l'Argonne, 1792«, episches Gedicht (1871),
»Le Bleu et le Noir, poème de la vie réelle« (1872);
der Novellenband »L'amoureux de la préfète« (1888),
»Deux soeurs«, Roman (1889), u. a. Die französische Akademie erkannte Theuriet auch als Romanschriftsteller 1878 einen ihrer ersten
Preise zu.
Als solcher zeichnet er sich ebenfalls durch einen tiefen Sinn für die Natur und ein seltenes,
an GeorgeSand erinnerndes Talent aus, landschaftliche Stimmungsbilder zu entwerfen, und entschädigt dadurch für eine manchmal
etwas lockere Erzählung oder ungenügende Charakterzeichnung. Theuriet ist seit geraumer Zeit eine der Stützen der »Revue des DeuxMondes«.