aus, steht ihm aber an Kraft und Witz nach, wie er auch hinter der Lebensfrische seines Vorbildes Menander zurückblieb. In der
Sprache wußte er, der geborne Afrikaner, so den feinen Umgangston zu treffen, daß seine Neider behaupteten, seine hohen Gönner
wären ihm bei der Arbeit behilflich gewesen. Seine bis ins Mittelalter vielgelesenen Stücke wurden von
den Grammatikern mehrfach kommentiert (s. Donatus 1) und neben Vergil am häufigsten als Fundgrube für grammatische Beispiele
benutzt.
Gesamtausgaben besorgten Bentley (Cambr. 1726, Amsterdam 1727; zuletzt wiederholt von Vollbehr, Kiel 1846), Westerhov (Haag 1726, 2 Bde.),
Fleckeisen (Leipz. 1857), Umpfenbach (kritische Hauptausgabe, Berl. 1870), Dziatzko (Leipz. 1884). Die älteste
Übersetzung erschien 1499 zu Straßburg: »Terentius der hochgelahrte Poet. Zu tütsch transferiert nach dem Text und nach der Gloss«
(mit Holzschnitten). Neuere Übertragungen lieferten: Benfey (Stuttg. 1837 u. 1854), Jakob (Berl. 1845), Herbst (2. Aufl., das.
1888) und Donner (Stuttg. 1864, 2 Bde.).
Vgl. Francke, Terentius und die lateinische Schulkomödie in Deutschland (Weim. 1877);
Conradt, Die metrische Komposition
der Komödien des Terentius (Berl. 1876).
nach griech. Mythus König von Daulis, Gemahl der Prokne und Schwager der Philomela, die von ihm geschändet ward
(s. Philomela), wurde schließlich in einen Wiedehopf (oder Habicht) verwandelt.
(Triglaw), Gebirgsstock im nördlichen Teil der Julischen Alpen (s. d.), mit der höchsten der drei zuckerhutartigen
Spitzen bis zu 2865 m emporsteigend.
Von ihm fließen die Gewässer drei Flüssen zu: der Drau (Gailitz), Isonzo und Save;
er
teilt auch drei Sprach- und Völkergebiete: Deutsche, Slawen, Italiener.
Erstiegen wurde er zuerst 1778 vom Arzt Willonitzer,
seitdem insbesondere 1822 von Hauptmann Bosio behufs Vermessungsarbeiten.
Gegenwärtig ist die Besteigung durch einen verbesserten
Weg und eine Unterkunftshütte erleichtert.
(spr. ternjeh), Dorf im franz. Departement Aisne, Arrondissement Laon, wichtiger Knotenpunkt der
Nordbahn (Linie Paris-Jeumont mit Abzweigungen nach Amiens und Laon), mit Eisenbahnwerkstätten, Zuckerfabrik und (1881) 3536 Einw.
Dorf in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft Bozen, an der Etsch und der Bozen-Meraner Bahn, mit gotischer restaurierter
Kirche, berühmtem Weinbau und (1880) 1315 Einw. In der Nähe die Ruinen der Burg Maultasch.
(v. lat. terminus »Grenze«, Tagfahrt), Zeitpunkt, zu welchem eine bestimmte Handlung, namentlich
eine Rechtshandlung, vorgenommen werden muß, im Gegensatz zur Frist, binnen welcher dies zu geschehen hat.
Die Folgen der Versäumnis
eines Termins, welche den Ungehorsamen (contumax) treffen, richten sich nach dem in der Ladung angedrohten Rechtsnachteil.
L., Gattung aus der Familie der Kombretaceen, Bäume
und Sträucher mit wechsel-, selten
fast gegenständigen Blättern, kleinen, meist grünen oder weißen Blüten in lockern Ähren, selten in Köpfchen, und eiförmiger,
kantig zusammengedrückter oder zwei- bis fünfflügeliger Steinfrucht. 80-90 Arten. Terminalia CatappaL., in Ostindien, dort und in
Westindien kultiviert, liefert Samen, die wie Mandeln benutzt werden. Terminalia Chebula Retz (Myrobalanus Chebula
Gärtn., s. Tafel »Gerbmaterialien liefernde Pflanzen«),
in Ostindien, liefert die gerbsäurehaltigen Myrobalanen (s. d.). Auch
die Früchte von Terminalia citrina Roxb., Terminalia belerica Roxb. und andern Arten kommen als Myrobalanen in den Handel.
