immer mehr zu vervollkommnen. Er gab ihr das
Privilegium,
Tragödien und
Komödien aufzuführen, und bewilligte eine jährliche
Unterstützung von 12,000
Frank;
die Zeit von 1740 aber, wo
VoltairesDramen die
Bühne beherrschten, bis 1780 ist die glänzendste
Epoche seiner
Geschichte.
Eine große Anzahl ausgezeichneter
Schauspieler fand sich damals zusammen, von denen wir hier
nennen: Grandval,
Lekain, Bellecourt, Préville,
Molé, Monvel, Brizard, Dugazon, die
DamenDumesnil,
Clairon, Dangeville und
Contat. Im J. 1770 siedelte das
Theater in die
Tuilerien über, zwölf Jahre später in einen neuerbauten
Saal, wo sich jetzt
das
Odéon befindet. Hier fand auch 1784 die berühmte erste
Vorstellung von
»FigarosHochzeit« statt. Die
Revolution spielte dem Théâtre-Français übel mit; den
Versuch, die antirepublikanischen
Stücke Layas aufzuführen, mußten
Schauspieler und
Dichter mit Gefängnis büßen; erst nach und nach wurden sie befreit.
Zur
Ruhe aber kam das Théâtre-Français erst 1803, als es wieder in den
Saal desPalais-Royal einziehen durfte, in dem
schon
Molière gewirkt hatte. Hier ist es seit der Zeit geblieben; der jährliche Zuschuß wurde auf 100,000
Frank erhöht.
Eine feste
Organisation erhielt es durch
Napoleons pomphaftes
Dekret vom aus
Moskau,
[* 3] das ergänzt und im einzelnen
modifiziert wurde durch die
Dekrete vom April 1850 und
November 1859. Hiernach untersteht die
Verwaltung
einem
Komitee von sechs Mitgliedern, unter der
Direktion eines vom
Staat bestellten Beamten (seit 1833; seit 1885 J.
Claretie);
dieses hat nicht nur die finanziellen Angelegenheiten zu besorgen und die Sociétaires (fest angestellten Mitglieder im
Gegensatz
zu den Pensionnaires) zu ernennen, sondern wirkt auch als Lesekomitee und hat über
Annahme und Zurückweisung
der eingereichten
Stücke zu entscheiden. Der Zuschuß ist auf 240,000
Frank erhöht worden. - In dieser ganzen Zeit war die
Comédie-Française arm an hervorragenden
Talenten; abgesehen von
Talma, der 1784 zuerst auftrat, und
RachelFélix, die ihr von 1838 bis 1855 angehörte,
sind
Sterne erster
Größe auf der klassischen
Bühne nicht zu verzeichnen.
Dafür aber ist sie, besonders seit der Mitte dieses
Jahrhunderts, durch ein mustergültiges Zusammenspiel ausgezeichnet,
durch das in
Verbindung mit der sorgfältigen
Ausstattung, einem unermüdlichen
Studium und liebevoller
Achtungvor derÜberlieferung
die glänzendsten Erfolge erzielt wurden. Diese Vorzüge kommen besonders der Wiederaufführung der Werke
der großen französischen
Klassiker zu gute; eine würdige und künstlerisch schöne
Darstellung derselben zu bieten, hat
das Théâtre-Français immer als wichtigste Aufgabe betrachtet, eine Aufgabe, der die romantische
Periode, welche mit der berühmten Theaterschlacht
vom zum
Siege gelangte, es nur vorübergehend zu entfremden vermochte. Dafür hat
auch die
200jährige Jubelfeier der
Gründung des im J. 1880 einen vollgültigen
Beweis geliefert.
Vgl.
Lucas,
Histoire du Théâtre-Français (2. Aufl.
1863, 3 Bde.);
Despois, Le
[* 4] Théâtre-Français sous
Louis XIV (Par. 1886);
Chabrol,Histoire et description du
Palais-Royal et du Théâtre-Français (das.
1884).
europaeum, eine
Chronik der Zeitereignisse, welche seit etwa 1616 zu
Frankfurt
[* 5] a. M. in
Bänden erschien und
Vorläuferin der später entstandenen
Zeitungen war. Sie ging später in den
Besitz der Kupferstecher- und Kunsthändlerfamilie
Merian (s. d.) über, deren Mitglieder sie mit Kupferstichen versahen. Seit 1700 führte
die Redaktion derLaubacherPastorSchneider, welcher dem Theatrum einen neuen Aufschwung gab. Doch ging es 1718 zum
Teil durch die Verschwendungssucht des
Generals und
ArchitektenEosander v.
