Pietro, ital. Bildhauer, geb. zu Torano
bei
Carrara, bildete sich in
Rom
[* 2] bei
Canova und später bei
Thorwaldsen, der ihm die Hauptfiguren des
Grabmals des
PrinzenEugen
zur Ausführung übertrug.
SchonTeneranis erste Werke:
Psyche mit der
Büchse der
Pandora, dann
Amor, der
Venus einenDorn
ausziehend, erwarben ihm zahlreiche Aufträge. Er ward zum
Professor der
Akademie von
SanLuca ernannt, an welcher Anstalt er
bis zu seinem
Tod mit größtem Erfolg wirkte. 1860 wurde er Generaldirektor der römischen
Museen und
Galerien. Er starb Tenerani schuf
eine große Zahl von
Gruppen, Einzelstatuen und Porträtbüsten, Werke, die sich alle durch
Schönheit
und Weichheit der Form und vortreffliche, gewöhnlich nur allzu glatte Ausführung auszeichnen. Ein von ihm modellierter
Christus am
Kreuz
[* 3] ward 1823 für die
KircheSan Stefano zu
Pisa
[* 4] in
Silber getrieben. Seine vorzüglichsten Werke sind das 1842 vollendete
Marmorrelief der
Kreuzabnahme in derKapelleTorlonia im
Lateran, das
Relief für das
Grabmal der Herzogin
von Lante und das christliche Liebespaar, den Märtyrertod erleidend.
(Tenerife), die größte, reichste und bevölkertste der
Kanarischen Inseln, an der
NordküsteAfrikas zwischen
Canaria,
Gomera und
Palma gelegen, 2026 qkm (41,4 QM.) groß mit (1877)
105,052 Einw. Die
Küsten, fast ohne
Buchten, fallen steil zum
Meer ab und bilden viele
Vorgebirge. Der
Boden
ist, außer im
NO., trefflich bewässert und äußerst fruchtbar. Den
Strand schmücken
Dattel- u.
Kokospalmen, höher hinauf
wachsen
Bananen,
Drachenbäume und
Pisang; die Abhänge der
Höhen sind mit Reben bepflanzt, welche den vorzüglichen
Kanariensekt liefern. Im südlichen Teil der
Insel erhebt sich in gewaltiger Großartigkeit der berühmte
Pik von Teneriffa
(Pico
de Teyde) zu 3715 m
Höhe, so daß er zuzeiten auf 300 km
Entfernung gesehen wird.
Ein
Ausbruch dieses
Vulkans von der
Spitze aus ist nicht bekannt, wiewohl ein
Krater
[* 5] vorhanden ist; dagegen haben
seit 1385 wiederholte
Ausbrüche an den Seiten stattgefunden, von welchen der vom die Stadt Guarachico zerstörte.
Der letzte
Ausbruch ereignete sich 1798. Am
Fuß zeigt der
Berg eine reiche
Vegetation, höher hinauf nur Gestrüppe und Pfriemkräuter
und ganz
oben nur
Lava,
Bimsstein und vulkanische
Asche. In seinem obern Teil enthält er die sogen.
Eishöhle
(Cueva del yelo) und
Spalten (narizes), aus denen heiße
Dämpfe hervordringen.
Die
Spitze bildet der auf einem Felsenwall sich ungefähr noch um 300 m erhebende Piton
(Pan
[* 6] de azucar, »Zuckerhut«),
der vom
November bis April eine Schneedecke trägt. Die Besteigung des
Bergs geschieht gewöhnlich von
Orotava (s. d.)
aus, in dessen
Nähe auch der berühmte ungeheure
Drachenbaum stand, dessen
Alter von A. v.
Humboldt auf 6000 Jahre geschätzt
ward. Das
Klima
[* 7] von Teneriffa ist mild und gesund. Hauptstadt ist
Santa Cruz.
(spr. tenjeh), 1)
David, der ältere, niederländ.
Maler, geb. 1582 zu
Antwerpen,
[* 9] war
Schüler seines ältern
Bruders,
Julian, bildete sich dann in
Rom bei A.
Elsheimer weiter und wurde 1606 als
Freimeister in die Lukasgilde
zu
Antwerpen aufgenommen, wo er starb. Nachdem er anfangs große Kirchenbilder von trockner Färbung gemalt,
wandte er sich später der
Landschaft, dem phantastischen und bäuerlichen
Genre zu, demselben Gebiet, welches sein berühmterer
Sohn behandelte.
2)
David, der jüngere, Sohn des vorigen,
Maler, geboren im
Dezember 1610 zu
Antwerpen, war anfangs
Schüler seines
Vaters und
bildete sich dann unter den Einflüssen von
Rubens und
Brouwer weiter. 1633 wurde er in die Lukasgilde
zu
Antwerpen aufgenommen und um 1650 als Hofmaler nach
Brüssel
[* 15] berufen, wo er starb. Teniers ist der fruchtbarste der
vlämischen Bauernmaler, der sich jedoch von seinen Kunstgenossen durch eine maßvollere, minder derbe und ausgelassene Auffassung
der bäuerlichen Vergnügungen unterschied.