Johann Nikolaus, Philosoph, geb. 1736 zu Tetenbühl im Holsteinischen, von 1776 bis 1789 Professor der Philosophie
zu Kiel, hat sich durch seine in Geist und Sprache der vorkritischen Popularphilosophie verfaßten »Philosophischen Versuche
über die menschliche Natur und ihre Entwickelung« (Leipz. 1776, 2 Bde.)
verdient gemacht. Er starb 1807 in Kopenhagen.
Vgl. Harms, Die Psychologie des Joh. Nik. Tetens (Berl. 1878).
Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Herzogtum Güstrow, am gleichnamigen See, Knotenpunkt der Linie
Lübeck-Mecklenburgisch-Preußische Grenze der Mecklenburgischen Friedrich Franz-Bahn und der Eisenbahn Gnoien-Teterow, hat eine alte,
renovierte gotische Kirche, ein neues Krankenhaus, 2 gotische Stadtthore, ein Amtsgericht, Eisengießerei und
Maschinenfabrikation, eine Dampfmolkerei, eine Zuckerfabrik, 2 Sägemühlen und (1885) 5991 fast nur evang. Einwohner.
in der griech. Mythologie Tochter des Uranos und der Gäa, eine Titanide, Gemahlin des Okeanos, Mutter der Okeaniden
und der Stromgötter (nicht zu verwechseln mit Thetis).
Mineral aus der Ordnung der Metalle, kristallisiert rhomboedrisch, häufig in Zwillingen und Vierlingen (woher
der Name), kommt aber auch derb vor, ist zinnweiß bis stahlgrau, nur auf frischer Spaltungsfläche stark
glänzend, Härte 1-2, spez. Gew. 7,4-7,5,
besteht aus Tellur, Schwefel und Wismut Bi2Te2S , scheint aber mit andern Tellurwismuten nur Eine Spezies
zu bilden, deren Tellur- und Wismutgehalt schwankt, während Schwefel (und Selen) unwesentlich sind. Tetradymit findet sich bei Schemnitz
in Ungarn, in Virginia, Nordcarolina, Montana, etwas abweichend zusammengesetzte Tellurwismute bei Deutsch-Pilsen
in Ungarn, San José in Brasilien, Cumberland in England.
im engern Sinn eine von vier kongruenten gleichseitigen Dreiecken begrenzte Pyramide
mit vier gleichen dreiseitigen Ecken und vier gleichlangen Kanten, einer der fünf regulären Körper (s. Körper);
in letzterm
Sinn tritt das Tetraëder in der Kristallographie als hemiedrische Form des (regulären) Oktaeders auf.
(griech.), eigentlich die Ermittelung der fehlenden Stücke einer dreiseitigen Pyramide (eines Tetraeders
im weitern Sinn) aus sechs gegebenen Stücken;
neuerdings die Lehre von den Eckenfunktionen, durch welche dreiseitige Ecken für
die Rechnung in ähnlicher Weise repräsentiert werden wie Winkel durch ihre trigonometrischen Funktionen.
L., Gattung aus der Familie der Aizoaceen, Kräuter oder
Halbsträucher, welche meist an den Küsten auf der
südlichen Halbkugel wachsen, mit wechselständigen, gestielten, fleischigen Blättern und achselständigen, gestielten Blüten.
Tetragonia expansa Murr. (neuseeländischer Spinat), ein einjähriges, 1 m hohes, ästiges Kraut mit eirund-rautenförmigen
Blättern, gelblichgrünen Blüten und vierhörnigen, fast ^[richtig: fest] sitzenden Früchten, wächst auf Neuseeland, Australien,
den Norfolkinseln, Südamerika und Japan und wird allgemein als Gemüse benutzt. Es wird seit 1772 auch in Europa kultiviert.
Rivin.
(Spargelerbse, Flügelerbse), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, einjährige und ausdauernde Kräuter
mit einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln stehenden Blüten und vierkantigen, geflügelten Hülsen.
Nur vier Arten.
Tetragonolobus purpureus
Mönch. (Spargelklee, englische Erbse), Sommergewächs mit Kleeblättern, fast rhombischen Blättchen, ähnlichen Nebenblättern,
dunkel blutroten oder dunkelgelben Blüten und 5 cm langen, mehrsamigen Hülsen;
wächst in Südeuropa und
wird seit dem 18. Jahrh. der Hülsen und Samen halber kultiviert, die ein feines Gemüse liefern.
(griech.), in der Zahlenlehre der Pythagoreer die Zahl 10, insofern dieselbe
die Summe der vier ersten natürlichen Zahlen (1+2+3+4) und als Zahl der Weltkörper sowie der Paare ursprünglicher Gegensätze
an sich und in kosmologischer wie logischer Beziehung der Ausdruck der Vollkommenheit ist.
(griech., lat. Octonarius),
ein aus vier Doppelfüßen (Dipodien) bestehender Vers, kommt in trochäischem, iambischem und anapästischem Rhythmus vor und
zwar sowohl katalektisch als akatalektisch, je nachdem der letzte Fuß um eine Silbe verkürzt oder vollständig ist. Der iambische
katalektische Tetrameter findet sich besonders bei den griechischen Lyrikern und Komikern, der trochäische Tetrameter bei
den griechischen Dramatikern, den lateinischen Komikern, um eine feierliche Bewegung hervorzubringen, in der altspanischen
Romanze, auch in Gedichten Platens (z. B. »Das Grab im Busento«). Der anapästische (mit einzelnen Spondeen vermischte) Tetrameter wurde
von Platen und Prutz, nach dem Vorbild des Aristophanes, für die Chorstrophen ihrer satirischen Komödien angewendet (s.
Anapäst). - Tetrameter heißt auch ein Feldmeßinstrument, s. Meßkette.