seinem chemischen Verhalten dem
Schwefel und
Selen ähnlich. Das gediegene Tellur wurde von den alten Metallurgen
Aurum paradoxum,
Metallum problematicum genannt,
Klaproth erkannte es 1798 als neues
Element, und
Berzelius studierte es 1832 genauer, stellte
es aber zu den
Metallen.
(Tellurocker),
Mineral, natürlich vorkommendes
Anhydrid der tellurigenSäure, TeO2 , äußerst
selten mit gediegenem
Tellur in
Quarz auf einigen siebenbürgischen
Gruben, auch mit andern Tellurerzen in
Colorado vorkommend.
die italische
Gottheit der mütterlichen
Erde, daher auch oft Tellus mater genannt, entspricht der griech.
Gäa (s. d.). Man rief sie bei
Erdbeben
[* 8] an (wie denn ihr
Tempel
[* 9] in
Rom,
[* 10] am Abhang des vornehmen
Quartiers
der Carinen gelegen, 268
v. Chr. infolge eines
Erdbebens im
Kriege gelobt worden war), bei feierlichen
Eiden zusammen mit dem
Himmelsgott
Jupiter, als das allgemeine
Grab der
Dinge neben den
Manen. Wie die griechische
Demeter,
[* 11] galt sie auch als
Göttin
derOrdnung der
Ehe, insbesondere aber verehrte man sie vielfach in
Verbindung mit
Ceres als
Göttin der Erdfruchtbarkeit.
So galten ihr die im
Januar am Beschluß der Winteraussaat vom
Pontifex an zwei aufeinander folgenden Markttagen angesetzte
Saatfeier (feriae sementivae) und die gleichzeitig auf dem Land gefeierten
Paganalien, bei denen ihr mitCeres
ein trächtiges
Schwein
[* 12] geopfert wurde, ferner das am 15. April für die
Fruchtbarkeit des
Jahrs teils auf dem
Kapitol, teils in
den 30
Kurien, teils außerhalb der Stadt unter Beteiligung der Pontifices und der
Vestalinnen begangene
Fest der Fordicidien
oder Hordicidien, bei denen ihr trächtige
Kühe (fordae) geopfert wurden; die
Asche der ungebornen
Kälber
verwahrten die
Vestalinnen bis zum
Feste der
Palilien (s.
Pales), an welchem sie als Reinigungsmittel verwendet wurde. Neben
der weiblichen
Gottheit verehrte man auch einen Gott Tellumo.
(spr. téllferidsch,Telpher), von Fleeming Jenkin erfundene
elektrische Eisenbahn, bei welcher die
Wagen
wie bei der
Seilbahn an Stahldrahtseilen hängend sich fortbewegen. Die zwei
Seile sind an jeder Tragsäule
übers
Kreuz
[* 16] stromleitend miteinander verbunden. Die
Säulen
[* 17] stehen je 20 m voneinander entfernt, und jeder Zug
besteht aus
Lokomotive
[* 18] und zehn
Kasten im Gesamtgewicht von
570 und mit einer
Tragkraft von 1400 kg. Eine Versuchsbahn wurde 1883 zu
Weston bei
Hitchin
in
England gebaut, eine größereAnlage 1885 zu Glynde in der
GrafschaftSussex.
(lit. Telszei), Kreisstadt im litauisch-russ.
GouvernementKowno, am
See Mastis, hat 2
Synagogen,
eine griechisch-russ.
Kirche, eine Adelsschule, eine hebräische Kreisschule,
Handel mit
Getreide
[* 19] und Leinsaat und (1886) 11,393
Einw.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam,
[* 20] mit
Berlin
[* 21] durch eine Dampfstraßenbahn verbunden, hat eine evang.
Kirche, berühmten Rübenbau
(TeltowerRüben) und (1885) 2667 Einw. Teltow wird zuerst 1232 urkundlich
erwähnt.
Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft
Datschitz, nahe am Ursprung der
Thaya, hat ein Bezirksgericht, ein
altes
Schloß, eine gotische
Dekanats- und 5 andre
Kirchen, eine Landesoberrealschule, eine Dampfmühle,
Schneidemühle, Spiritusbrennerei,
Tuchmacherei, Flachsbau und (1880) 5116 Einw.
Sprache
[* 23] des zu den
Drawida (s. d.) gehörigen
Volkes der
Telinga in
Ostindien,
[* 24] an der Ostküste des
Dekhan von
Orissa
südwärts bis beinahe
Madras
[* 25] von
ca. 20 Mill.
Menschen gesprochen. Die eigentümliche Teluguschrift ist aus dem alten Sanskritalphabet
abgeleitet, und die mindestens bis ins 12. Jahrh.
v. Chr. zurückreichende, nicht unbedeutende, aber noch
wenig gekannte Litteratur besteht ebenfalls zumeist in Übersetzungen von und
Kommentaren zu bekannten Sanskritwerken. Bearbeitet
wurde das Telugu am besten durch
Brown ( Telugu grammar«,
Madras 1858; »Telugu dictionary«, das.
1852-53, 2 Bde.); neuere
Grammatiken lieferten Arden (Lond. 1873) und
Morris (das. 1889).
Dependenz des brit.
Kaplandes, an der Südostküste zwischen den
Flüssen Bashee und Umtata, 10,502 qkm (191
QM.) groß mit (1885) 122,638 Einw.,
worunter 8320
Weiße.
(spr. témesch, bei den Alten Tibiscus),
Fluß in
Ungarn,
[* 33] entspringt im
BanaterGebirge, fließt
meist durch ein enges Gebirgsthal, tritt bei
Lugos in die ungarische Tiefebene, fließt hier in einem großen, gegen S. geöffneten
Bogen
[* 34] in südwestlicher
Richtung und mündet bei
Pancsova in die
Donau. Ihr
Lauf beträgt 430 km. Anfangs wird sie
bloß zum Holzflößen, von Tomaschevatz an auch zur
Schiffahrt benutzt. Sie nimmt links die Bogonicz und
Berzava, rechts die
Bistra und
Bega auf und speist den Begakanal. - Das ungar.
Komitat Temes längs der
Maros und
Theiß grenzt im
W. an das
KomitatTorontál,
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