legt man, nachdem das
Wild dadurch vorher angekirrt ist, solche aus und bindet den Fangbrocken auf den
Teller, lockt auch durch
eine
Schleppe (s. d.) das
Raubtier
[* 2] an den
Fangplatz. Für
Marder
[* 3] bindet man ein
Ei
[* 4] auf den
Teller oder hängt einen
Vogel darüber.
Um
Raubvögel
[* 5] zu fangen, hat derTeller eine konische Form und wird auf einem in
Feld- oder Wiesenstücke
eingeschlagenen
Pfahl befestigt
[* 1]
(Fig. 2 u. 3), weil sich dieselben zur
Beobachtung der Umgegend gern hierauf niederzulassen
(aufzuhacken) pflegen. Bei Frostwetter ist der
Fang unsicher, weil der
Teller festfriert und die
Bügel am Losschlagen hindert.
Oft beißen sich auch die gefangenen
Tiere, wenn der
Knochen
[* 6] durchgeschlagen ist, den
Lauf ab und entkommen.
(spr. telljeds),Gabriel, genannt
Tirso de Molina, berühmter span.
Dramatiker, von dessen Lebensumständen nur
wenig bekannt ist. Er war um 1585 zu
Madrid
[* 7] geboren, trat noch vor 1613 in den
Orden
[* 8] der
Barmherzigen Brüder
zu
Toledo
[* 9] und bekleidete nach und nach die wichtigsten
Stellen in demselben. 1645 wurde er
Prior des
KlostersSoria und soll als
solcher 1648 gestorben sein. Tellez gehört zu den größten dramatischen Dichtern
Spaniens und nimmt seinen
Platz unmittelbar neben
Lope und
Calderon ein.
Seine
Stücke sind teils
Schauspiele
(Comedias), teils
Zwischenspiele und
Autos sacramentales (im ganzen ursprünglich gegen 300,
von denen jedoch nur der kleinste Teil erhalten ist); sie zeichnen sich durch ungemeine Originalität und Mannigfaltigkeit
der
Erfindung, Kühnheit des
Plans, meisterhafte Charakterzeichnung und hochpoetische
Diktion aus. Besonders
hervorragend ist Tellez in seinen
Lustspielen, von denen mehrere sich bis auf den heutigen
Tag auf der spanischen
Bühne erhalten
haben. Zu den vorzüglichsten derselben gehören: »DonGil de las calzas verdes« (deutsch in
Dohrns
»SpanischenDramen«, Bd. 1,
Berl. 1841),
»La celosa de si misma«, »La
villana de Vallecas«,
»No hay peor sordo que el que
no quiere oir«, »Marta la piadosa« (deutsch in
Rapps »Spanischem
Theater«,
[* 10] Bd. 5, Hildburgh. 1870),
die geniale
Farce »El amor medico« u. a. Von den
ernstern
Stücken sind besonders das hochtragische »Escarmientos para el cuerdo«,
das großartige »La prudencia en la mujer«, das mystisch-asketische
Drama »El condenado por desconfiado« und der »Burlador
de
Sevilla
[* 11] o el convidado de piedra« (franz. bearbeitet von
Molière; deutsch bei
Dohrn, Bd. 1, und bei
Rapp, Bd. 5), als die
erste dramatische Bearbeitung der
DonJuan-Sage, hervorzuheben. Eine erste (jetzt sehr seltene) Sammlung
von Tellez'
Stücken erschien in 5
BändenMadrid und
Tortosa 1631-36; andre sind einzeln gedruckt und mehrere noch handschriftlich
vorhanden. Eine neuere
Ausgabe der
»Comedias« besorgte
Hartzenbusch
(Madr. 1839-42, 12 Bde.; Auswahl in der »Biblioteca
de autores españoles«, Bd. 5, das.
1850). Die
»Autos« von Tellez finden sich in der unter seinem wahren
Namen herausgegebenen Mischsammlung »Deleytar
aprovechando«
(Madr. 1635; das. 1775, 2 Bde.).
Te, chemisch einfacher
Körper, findet sich in geringen
Mengen gediegen bei Valathna in
Siebenbürgen, gewöhnlich
mit
Metallen verbunden, z. B. mit
Gold
[* 21] als Schrifttellur, mit
Silber als
Weißtellur, mit
Wismut und
Schwefel als
Tetradymit und
mit
Blei,
[* 22]
Antimon und
Schwefel als
Blättererz. Einige dieser
Mineralien
[* 23] werden auf
Silber und
Gold verhüttet. Zur
Gewinnung des Tellurs zieht man Tellurgold oder Tellursilber mit warmer
Salzsäure aus, behandelt den Rückstand mit
Königswasser,
fällt aus der klaren
Lösung das
Gold durch
Eisenvitriol und nach dem
Filtrieren
[* 24] das Tellur durch
schweflige Säure. Es ist silberweiß,
glänzend, blätterig-kristallinisch, spröde, Atomgew. 127,7,
spez. Gew. 6,24, schmilzt so leicht wieAntimon, ist flüchtig, verbrennt an der
Luft zu farblosem, kristallinischem,
wenig in
Wasser löslichem Tellurigsäureanhydrid TeO2 unter Verbreitung eines eigentümlichen, schwach säuerlichen
Geruchs,
löst sich mit roter
Farbe in heißer
Kalilauge zu Tellurkalium und tellurigsaurem
Kali, scheidet sich aber beim Erkalten der
Lösung wieder vollständig aus, wird von konzentrierter
Schwefelsäure
[* 25] und
Salpetersäure zu farbloser,
erdiger, scharf metallisch schmeckender telluriger
Säure H2TeO3 und von schmelzendem
Salpeter zu farbloser,
kristallinischer, metallisch schmeckender Tellursäure H2TeO4 oxydiert. Es verbindet sich direkt mit
den
Haloiden, mit
Schwefel und vielen
Metallen, ist zweiwertig und in
¶
mehr
seinem chemischen Verhalten dem Schwefel und Selen ähnlich. Das gediegene Tellur wurde von den alten Metallurgen Aurum paradoxum,
Metallum problematicum genannt, Klaproth erkannte es 1798 als neues Element, und Berzelius studierte es 1832 genauer, stellte
es aber zu den Metallen.