Imerese, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Palermo (Sizilien), in herrlicher Lage an der Mündung des San Lionardo
(auch Fiume Termini Imerese) ins Tyrrhenische Meer und an der Eisenbahn Palermo-Girgenti, hat eine Hauptkirche im Renaissancestil, ein Tribunal,
Hauptzollamt, Gymnasium, Lyceum, eine technische Schule, Bibliothek und (1881) 22,733 Einw., die sich besonders mit Thunfisch-
und Sardellenfang, Handel (Ausfuhr von Schwefel, Fischen, Gemüsen, getrockneten Früchten) und Schiffahrt beschäftigen.
Vom Hafen von Termini Imerese liefen 1886: 552 Schiffe mit 21,805 Ton. aus. An Stelle des 1860 geschleiften Kastells wurde ein Garten
angelegt. Ostwärts im untern Stadtgebiet liegen stark besuchte Bäder (die antiken Thermae Himerenses), welche reiche Mengen
an kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk, Chlormagnesium und Kochsalz nebst freiem Schwefelwasserstoffgas bei einer Temperatur
von 44° C. enthalten und gegen Rheumatismus, Hautkrankheiten und Nervenleiden benutzt werden. Von der alten Stadt sind noch
Reste eines Amphitheaters, eines Aquädukts u. a. vorhanden.
Streit, Streit über die Ausdehnung der von Gott dem Sünder gestatteten Gnadenzeit, hervorgerufen 1698 durch
die vom Diakonus Böse in Sorau aufgestellte und von Leipziger Professoren unterstützte Behauptung, daß die göttliche Gnade
jedem Menschen zu seiner Bekehrung nur bis zu einem gewissen Termin offen stehe, während die Wittenberger
und Rostocker Theologen eine Bekehrung auch noch im Todeskampf für möglich hielten.
Vgl. Hesse, Der terministische Streit
(Gießen 1877).
(lat.-griech.), Inbegriff der sämtlichen in einer Wissenschaft, einer Kunst, einem Handwerk etc. gebrauchten
Fach- oder Kunstausdrücke (termini technici);
auch die Lehre von solchen Kunstausdrücken und ihre Erklärung.
(Termin-Reduktionsrechnung), die Berechnung eines gemeinschaftlichen mittlern Zahlungstermins für
mehrere zu verschiedenen Zeiten fällige unverzinsliche Kapitalien. Die gewöhnliche Regel, nach der man im kaufmännischen
Verkehr, wo es sich um kurze Termine handelt, stets rechnet, besteht darin, daß man jedes Kapital mit seiner Verfallzeit multipliziert,
die Summe aller Produkte bildet und sie mit der Summe der Kapitalien dividiert. Sind also 1200 Mk. in einem
Jahr, 800 Mk. in 2 Jahren, 1500 Mk. in 4 Jahren und 2500 Mk. in 5 Jahren zahlbar, so hat man 1200.1 + 800.2 + 1500.4
mehr
+ 2500.5 = 21,300, und der mittlere Zahlungstermin für die Gesamtsumme von 6000 Mk. ist daher x = 21300/6000 = 3 11/20 Jahre
oder 3 Jahre 6 Monate 18 Tage. Dieses durch Einfachheit sich auszeichnende Verfahren wird oft mit Unrecht für falsch erklärt;
es findet seine vollständige Rechtfertigung darin, daß bei Anwendung desselben der Gläubiger, wenn er
jedes Kapital am Tag des Empfangs verzinslich anlegt, zuletzt an Kapital und Zinsen dieselbe Summe in der Hand hat, wobei es gleichgültig
ist, ob die ursprünglichen Termine innegehalten werden, oder ob die ganze Summe auf einmal gezahlt wird.