nachdem er sich links oder rechts anlegt, in der einen oder andern von zwei Leitungen den Stromweg der am Empfangsort aufgestelltenBatterie schließt. In jedem dieser Stromwege liegen auf der gebenden Seite zwei
Elektromagnete, auf der Empfangsstelle ein
dritter, welche beim Stromschluß nacheinander in Wirksamkeit treten. Der erste stellt einen
Nebenweg
zu dem unsichern Zeigerkontakt her und erhöht dadurch die Sicherheit des
Ansprechens; der andre schiebt das Sperrrad des
Gebers um einen
Zahn vorwärts, wodurch die Kontaktfedern dem Zeiger nachgedreht werden, bis dieser wieder frei zwischen beiden
spielt; der
Elektromagnet auf der Empfangsstelle endlich bewirkt, ebenfalls durch Einwirkung auf ein Sperrrad,
daß der Zeiger des Empfangsapparats eine gleiche Ablenkung erfährt.
Infolge der
Bewegung beider Sperrräder wird ein neuer Stromweg durch die dritte Leitung und den dritten
Elektromagnet des
Empfangsapparats geschlossen, dessen
Anker
[* 2] beim
Anziehen demnächst die Batterieverbindung unterbricht und alle
Elektromagnete
in die Ruhelage zurückführt, so daß bei einem neuen
Kontakt des Zeigers nach der einen oder andern
Seite das
Spiel sich wiederholen kann. Die Telemeterapparate verlangen eine sorgfältige
Einstellung, sind aber dann gegen
zufällige
Erschütterungen unempfindlich. Vgl.
Distanzmesser.
(v. griech. telos,
Ziel,
Zweck),
»Lehre
[* 3] von den
Zwecken«, diejenige Vorstellungsart der
Dinge, d. h. derNatur
und der sozialen
Welt, der zufolge die einzelnen
Erscheinungen,
Existenzen und Vorgänge auf die in ihnen enthaltenen oder doch
vorausgesetzten zweckmäßigen Beziehungen hin betrachtet werden. Dieselbe wird neuerlich in dem
Maß, als die exakten
Wissenschaften
emporkamen, für unfruchtbar, ja dem Fortschritt des
Wissens hinderlich angesehen.
Spinoza (s. d.) bezeichnete dieZwecke,
die
man in der
Natur angetroffen haben wollte, als menschliche Hineindichtungen;
Bacon (s. d. 3) nannte die Zweckbetrachtung
im
Gegensatz zu der Erforschung der wirkenden
Ursachen eine gottgeweihte
Jungfrau, die nichts gebären könne.
NochKant richtete einen
Abschnitt seiner
»Kritik der
Urteilskraft« gegen die Gültigkeit der Zweckvorstellungen. Neuerdings hat
man in Anknüpfung an
Aristoteles, in dessen
Philosophie die den Naturdingen innewohnenden
Zwecke eine große
Rolle spielen, die Wiederherstellung einer Art von Teleologie insofern versucht, als in gewissen Naturerscheinungen,
wie im
Instinkt (s. d.) und
Trieb (s. d.),
Zwecke, die von keinem
Bewußtsein begleitet und also nicht als eigentliche Absichten
gedacht werden (immanenteZwecke), anzutreten sein sollen. In der sogen. natürlichen
Religion hat die
Teleologie sowohl bei den englischen
Deisten als in der deutschen Aufklärungsphilosophie des
Reimarus (s. d.) eine
Rolle gespielt;
aus der
Naturwissenschaft ist sie seit
Darwin (s. d.), der an die
Stelle des
Kanons: Es ist zweckmäßig, darum ist es, den umgekehrten
setzte: Es ist, darum ist es zweckmäßig, so gut wie verschwunden.
(Knochenfische),
Ordnung der
Fische
[* 5] (s. d., ^[= (Pisces, hierzu Tafel "Fische I u. II"), im Wasser lebende, kaltblütige Wirbeltiere. ...] S. 298).
im griech.
Mythus ein
Arkadier, Sohn des
Herakles
[* 7] und der
Auge,
[* 8] einer Priesterin der
Athene,
[* 9] ward von seiner
Mutter ausgesetzt, aber von einer Hirschkuh gesäugt und von dem König Korythos erzogen.
