Thb.,
auch Thgb., Thnb., bei botan. Namen Abkürzung für K. P. Thunberg (s. d.).
auch Thgb., Thnb., bei botan. Namen Abkürzung für K. P. Thunberg (s. d.).
Tyrann von Megaris, stürzte um 625 v. Chr. mit Hilfe des Volkes die dorische Oligarchie und machte sich zum Alleinherrscher, unterstützte 612 den Versuch des Atheners Kylon, seines Schwiegersohns, in Athen [* 2] die Tyrannis zu errichten, versah Megara mit einer Wasserleitung, [* 3] beförderte Handel und Gewerbe, ward indes um 580 vertrieben.
von Kreta gebürtig, Tochter der Pythonax, erst Schülerin, dann Gattin des Pythagoras, gilt für die Verfasserin mehrerer Briefe (über Kindererziehung, Hauswesen etc.) und Sittensprüche, die aber wahrscheinlich einer spätern Zeit angehören.
s. Theophilanthropen. ^[= (griech., "Gottes- und Menschenfreunde"), deistische Religionsgesellsch ...]
dogmatische Bezeichnung Christi, s. Christologie. ^[= (griech.), die "Lehre von Christus" und zwar von seiner Person in erster, in zweiter ...]
Theater
[* 1] (griech., hierzu Tafel »Theaterbau«
),
[* 4]
Schaubühne, Schauspielhaus. Das eigentliche Vaterland des Theaters
ist das alte
Hellas mit seinen
Kolonien. Das altgriechische
(s. den
Grundriß und Tafel
»Baukunst
[* 5] IV«,
[* 6] Fig. 11) war nicht allein für dramatische Aufführungen bestimmt, sondern
auch Schauplatz für alle zum
Kultus des
Dionysos
[* 7] gehörigen Feierlichkeiten und bestand aus drei Hauptabteilungen:
1) aus dem Zuschauerraum (Theatron im engern Sinn), welcher die in immer weitern Halbkreisen nach hinten übereinander sich erhebenden Sitzreihen enthielt, durch einen oder zwei breite, ebenfalls konzentrische Gänge (Diazoma) in Stockwerke sowie durch Treppengänge in einzelne keilförmige Abschnitte (Kerkis) abgeteilt war;
2) aus der Orchestra, dem mittlern, für den
Chor bestimmten
Raum mit der erhöhten
Thymele, dem Standort des Chorführers,
und 3) aus dem mit
Statuen geschmückten Bühnengebäude
(Skene), das mit seinen zwei nach dem Zuschauerraum hervortretenden
Flügeln (Paraskenion) den eigentlichen
Spiel- und Sprechraum (Proskenion) umschloß und die zur
Aufbewahrung
des ganzen Theater
apparats nötigen
Räume sowie die Ankleidezimmer der
Schauspieler enthielt. Der unter dem Proskenion gelegene
Raum, welcher dem Zuschauerraum gegenüber die tiefer liegende Orchestra und die höher liegende
Bühne abschloß, hieß das
Hyposkenion.
Das ganze Gebäude war ohne Bedachung, höchstens bedachte man den obersten, den Zuschauerraum umgebenden Gang, [* 8] welcher dann eine Säulenhalle bildete, und die von zwei nach der Orchestra hin vorspringenden, im Grundriß rechteckigen Flügeln flankierte Bühne, und mit dem Zuschauerraum gewöhnlich an einen Hügel angelehnt, aus dessen Gestein die Sitzreihen der Zuschauer herausgearbeitet waren. Das Theater in Athen (340-328 v. Chr. erbaut) faßte gegen 30,000, das zu Megalopolis 40,000 Personen.
Daß bei den Griechen auch Szenerie, Maschinerie und Dekoration schon eine gewisse Ausbildung erlangt hatten, steht außer Zweifel; das Kostüm [* 9] war zum Teil durch feste Regeln bestimmt. Äschylos führte in die Tragödie den hohen Kothurn und die Maske (s. d.) ein, welch letztere auch ermöglichte, daß Frauenrollen ohne Störung der Illusion von Männern gegeben werden konnten. Der Kampfpreis für den tragischen Dichter bestand in einem Epheukranz, für den komischen in einem Schlauch mit süßem Wein. Das Eintrittsgeld betrug in Athen für die drei Spieltage eine Drachme. Vgl. Chor und Schauspielkunst.
[* 1] ^[Abb.: Grundriß eines griechischen Theaters.]
In Rom [* 10] entstanden feststehende Theatergebäude erst gegen das Ende der Republik. Wie das griechische, bestand auch das römische aus drei Teilen: dem Zuschauerraum, der Orchestra und der Bühne, nur daß die Orchestra (weil der Chor mit auf der Bühne auftrat) zu bevorzugten Sitzplätzen verwendet wurde;
man nannte den Raum das Podium, den Sprechplatz der Schauspieler Pulpitum.
