vornehmlich den
Stauffacher zu. ErstTschudi (s. d.) hat die beiden
Traditionen zu der stehend gewordenen Gesamtsage verknüpft,
die dann im
Lauf der
Jahrhunderte noch mancherlei Zusätze bekam und durch J. v.
Müller und
Schiller Gemeingut geworden ist.
Die sogen.
Tellskapellen auf der Tellsplatte, in
Bürglen, in der
HohlenGasse stammen sämtlich erst aus
dem 16. Jahrh. und sind zum Teil nachweislich zu
Ehren von Kirchenheiligen gestiftet worden. In Uri
ließ sich keine
Familie Tell ermitteln;
die Erkenntnisse der Urnerlandsgemeinden von 1387 und 1388, welche Tells
Existenz bezeugen sollten, sowie die den
Namen »Tello«
und »Täll« enthaltenden Totenregister und Jahrzeitbücher von
Schaddorf und
Attinghausen sind als Erdichtungen und
Fälschungen nachgewiesen.
Die
Sage vom Apfelschuß ist ein uralter indogermanischer
Mythus, welcher in anderm Gewand auch in der persischen, dänischen,
norwegischen und isländischen
Heldensage, in welch letzterer der
Held Eigil genannt wird, von dessen Sohn, König Orentel,
Tell vielleicht den
Namen erhalten hat, vorkommt und in der
Schweiz
[* 2] von den Chronisten des 15. Jahrh. zur
Ausschmückung der Befreiungssage verwendet worden ist.
kommen bei den german. Völkern schon in den ältesten
Zeiten vor und zwar aus
Thon wie aus
Metall und
Holz;
[* 6] doch wurden anfangs die
Speisen darin bloß aufgetragen, worauf jeder Tischgenosse sein
StückFleisch auf eine
Brotschnitte gelegt erhielt, das er mit dem
Messer
[* 7] dann zerkleinerte. Erst im 12. Jahrh. fing man an, den
Gästen noch
besondere Teller vorzusetzen und zwar anfänglich je einen für zwei Tischgenossen; dieselben waren bei den Wohlhabenden
von
Zinn oder von
Silber, im übrigen von gleicher Form wie die unsern.
[* 1]
(Tritteisen), Fangeisen, an welchem ein rundliches, tellerförmiges, in einem
Kranz b b
[* 1]
(Fig. 1) befestigtes
Brett
(Teller c) die
Bügel a auseinander hält, indem es zwischen dieselben mittels der Stellhaken eingeklemmt wird. Sobald
das
Wild auf denTeller tritt, wird dieser heruntergedrückt, und zugleich schlagen die
Bügel durch die
Triebkraft einer mit ihnen in
Verbindung stehenden
Feder d zusammen. Das
Wild wird dadurch an dem den
Teller niederdrückenden
Lauf gefaßt und dieser zwischen den
Bügeln festgeklemmt.
Der
Anker
[* 11] an der
Kette e hindert das Entkommen des gefangenenWildes. Man hat auch
Eisen,
[* 12] an welchen der
von
Eisenblech gefertigte
Teller in der Mitte getrennt, durch bewegliche
Scharniere zusammengehalten wird
(Eisen mit gebrochenem
Teller), so daß beim Auftreten dieser in der Mitte nach unten zusammenklappt und dadurch das Zuschlagen der
Bügel bewirkt.
Man verwendet die Tellereisen zum
Fang vonWölfen,
Dachsen,
Füchsen,
Ottern,
Mardern und kleinem
Raubzeug sowie von
Raubvögeln und fertigt sie dazu in sehr verschiedener
Größe. Man legt die Tellereisen entweder auf den
Wechsel des
Wildes, auf den
Eingang zum
Bau, auf den Absprung des
Marders und den Ausstieg des
Fischotters (s. d.) gut verdeckt in die
Erde gebettet
und braucht dann keine Kirrbrocken. Andernfalls
¶
mehr
legt man, nachdem das Wild dadurch vorher angekirrt ist, solche aus und bindet den Fangbrocken auf den Teller, lockt auch durch
eine Schleppe (s. d.) das Raubtier
[* 14] an den Fangplatz. Für Marder
[* 15] bindet man ein Ei
[* 16] auf den Teller oder hängt einen Vogel darüber.
Um Raubvögel
[* 17] zu fangen, hat der Teller eine konische Form und wird auf einem in Feld- oder Wiesenstücke
eingeschlagenen Pfahl befestigt
[* 13]
(Fig. 2 u. 3), weil sich dieselben zur Beobachtung der Umgegend gern hierauf niederzulassen
(aufzuhacken) pflegen. Bei Frostwetter ist der Fang unsicher, weil der Teller festfriert und die Bügel am Losschlagen hindert.
Oft beißen sich auch die gefangenen Tiere, wenn der Knochen
[* 18] durchgeschlagen ist, den Lauf ab und entkommen.