scheidenförmigen Blattstiel reduzierten obern Blättern, großer, zusammengesetzter Blütendolde mit wenigen oder keinen
Hüllblättchen und vom
Rücken her zusammengedrückten
Früchten. Die vier
Arten wachsen in den Mittelmeerländern und gelten
meist als heilkräftig, so besonders Thapsia garganicaL., in Südeuropa und
Algerien,
[* 2] dessen purgierend wirkende
Wurzel
[* 3] früher
offizinell war, und ThapsiaSilphium Viv. in
Nordafrika, welches als die Stammpflanze des
Silphium (s. d.) betrachtet worden ist.
1)
Albrecht, Landwirt, geb. zu
Celle,
[* 5] studierte seit 1771 in
Göttingen
[* 6]
Medizin
und
Philosophie, war dann in seiner Vaterstadt als
Arzt thätig, bebaute daneben einen kleinen Grundbesitz und widmete sich
bald ausschließlich der
Landwirtschaft. Durch die von ihm gegründete landwirtschaftliche Lehranstalt in
Celle sowie durch
die
»Einleitung zur Kenntnis der englischenLandwirtschaft« (Hannov. 1795-1806, 3 Bde.; 3. Aufl.
1816) und die
»Annalen der niedersächsischen
Landwirtschaft« (Gött. 1799-1804, 3 Bde.)
erlangte er großen
Ruf; auf
Reisen in Norddeutschland studierte er die deutsche
Landwirtschaft, und die
Ausgabe von
Bergens Werk
über
Viehzucht
[* 7] (1800),
die Abbildungen und
Beschreibungen nützlicher Ackergerätschaften (1803-1806), die Übersetzung von
Bells
»Versuch über den
Ackerbau« (1804) bereiteten sodann seine Übersiedelung nach
Preußen
[* 8] vor, wohin
ihn der König berufen hatte. Er kaufte das
Gut Möglin und errichtete hier 1806 die erste höhere landwirtschaftliche Lehranstalt,
welche als solche epochemachend war.
Sein Werk
»Grundsätze der rationellen
Landwirtschaft« (Berl. 1809-10, 4 Bde.; 6. Aufl.
1868; neue Ausg. von
Krafft,
Thiel u. a., das. 1880) ward in fast alle europäischen
Sprachen übersetzt. 1807 zum
Staatsrat ernannt, hatte
er an den agrarischen
Gesetzen zur Regulierung der bäuerlichen Verhältnisse bedeutenden
Anteil. 1810 wurde
er
Professor der
Landwirtschaft an der
Universität zu
Berlin
[* 9] und vortragender
Rat im
Ministerium des Innern.
Nachdem er im folgenden Jahr die berühmt gewordene Mögliner Schäferei gegründet, erhielt er 1815 die
Stelle eines
Generalintendanten
der königlichen Stammschäfereien. 1818 legte er seine Professur nieder und widmete sich nun wieder seinem
Institut in Möglin,
welches 1824 zu einer königlichen
Akademie des
Landbaues erhoben ward. Er starb in Möglin.
Thaer hat zuerst in
Deutschland
[* 10] die
Resultate der
Naturwissenschaften auf die
Agrikultur angewandt und gilt als Begründer der rationellen
Landwirtschaft in
Deutschland; er entwickelte die
Begriffe von
Roh- undReinertrag, begründete die
Landwirtschaftslehre, förderte
die
Wechselwirtschaft und den Kartoffelbau und bemühte sich erfolgreich um die
Freiheit des landwirtschaftlichen
Gewerbslebens.
In den letzten Dezennien seines
Lebens war er vor allem
Tierzüchter, dann speziell Schafzüchter. Seine Werke
über die Erzeugung und
Zucht hochfeiner
Wolle und hochedler
Schafe,
[* 11] sein
Leipziger Wollkonvent waren für die deutsche Nationalwirtschaft
von größter Bedeutung. 1850 wurde ihm ein Denkmal von
Rietschel in
Leipzig,
[* 12] 1860 ein solches von
Rauch
in
Berlin und 1873 ein drittes in
Celle errichtet.
das Hauptfest des
Apollon
[* 16] in
Athen,
[* 17] am siebenten
Tag des danach benannten
MonatsThargelion
(Mai-Juni), dem
Tag der
Geburt des
Gottes, begangen. Nach seiner ursprünglichen Bedeutung bezog es sich auf das
Reifen der
Feldfrüchte,
deren
Erstlinge dem
Apollon nebst der
Artemis
[* 18] und den
Horen
[* 19] in
Prozession dargebracht wurden. Zugleich war es ein Sühnfest, an
dem man durch ein eigentümliches Bußopfer die Stadt von aller
Schuld reinigte, damit nicht der erzürnte
Gott durch ausdörrende
Hitze die
Ernte
[* 20] vernichte und die
Menschen mit
Seuchen heimsuche. Ursprünglich bestand das
Opfer in zwei
des
Todes schuldigen
Menschen, Mann und
Weib, die unter seltsamen
Zeremonien am
Ufer geopfert wurden; später scheint man sich
damit begnügt zu haben, die
Opfer von einer
Höhe ins
Meer zu stürzen, unten aber aufzufangen und wieder
ans Land zu schaffen. Auch festliche
Aufzüge
[* 21] und
Wettrennen von Männern und
Knaben fanden statt.
nördlichste
Insel des griech.
Archipelagus, hat 435 qkm (7,9 QM.) mit 5200 Einw.,
fast ausschließlich Griechen. Die
Insel ist vulkanischen Ursprungs, hat meist steile
Küsten und hohe,
bewaldete
Berge (Hypsaria 1045 m) sowie viele Überreste des griechischen
Altertums. Hauptort ist Panagia
(Kastro), auf der
Nordküste. Hauptprodukte sind
Honig und
Öl. -
Ionische Griechen besetzten die von Thrakern und Phönikern bewohnte, damals
durch ihren Goldreichtum berühmteInsel von
Paros aus vor 700
v. Chr.; in den
Perserkriegen litt dieselbe
schwer, ebenso 463, als die
Athener unter
Kimon die Stadt Thasos (auf der
Nordküste) nach langer Belagerung eroberten.
Später wechselte
ihr
Besitz zwischen
Athen und
Sparta; unter den
Römern war sie frei, wurde 1462 türkisch, kam später in den
Privatbesitz des
VizekönigsMehemed Ali von
Ägypten
[* 22] und wird seitdem von einem ägyptischen
Gouverneur verwaltet.
(Corpus oder
Materiale delicti), im
Strafrecht der Inbegriff derjenigen Merkmale, welche den
Begriff einer
strafbaren
Handlung ausmachen. Der
Begriff eines
Verbrechens faßt die Merkmale desselben zusammen, während
der Thatbestand die Merkmale, aus denen die »That besteht«, einzeln
aufführt.
Subjektiver Thatbestand, die innere That, das Willensmoment, objektiver Thatbestand, die äußern thatsächlichen
Merkmale,
¶
mehr
welche zu dem Begriff des Verbrechens gehören; allgemeiner Thatbestand, die Merkmale eines Verbrechens überhaupt, besonderer Thatbestand, die
Merkmale einer einzelnen Verbrechensart.