Mittelmeerländern. Teucrium marumL.(Marum verumL.,Katzen-, Marum- oder
Mastixkraut), 30-60
cm hoch, strauchartig, in Südeuropa
und
Vorderasien, hat kleine, eirunde, ganzrandige, am
Rand etwas zurückgerollte, unterseits weißlich-filzige
Blätter und
rosenrote, an den
Enden der
Äste lockere
Trauben bildende
Blüten. Der
Strauch riecht aromatisch kampferartig und schmeckt bitter
und scharf gewürzhaft. Das
Kraut lockt die
Katzen
[* 2] an; es wurde früher arzneilich benutzt. Teucrium ScordiumL. (Knoblauchgamander,
Skordienkraut), ausdauernd, mit sitzenden, länglich lanzettlichen, grob gesägten Blättern und purpurnen
Blüten, wächst im gemäßigten
Europa
[* 3] und
Asien
[* 4] auf Sumpfwiesen, riecht stark nach
Knoblauch und wurde schon von
Hippokrates
arzneilich benutzt. TeucriumChamaedrysL., ausdauernd, buschig, immergrün, mit kleinen, gestielten,
länglichen, eingeschnitten gekerbten Blättern und purpurnen
Blüten in beblätterter
Traube, wächst in Mitteldeutschland
auf Kalkhügeln und wird wie die erstere Art als
Zierpflanze kultiviert.
(griech.
Diabolos, »Verleumder«; hebr.
Satan, s. v. w. Widersacher), das personifizierte
Prinzip des
Bösen. Der
stete
Wechsel von schaffenden und zerstörenden
Naturkräften spiegelt sich in den meistenReligionen als
Gegensatz göttlich-wohlthätiger zu finster-unheilvollen
Wesen, und in demselben
Maß, als die
Furcht vorherrschender
Faktor
in einer
Religion ist, wendet sich sogar gerade den letztern ein gewisser Kult zu. Am ausgebildetsten tritt ein solcher
Dualismus
bei den
Parsen (s. d.) auf.
Von da drang die
Lehre
[* 7] von einem persönlichen
Haupte des
Reichs des
Bösen in das
Judentum ein, und erst
jetzt wurde der
Satan, welcher im
BuchHiob noch als ein übelwollender, aber Gott untergeordneter und in seinem
Dienst handelnder
Unglücksengel erscheint, zum eigentlichen Teufel, neben welchem in den palästinischen
Apokryphen, z. B. im
BuchTobias, noch andre
Dämonen erscheinen als Plagegeister der
Menschen. Dieselbe dämonologische Vorstellungswelt ist in voller
Stärke
[* 8] dann auch in die neutestamentlichen
Schriften übergegangen, wie schon die große
Rolle beweist, welche die
»Besessenen«
(s. d.) in den Evangelien spielen.
Aber auch, als die sittliche
Begeisterung abgekühlt war, erhielt sich die
Vorstellung vom Teufel, welcher seither
in der christlichen
Dogmatik den persönlichen
Repräsentanten der
Sünde bildet, den schlauen und gewaltigen Feind des göttlichen
Reichs, den allezeit geschäftigen Veranlasser böser Lüste und unfrommer
Gedanken
in den Gläubigen. Im
Gegensatz zu den Schutzengeln
und guten Geistern galten in der alten
Kirche die
Dämonen als geschaffene, aber freiwillig abgefallene
Geister, welche die Heidenwelt beherrschen,
Objekte des heidnischen
Kultus sind,
Christenverfolgungen veranlassen und die Ausbreitung
der
Kirche hindern.
Eine schreckhaftere Gestalt gewann er wieder im
Mittelalter. Besonders im germanischen Volksglauben spielte er von jeher eine
große
Rolle, teils allerdings auch humoristisch im
Märchen, meistens aber schauerlich im
Glauben an Hexerei und
Zauberei. Die
Theologen und
Juristen, welche seit dem 15. Jahrh. die
Theorie und
Praxis der
Hexenprozesse (s. d.) kultivierten,
haben auch die genauere
Naturgeschichte des Teufels festgestellt. Selbst die
Reformation hat den ganzen Teufelsglauben als
unentbehrlichen
Artikel mit in den
Kauf genommen,
Luther voran, welcher sein
Leben lang wider den »altbösen Feind« zu
Felde lag.
Erschüttert wurde diese
Lehre erst im Zusammenhang mit den
Hexenprozessen, und infolge der kritischen
Richtung, welche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. die protestantische
Theologie erfaßte, fingen selbst die offenbarungsgläubigen
Theologen an, die
Lehre vom
Satan zu mildern, während die Rationalisten ihn ganz aus dem christlichen
Glauben verwiesen, indem
sie die biblischen Äußerungen auf
Akkommodation zurückführten. Die neuere
Orthodoxie dagegen hat sich
des Teufels wieder mit Vorliebe angenommen,
Vilmar ihn sogar gesehen, und im Volksglauben spielt derselbe noch immer eine
große
Rolle; selbst die Meinung, daß man durch Zaubersprüche den Teufel und seine
Geister herbeirufen und unter gewissen
Bedingungen
sich dienstbar machen könne (Teufelsbeschwörung), steht noch vielfach in
Blüte.
[* 10]
Vorgestellt wird er nach altväterlicher
Weise schwarz und behaart, mit
Bocks- oder
Pferdefüßen,
Krallen,
Hörnern, einem Kuhschwanz,
häßlichem
Gesicht
[* 11] und langer Habichtsnase und bei seinem Verschwinden einen argen Gestank hinterlassend. Überdies hat er
im Volksglauben noch viel von dem
Wesen, den Gestalten und den
Namen der alten
Gottheiten beibehalten, und
die meisten
Sagen, welche vom Teufel handeln, sind auf die ehemaligen
Götter zu beziehen.
Daher spukt der Teufel hauptsächlich an
Stätten, die im
Heidentum heilig waren, heischt dieselben
Opfer, welche einst die
Götter empfingen, erscheint häufig als
grüner
Jäger oder in Tiergestalt.
Mitunter sind auch
Züge von denRiesen auf ihn übergegangen, und deshalb werden nicht nur uralte Bauten,
Fußspuren in
Felsen und
Pflanzen nach ihm benannt, sondern auch viele
Sagen von ihm erzählt, in denen er, wie einst die
Riesen
von
Helden, von
Menschen überlistet wird. Die
Kunst pflegt den Teufel allegorisch, namentlich unter den biblischen Bildern einer
Schlange
[* 12] oder eines
Drachen, darzustellen.
Vgl.
Roskoff, Geschichte des Teufels (Leipz. 1869, 2 Bde.);