Teppiche weit übertrifft. Die Ornamentation der Teppiche ahmt entweder die orientalische
Sitte nach (besonders die Jacquardteppiche),
oder sie bedeckt die ganze
Fläche mit
Blumen,
Tieren,
Architektur etc. (besonders bedruckte Teppiche). Das erste
Prinzip hat sich als
das für Teppiche ästhetisch angemessenste immer mehr
Bahn gebrochen, so daß der
Naturalismus in
Deutschland,
[* 2] England und
Österreich
[* 3] nur noch die billige
Ware beherrscht. In
Frankreich ist dagegen das naturalistische
Dessin in den extravagantesten
Formen noch vorherrschend. Gegenwärtig werden in
England,
Österreich und
Deutschland orientalische Teppiche aller Art nachgebildet.
In
Deutschland, welches früher größtenteils Kettendruckteppiche lieferte, werden auch Teppiche in
Brüsseler und Axminsterart
fabriziert
(Berlin).
[* 4]
(Eisensteinmark, sächsische
Wundererde),
Mineral, kommt in derben, bläulichen und grauen, matten und undurchsichtigen
Massen vor,
Härte 2,5-3, spez. Gew. 2,5,
besteht im wesentlichen aus wasserhaltigem Eisenaluminiumsilikat und stellt ein Zersetzungsprodukt des sogen.
Porzellanjaspis, eines durch Kohlenbrände umgewandelten
Schieferthons, dar, dessen Pflanzenabdrücke bisweilen noch erkennbar
sind. Teratolith findet sich in der
Steinkohle von
Zwickau
[* 9] und in der
Braunkohle von
Zittau
[* 10] und wurde früher medizinisch benutzt.
(früher
Terburg genannt),
Gerard, niederländ.
Maler, geboren um 1617 zu
Zwolle, war
Schüler
seines
VatersGerard (1584-1662), von
dem sich nur
Handzeichnungen erhalten haben, ging 1632 nach
Amsterdam
[* 14] und von da nach
Haarlem,
[* 15] wo er zu P.
Molyn dem ältern in die
Lehre trat, aber mehr von
Frans und
DirkHals beeinflußt wurde, was sich sowohl in
seinen Bildnissen als in seinen eleganten Sittenbildern zeigt. 1635 trat er in die Lukasgilde zu
Haarlem ein, ging aber noch
in demselben Jahr nach
England und von da nach
Italien.
[* 16]
Zurückgekehrt, hielt er sich eine Zeitlang in
Amsterdam auf, wo er von
Rembrandt Einflüsse erhielt, und 1646 ging er nach
Münster,
[* 17] wo er als Porträtmaler während der Friedensverhandlungen thätig war und unter anderm das berühmte
Bild des
Friedenskongresses
mit 60 Bildnissen (jetzt in der Nationalgalerie zu
London)
[* 18] malte. Von da ging er nach
Madrid,
[* 19] wo er sich ein Jahr aufhielt
und seinen
Stil durch das
Studium des
Velazquez vervollkommte. 1650 war er wieder in
Holland und ließ sich 1654 in
Deventer nieder, wo er später
Bürgermeister wurde und starb. Terborch ist der geistvollste holländische Sittenmaler,
welcher psychologische Feinheit der
Charakteristik mit vornehmer, anmutiger
Darstellung und glänzender koloristischer Behandlung
der
Stoffe verband und seinen Genrebildern aus denKreisen des höhern Bürgerstandes gern einen novellistischen
Inhalt gab.
nach Algarve und ward zum Herzog von Terceira ernannt. Er schlug im Juli das miguelistische Heer bei Almada und besetzte 24. d. M. Lissabon.
Im März 1834 von DomPedro mit dem Oberbefehl in Porto betraut, reinigte er die nördlichen Provinzen völlig von den Miguelisten
und wurde im April 1836 an die Spitze des Ministeriums berufen, mußte aber bald den Absolutisten weichen.
Erst 1842 und 1843 nach Herstellung der Charte trat er wieder ans Ruder, ohne sich indes lange behaupten zu können. Mit Saldanha
leitete er im Oktober 1846 die Konterrevolution im monarchischen Sinn, ward aber bei dem Versuch, Porto zu
beruhigen, von den Insurgenten gefangen genommen und erst im Juni 1847 wieder freigegeben. Im März 1850 ward er zum Kommandanten
der 1. Armeedivision in Lissabon und im März 1859 wieder zum Präsidenten des Kabinetts ernannt, starb aber schon