Goethe ein, welcher die Erbin des Merianschen
Verlags
geheiratet hatte. Es umfaßt 21
Bände.
C12H21NO3,Alkaloid des
Opiums, bildet farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 6] schmeckt
scharf, metallisch zusammenziehend, ist leicht löslich in
Alkohol und
Äther, kaum in
Wasser, reagiert stark alkalisch, bildet
mit
Säuren kristallisierbare
Salze, ist sehr giftig und erregt
Starrkrampf.
1) die alte Hauptstadt Oberägyptens, am
Nil, die »hundertthorige Stadt«, der einstige
Mittelpunkt des Pharaonenreichs, heute nur ein ausgedehntes Ruinenfeld zu beiden Seiten desNils. Der hieroglyphische
Name der
Stadt war Ape (mit dem
Artikel T'Ape),
woraus das griechische
Thebae entstanden ist. Die unter den
Ptolemäern eingeführte
Benennung
Diospolis ist eine Übersetzung des altägyptischen Pe-Amun
(»Haus des
Ammon«).
[* 7] Die
Gründung Thebens
ist in
Dunkel gehüllt. In die Geschichte tritt die Stadt erst mit der 11. Dynastie (2850
v. Chr.) ein, welche von Manetho
eine thebaische genannt wird, und deren
Gräber dort entdeckt wurden. Nach der Vertreibung der
Hyksos und mit der Herstellung
der unter ihnen zerstörten
Tempel,
[* 8] also unter der 18. Dynastie (1706), begannen die herrlichen Bauten
zu entstehen, welche, im
Lauf der folgenden elf
Jahrhunderte verschönert, vergrößert und vermehrt, die Stadt zum
Wunder derAlten Welt erhoben haben. 527 wurde ihr durch
Kambyses der erste
Stoß versetzt; die Verwüstung und
Plünderung durch diePerser
war derart, daß Theben nie wieder sich zu altem
Glanz erheben konnte.
Die Verlegung der
Residenz unter den letzten Dynastien nach den
Städten des
Deltas und der Aufschwung
Alexandrias unter den
Ptolemäern entzogen ihr die
Lebenskraft. 84 endlich brachte ihr die Empörung gegen
PtolemäosSoter II. Lathyros den
Untergang.
Erbittert durch ihren dreijährigen
Widerstand, verheerte
sie der siegreiche König mit
Feuer und
Schwert,
so daß
Strabon hier nur einige ärmliche Ortschaften um die vier Haupttempel gruppiert fand. Das Gebiet von Theben nehmen
gegenwärtig vier
Dörfer:
Luksor,
Medinet Habu,
Karnak und Kurnah, ein, mit den noch erhaltenen großartigen
Ruinen der alten
Stadt.
¶
mehr
2) (Thebae) die größte Stadt in der griech. LandschaftBöotien, auf den Vorhöhen des Teumessos, wird schon von Homer als
die Stadt der sieben Thore (Thebe Heptapylos) genannt und war in der historischen Zeit der wichtigste Ort des Böotischen Bundes.
Theben lag in quellenreicher, hügeliger Gegend über dem südlichen Rande der aonischen Ebene und hatte eine
etwa 15 km lange Ringmauer. Die Stadt oder zunächst die BurgKadmeia wurde der Sage nach von Kadmos gegründet, nachdem er denDrachen getötet, der das Land verödete.
Auf Athens wachsende Macht eifersüchtig und über den AbfallPlatääs vom Böotischen Bund erbittert, begann es 507 einen Krieg
gegen Athen,
[* 12] wurde aber besiegt. In denPerserkriegen stand Theben mit Orchomenos auf der Seite der Perser und
erlitt mit diesen die Niederlage bei Platää 479, worauf die Häupter der persischen Partei hingerichtet wurden. Thebens Ansehen
hatte infolgedessen so gelitten, daß Athen durch Errichtung demokratischer Verfassungen in den böotischen Städten Thebens
Einfluß wiederholt zu brechen und Böotien seiner eignen Hegemonie zu unterwerfen suchte.
Nachdem durch den Sieg bei Önophyta 456 Böotien (außer Theben) für den Athenischen Bund gewonnen worden war, schlugen die aus
Böotien Verbannten im Verein mit den Orchomeniern ein athenisches Heer unter Tolmides 447 bei Koroneia, wodurch Böotien sich
vom Athenischen Bund wieder losriß. Zugleich wurde die aristokratische Verfassung in Theben wiederhergestellt.
