Bisweilen liegen die Terramaren auf natürlichen
Hügeln; auch fehlt bisweilen das
Pfahlwerk. Einige Terramaren sind wohl schon in der »neolithischen
Zeit« bewohnt gewesen; die
Mehrzahl derselben enthält jedoch primitive Bronzegegenstände, namentlich
Haus- und
Ackergeräte
und Schmuckgegenstände, seltener
Waffen.
[* 9] Die bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen den Fundgegenständen und der
Konstruktion
der schweizerischen
Pfahlbauten
[* 10] und der Terramaren hat zu der
Annahme geführt, daß die Besiedler der Terramaren sowie die Bewohner der
PfahlbautenPiemonts, der
Lombardei und
Venetiens von
Norden
[* 11] her über die
Alpen
[* 12] gekommen seien.
Helbig (»Die Italiker
in der Poebene«, Leipz. 1879) glaubt, daß die Terramaren wie die
Pfahlbauten an den oberitalienischen
Seen von den Italikern herrühren
und die ersten Niederlassungen dieses
Volkes bilden.
(lat.), Vorrichtung zur
Pflege und
Zucht von Landtieren, entsprechend den für Wassertiere bestimmten Aquarien.
Je nach dem speziellen
Zweck, der mit den Terrarien verfolgt wird, erhalten dieselben sehr verschiedene
Einrichtung. Die einfachsten Terrarien sind größere
Kisten, die mit einem mit Drahtgaze bespannten
Rahmen verschlossen werden.
Zur bessern
Beobachtung der
Tiere ersetzt
man eine oder mehrere
Wände der
Kiste durch Glasscheiben, auch wird der
Boden vorteilhaft
mit Zinkblech benagelt, auf welches man nach dem Anstreichen handhoch
Erde schüttet.
Aus dieser einfachsten Vorrichtung sind sehr luxuriöse
Apparate hervorgegangen, welche namentlich dann am Platz sind, wenn
man zur
Pflege tropischer
Tiere einer Heizeinrichtung bedarf. Man heizt mit
Petroleum- oder Gasflamme oder sehr vorteilhaft
mit
Grude, die langsam und gleichmäßig verbrennt und ungemein billig ist. Die
Heizung
[* 20] geschieht vom
Boden
aus, erfordert sorgfältige Regulierung, Überwachung der Luftfeuchtigkeit im T. und gute
Ventilation. Je nach den zu pflegenden
Tieren ist das Terrarium verschieden einzurichten.
Eidechsen
[* 21] und viele
Schlangen
[* 22] brauchen trocknen
Sand und trockne Schlupfwinkel, die
Amphibien dagegen feuchtes
Moos und größere
Wasserbecken; fast immer erweist es sich vorteilhaft, im T.
Pflanzen zu kultivieren, deren Auswahl sich nach der
Temperatur
und
Feuchtigkeit, welche die
Tiere fordern, richten muß. Für kleinere
Tiere und zur Aufzucht der
Jungen benutzt man Glasglocken,
die, wenn es erforderlich ist, durch Einstellen in ein
Wasserbad geheizt werden. In solchen oder ähnlichen
kleinen Behältern kann man auch Reptilieneier ausbrüten.
Zur Aufzucht von
Amphibien dienen Aquarien, bis die
Tiere das
Wasser verlassen. In
Häusern mit starken
Mauern kann man Fensternischen
mit Doppelfenstern als Terrarien einrichten und hier wie überhaupt Pflanzenkultur mit Tierpflege erfolgreich verbinden.
Der
Raum zwischen Doppelfenstern ist auch leicht zu heizen, wenn man über dem Fensterbrett einen zweiten
Boden (am besten starkes, mehrfach gestütztes
Blech) und in dem abgegrenzten
Raum die
Flamme
[* 23] anbringt.
Will man sich auf die
Zucht heimischer
Reptilien und
Amphibien beschränken, dann thut man gut, die
Tiere in
Winterschlaf fallen
zu lassen, da dieFütterung im
Winter umständlich und teuer ist. Die Einrichtung größerer Terrarien
ist durchaus von den Verhältnissen abhängig. Im
Freien hat man den für das Terrarium bestimmten
Raum mit einer etwa 1 m hohen
Mauer
umgeben und diese mit einem breiten, etwas abwärts geneigten Zinkblech bedeckt, um das Entschlüpfen der
Tiere sicher
zu vermeiden.
In der Mitte des
Raums wird aus
Steinen ein
Felsen errichtet, welcher hinlänglich Schlupfwinkel darbietet, auch passend bepflanzt
und mit Geäst für die kletternden
Tiere versehen wird. Der
Boden muß ausreichende Abwechselung bieten, mit
Sand,
Moos,
Steinen,
Rasen bedeckt sein, auch ist für Wasserbehälter zu sorgen und, falls Gelegenheit vorhanden ist,
kann man fließendes
Wasser, auch wohl einen
Springbrunnen, anbringen. Unter Umständen ist ein solches Terrarium auch durch radiale
Wände zu teilen, selbstverständlich aber eignet es sich
nur fürTiere, welche gegen die
Witterung keines andern
Schutzes bedürfen,
als wie
sie derFelsen, das
Moos oder der Erdboden darbieten. Für
Säugetiere müssen ausreichende Vorkehrungen
gegen das Entweichen getroffen werden, meist wird man das Terrarium mit einem Oberbau aus
Drahtgeflecht versehen müssen, und für
grabende
Tiere ist der
Boden 1,5 m tief auszuheben, die
Grube vollständig mit
Mauerwerk auszukleiden und dann wieder mit
Erde
zu füllen.
(franz.), wagerecht abgeplattete Erderhöhung oder Erdstufe; insbesondere
im Land- und
Gartenbau Bezeichnung für die treppenförmigen
Absätze zur Kultivierung von Bergabhängen. Jede Terrasse
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mehr
bildet eine breite und hohe Stufe, welche sich in horizontaler Richtung über den ganzen Abhang ausdehnt. Die obere Seite der
Stufe ist eine nur wenig nach vorn geneigte Fläche, die vordere Seite (Dossierung) eine nicht ganz senkrecht absteigende Wand,
welche, wenn sie nicht aus natürlichem Fels besteht, durch eine Vormauer oder Rasenverkleidung verwahrt
werden muß. Auch ein plattes Dach
[* 25] an einem Haus oder Turm
[* 26] (Plattform) wird oft als Terrasse bezeichnet. Über den geographischen Begriff
Terrasse vgl. Thäler u. Hochgestade.