Eigentümlich war der römischen Bühne ein Vorhang (aulaeum), womit sie vor Beginn des Spiels geschlossen war. Der Zutritt zu den Theatern in Rom war unentgeltlich; doch mußte jeder beim Eintritt eine Marke (tessera) aufweisen, auf welcher sein Sitz bezeichnet war. Die Ausrichtung der Theaterspiele war Staatssache; auch hier wurden weibliche Rollen [* 11] bis in die Kaiserzeit von Knaben und Männern gespielt. Außer dem Theater des Pompejus waren das Theater des Corn. Balbus und das des Marcellus, welches 22,000 Menschen faßte, die vorzüglichsten.
Vgl. Strack, Das altgriechische Theatergebäude (Potsd. 1843, 9 Tafeln);
Wieseler, Theatergebäude und Denkmäler des Bühnenwesens bei den Griechen und Römern (Götting. 1851, mit 14 Tafeln);
Schönborn, Die Skene der Hellenen (Leipz. 1858);
Arnold, Das altrömische Theatergebäude (das. 1873);
A. Müller, Griechische Bühnenaltertümer (Freiburg [* 12] 1886);
Öhmichen, Griechischer Theaterbau (Berl. 1886);
Opitz, Das Theaterwesen der Griechen und Römer [* 13] (Leipz. 1889).
Dem Mittelalter waren eigentliche Theatergebäude ganz fremd. Die dramatischen Aufführungen standen im Dienste [* 14] der Kirche, welche die bauliche Anlage ihrer Gotteshäuser nach dem Beispiel der antiken Theater dem Zweck der heiligen Festspiele anbequemte. Charakteristisch ist hierbei die dreiteilige, über- und ¶
hintereinander sich erhebende Emporbühne, deren Anordnung auch beibehalten wurde, als mit der zunehmenden Verweltlichung die überdies allzu personenreichen Kirchenspiele ins Freie, auf Kirchhöfe, Märkte etc., verwiesen wurden (s. Mysterien, S. 956 f.), wo besondere Gerüste hierfür erbaut wurden. Die weltlichen Spiele waren auf Schulsäle, Scheunen (»Stadeln«),
unbedeckte Hofräume mit Gerüsten und Emporen (»Brücken«, [* 16] »Zinnen«),
mit Teppichen umhangene Räume, später auf schlichte »Spielhäuser« angewiesen, deren erstes 1550 in Nürnberg [* 17] durch die Meistersingerzunft errichtet wurde. Letztere vervollkommten sich erst mit dem Überhandnehmen des Luxus bei den Hofhaltungen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh., besonders nach dem Vorbild der italienischen Operntheater, deren Grundformen noch heute gelten. Die ersten Opernhäuser in Deutschland [* 18] erhielten, abgesehen von den Residenzen, Nürnberg, Augsburg, [* 19] Hamburg [* 20] und Leipzig [* 21] (1667-93).
Auch im modernen Theater wird der Zuschauerraum wie im antiken halbrund oder hufeisenförmig, nach hinten zu etwas aufsteigend erbaut. Den Boden desselben nimmt das Parterre (in seinem mit reservierten Plätzen versehenen vordern Teil Parkett genannt) ein; an der tiefsten Stelle des Zuschauerraums, zwischen Parkett und der Bühne, hat sich die antike Orchestra in den schmalen, lang gedehnten Raum für das Musikchor verwandelt, auf welches auch der alte Name (eigentlich »Tanzplatt«) übergegangen ist (s. Orchester).
Bei den neuesten Theaterbauten wird, nach der Idee Richard Wagners und Sempers (Wagnertheater in Baireuth [* 22] mit amphitheatralisch aufsteigenden Sitzreihen), das Orchester, um die Illusion weniger zu stören, versenkt und so angeordnet, daß mindestens das in dem Parkett und Parterre befindliche Publikum die ausführenden Musiker nicht sieht. Durch die Herstellung eines vertieften Orchesters wird nicht nur der Eindruck der von unsichtbaren Musikern herrührenden Musik, sondern auch die perspektivische Wirkung der scheinbar näher gerückten und deshalb größer erscheinenden Darsteller und Darstellungsgegenstände wesentlich erhöht.
Der Umfang des Parterre wird von übereinander errichteten Logenreihen oder von Balkonen, welche alsdann für die Logen nur den Raum am Orchester übriglassen, umschlossen; der oberste Balkon heißt Galerie. Die erhöhte Bühne, d. h. der Ort, wo die Schauspieler agieren, wird von dem Orchester- und Zuschauerraum durch mehrere Vorhänge geschieden, welche bei größern Theatern, z. B. in Dresden, [* 23] in einem Haupt- und einem Zwischenaktsvorhang, einem Vorhang für Szenenwechsel und einem zur Lokalisierung der Feuersgefahr bestimmten eisernen Vorhang bestehen.