Im Peloponnesischen Kriege gehörte Theben zu den erbittertsten Feinden Athens und versuchte 431 vergeblich, Platää zu erobern;
erst 427 gelang ihm die Zerstörung dieser Stadt. 410 schloß es einen neuen Bund mit Sparta.
Als nach dem Sturz der Demokratie in Athen die 30 Tyrannen eine Schreckensherrschaft daselbst führten, sammelten
sich besonders in Theben die athenischen Flüchtlinge und besetzten von hier aus 403 unter Thrasybulos die kleine Grenzfeste Phyle
und später den Piräeus. Infolge dieses Umstandes und zugleich aus Eifersucht auf die wachsende Macht Spartas nahm Theben wieder
eine demokratische Verfassung an. Auch begann es 395 in Verbindung mit Korinth und Argos offenen Krieg, den
Korinthischen (s. d.), gegen Sparta, ward aber 394 bei Koroneia geschlagen.
BeimAusbruch des olynthischen Kriegs (382) besetzte der spartanische Feldherr Phöbidas durch einen Handstreich die Burg von
Theben, stellte die Herrschaft der Aristokratie wieder her und schickte die Häupter der demokratischen Partei
in die Verbannung. Aber schon 379 kehrte Pelopidas (s. d.) mit den übrigen Flüchtlingen nach Theben zurück,
stürzte die Aristokraten und erzwang mit Hilfe
eines athenischen Heers die Räumung der Burg. Theben schloß hierauf ein Bündnis
mit Athen, Pelopidas u. Epameinondas (s. d.) aber traten an die Spitze des Staats.
Zwei Einfälle der Lakedämonier wies Theben mit Hilfe der Athener ab, ja es unterwarf sich auch die übrigen
böotischen Städte. Als die Thebaner 371 den allgemeinen Frieden nicht annahmen, weil die Spartaner die Auflösung des Böotischen
Bundes forderten, begann der thebanische Krieg, in welchem Theben durch des EpameinondasSieg bei Leuktra (371)
die Hegemonie errang. Es stürzte auch Spartas Macht auf dem Peloponnes, indem Epameinondas den Arkadischen Bund stiftete und
die Unabhängigkeit Messeniens wiederherstellte; ja, es strebte sogar nach einer Seeherrschaft.
Jetzt glaubte selbst Athen, Thebens Übermacht fürchten zu müssen, und trat auf Spartas Seite über, und nach des EpameinondasSieg und Tod bei Mantineia (362) sank Thebens Macht wiederum, welche nur durch das Genie seiner beiden größten
Staatsmänner so hoch gestiegen war. Neid und Haß trieben an, Phokis, das sich ihm nicht unterwerfen wollte, durch das Amphiktyonengericht
wegen Verletzung des delphischen Tempelgebiets zu einer hohen Geldstrafe verurteilen und sich zum Vollstrecker
bestellen zu lassen.
Nach PhilippsTod (336) empörte sich Theben gegen Alexander (335) auf die falsche Nachricht von dessen Tod.
Schon nach zwölf Tagen stand dieser vor der Stadt und zerstörte sie nach dem Beschluß des korinthischen Synedrions; 6000 Thebaner
fielen, 30,000 wurden als Sklaven verkauft. Erst 315 wurde Theben von Kassandros mit Hilfe der Athener wieder aufgebaut und stand
nun unter makedonischer Herrschaft. Im achäischen Krieg 146 schloß es sich der Kriegserklärung der Achäer
an die Römer
[* 14] an; nach Verlust der Schlachten
[* 15] bei Skarpheia und Leukopetra flohen aber die Einwohner Thebens nach dem Peloponnes,
und Theben verödete seitdem. Pausanias fand nur noch die Burg und einige Tempel vor. Im 2. Jahrh. n. Chr. war
die untere Stadt schon gänzlich verschwunden. In neuerer Zeit hat man den Kabirentempel ausgegraben. Aus Thebens Gebiet
stammte Pindar. An Stelle der phönikischen BurgKadmeia erhob sich Thivä (s. d.).
In der Nabe Theben-Neudorf, Station der Wien-Preßburger Bahnlinie, an der March, über welche eine Brücke
[* 17] nach dem kaiserlichen Jagdschloß Schloßhof führt, mit 1711 meist slowak.
Einwohnern.