Beim König Teuthras
von
Mysien fand er später die
Mutter und ward Schwiegersohn und Nachfolger des
Königs. Als auf dem
Zuge gegen
Troja
[* 10] die
HellenenMysien angriffen, besiegte sie Telephos, ward aber dabei von
Achilleus verwundet. Da die
Wunde nicht heilen will und dasOrakel
verkündet, daß sie nur der heilen könne, der sie geschlagen habe, wendet er sich nach
Argos, wohin die Griechen durch
Sturm
zurückverschlagen sind, flüchtet auf
KlytämnestrasRat mit dem aus der Wiege geraubten
Orestes, dem kleinen Sohn des
Agamemnon,
auf den Hausaltar und droht, das
Kind zu töten, wenn ihm keine
Hilfe würde, worauf
Achilleus mit dem
Rost
oder den Spänen seiner
Lanze die
Wunde heilt.
Vom
Orakel als
Führer nach
Troja bezeichnet, zeigt Telephos den Griechen den Weg dorthin, weigert sich aber, als Gemahl der Astyoche,
einer
Schwester des
Priamos, an dem
Krieg selbst teilzunehmen. Telephos wurde inPergamon
[* 11] und besonders von den
Königen aus dem
Haus des
Attalos als
Heros verehrt. Auf den in
Pergamon jüngst ausgegrabenen
Reliefs des Zeusaltars ist seine
Geschichte dargestellt.
die
Reproduktion von Bildern durch den elektrischen
Strom in der
Ferne. Zuerst 1847 von
Bakewell versucht, hat die Ausführung dieser
Idee durch Bidwell 1881 praktische Gestaltung erhalten.
In den Schließungskreis
zweier galvanischer
Batterien, die einander entgegenwirken, ist an der einen
Station eine lichtempfindliche Selenzelle, an der
andern
Station eine mit befeuchtetem Jodkaliumpapier bedeckte Messingplatte eingeschaltet, auf welcher
ein Messingstift schleift.
Der
Widerstand im Schließungskreis wird durch
Rheostate so reguliert, daß kein
Strom durchfließt, wenn die Selenzelle nicht
beleuchtet ist. Durch Uhrwerke wird die Messingplatte mit dem Jodkaliumpapier an dem
Stift und ganz entsprechend eine durchsichtige
Glasplatte mit dunkeln
Zeichnungen an der Selenzelle vorbei bewegt. Geht eine helle
Stelle der Glasplatte
an der Selenzelle vorbei, so wird unter der Einwirkung des
Lichts ihr
Widerstand kleiner, ein der Lichtwirkung entsprechender
Strom geht von der Messingspitze, welche als positive
Elektrode dient, durch das Jodkaliumpapier und bringt durch Abscheidung
von
Jod eine dunkle Färbung hervor; man erhält also eine negative
Kopie der
Zeichnung, welche die hellen
Stellen des
Originals dunkel zeigt.
Bernardino, ital.
Philosoph, geb. 1508 zu
Cosenza in
Kalabrien, gest. 1588 daselbst, nachdem er zu
Padua,
[* 16]
Rom und
[* 17] Neapel
[* 18] gelehrt und an letzterm
Orte die noch heute bestehende Accademia Telesiana der Naturforscher zur
Verdrängung der
AristotelischenPhysik gegründet hatte, hat sich als Gegner des
Aristoteles und Begründer einer neuen, angeblich
auf
Erfahrung gestützten
Naturphilosophie bekannt gemacht. In derselben führt er (nach Art der griechischen Naturphilosophen)
die gesamte Erscheinungswelt auf drei Hauptprinzipien, ein leidendes und körperliches
(Materie) und zwei thätige unkörperliche
(Wärme
[* 19] und
¶
mehr
Kälte), zurück, von welchen das erste, welches beweglich ist, den Himmel
[* 21] und die Gestirne, die letztern, welche unbeweglich
sind, die Erde und deren Bewohner, der Kampf zwischen beiden aber den Ursprung und das Leben aller Dinge, der seelenlosen wie
der beseelten, den Menschen inbegriffen, bestimmt. Seine Hauptschrift: »De natura«, erschien unvollständig
Rom 1568, vollständig Neapel 1586, seine übrigen Werke Venedig
[* 22] 1590.