Letzterer ist aus Trägerwellenblech konstruiert, durch Gegengewichte ausbalanciert und mittels Kurbelwinden beweglich. Vor dem Vorhang befindet sich die Rampe oder das Gestell, an welchem die vordere Beleuchtung [* 24] der Bühne angebracht ist; in der Mitte der Rampe befindet sich der Souffleurkasten. Vom Proszenium, dem vordersten Teil der Bühne, aus steigt der Boden der Bühne (Podium) nach hinten zu ein wenig aufwärts. Die Szene oder der Ort, wo die Handlung spielt, wird durch die Dekorationen, nämlich eine Hinterwand und Seitenwände, begrenzt.
Die Hinterwand (Hintergardine) muß an verschiedenen Stellen herabgelassen werden können, da es nötig ist, die Bühne bald kürzer, bald länger (tiefer) zu machen. Die Seitenwände der Bühne werden durch Kulissen dargestellt. Sie bestehen aus Leinwand, auf Rahmen gespannt, gehen durch das Podium hindurch und ruhen unterhalb desselben auf einem kleinen Wagen oder einer Walze, so daß leicht mit demselben Zug die neuen Kulissen vor, die nicht mehr nötigen zurückgezogen werden können. In neuester Zeit hat man, besonders für das Konversationsstück, vielfach versucht, »geschlossene« Dekorationen, sogen. Panoramatheater, einzuführen, d. h. Kulissen, welche mittels Klappen sich aneinander anschließen (Klappkulissen) und wirkliche Seitenwände bilden, sowie auch die Deckendekoration aus dem Ganzen zu arbeiten.
Die zur nähern Bestimmung der Szene nötigen Stücke, wie Häuser, Mauern, Bäume, Felsen u. dgl., heißen Versetzstücke und werden vermittelst sogen. Freiwagen, deren Maschinerie unter dem Podium hingeht, von den Seiten hervorgeschoben. Den Luftraum oder die obere Decke [* 25] der Bühne bilden die Soffiten, d. h. quer über die Bühne gehende Leinwandstreifen, die das Bühnenbild nach oben begrenzen. Je nachdem die Soffiten bemalt sind, heißen sie Luft-, Wald-, Zimmersoffiten etc. Die gesamte Maschinerie des modernen Theaters wird in die obere und die untere geteilt.
Die obere umfaßt alle Zug- und Hängewerke nebst den dazu gehörigen Leinen, Zügen, Walzen, Schnürböden, Galerien etc. sowie den ganzen Apparat, mittels dessen auf der Bühne Personen und Gegenstände durch die Luft bewegt werden, d. h. das Flugwerk. Die untere Maschinerie besteht aus den Versenkungen (geräuschlos auf- und niedergehenden Bodenausschnitten), Kanälen, Freifahrten, Wagen u. dgl. und dient teils zur Bewegung der Kulissen, teils zum Emporheben aus der Erde aufsteigender Erscheinungen.
Die notwendigen Vorrichtungen zum Flugwerk, zu dem Aufziehen des Vorhangs, zum Dekorationswechsel, zur Herablassung der Soffiten befinden sich auf einem besondern Boden über der Bühne, dem Schnürboden, dessen Fußboden durchbrochen ist. Auf einem andern obern Boden, dem Feuerboden, sind für Feuersgefahr die zur Löschung nötigen Reservoirs befindlich. Die Bühne wird meist in 5-8 perspektivisch geordnete Abteilungen zerlegt, deren jede eine große Versenkung, drei durchgehende Freifahrten und eine durchgehende Klappe hat.
Die Beleuchtung wird meist in jeder Bahn mittels zwei Ober- und zwei Seitenlichter sowie durch Versetz-, Transparent- und Extralampen bewirkt. Hierzu kommt die vordere, durch die Proszeniumslampen bewirkte, regulierbare Beleuchtung der Bühne. Zu beiden Seiten der Hauptbühne befinden sich Probesäle, Garderoben und Ankleidezimmer. Die den Zuschauerraum enthaltende Abteilung des Hauses versieht man außer mit den Treppenanlagen mit Restaurationsräumen, Büffetten u. Foyers. Hierzu kommen die Vestibüle, Korridore und Unterfahrten sowie bei Hof- und Residenztheatern in dem Zuschauerraum die Anordnung der Hoflogen und die damit in Verbindung zu bringenden Salons und sonstigen Appartements. Nicht selten wird die Anlage besonderer Konzertsäle und Säle zu kleinern theatralischen Aufführungen gefordert.
Die Anordnung des Äußern bestand früher in der Herstellung eines mehr oder minder regelmäßigen rechteckigen Gebäudes, in welches man den hufeisenförmigen Zuschauerraum einschaltete, erfolgt aber bei neuern Ausführungen häufig im engen Abschluß an die Form des Innenbaues und stellt alsdann von der Seite des Zuschauerraums einen mehr oder minder vollständigen Rundbau dar. Anordnungen dieser Art zeigen unter andern das Mainzer, das Dresdener ¶