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Gruppen bildete, indem man alle jene Beschäftigungen, welche in ihren Prozessen, Mitteln, Manipulationen etc. viele Ähnlichkeit [* 2] und Gleichheit besitzen, zusammenfaßte und ohne Rücksicht auf ihre Einzelheiten ordnete und untersuchte. Weil dadurch die Behandlung eine allgemeinere wird, so heißt diese Art der Darstellung allgemeine Technologie. Diese Methode reiht alle Mittel zu gleichem Zweck (Gußformen, [* 3] Bohrer, [* 4] Drehbänke u. dgl.) aneinander, macht sie dadurch übersichtlich und stellt sie zum Vergleich nebeneinander, weshalb sie auch vergleichende Technologie genannt wird.
Einer auf die Weise gewonnenen Gruppeneinteilung ist namentlich das Gebiet der mechanischen Technologie fähig, indem z. B. alle Metallarbeiten, alle Holzarbeiten, die Spinnerei aller Faserstoffe, die Weberei [* 5] aller Fäden sich in einzelne Gruppen zusammenfassen lassen. Da diese Methode außerdem nicht nur die anregendste und die fruchtbarste ist, sondern es auch allein ermöglicht, das ausgedehnte Gebiet der mechanischen Industrie zu beherrschen, so hat sie allgemein als Lehrmethode in der mechanischen Technologie Eingang gefunden.
Innerhalb der Gruppen gewinnt man in den Arbeitseigenschaften der Materialien eine weitere Grundlage für die Anordnung und somit einzelne Kapitel für die Bearbeitung auf Grund der Schmelzbarkeit (Gießerei), [* 6] Dehnbarkeit (Schmieden, Walzen, Drahtziehen), Teilbarkeit (Scheren, [* 7] Meißel, [* 8] Hobel, Bohrer, Sägen, [* 9] Fräsen etc.). Die Gewerbskunde wurde zuerst als Bestandteil der kameralistischen Studien, etwa seit 1772 an der Universität gelehrt. Beckmann (s. d. 2) wurde durch seine Schriften, in denen er die einzelnen Industriezweige nach der innern Verwandtschaft ihrer Hauptverrichtungen behandelte, der Begründer der Technologie, welcher er auch den Namen gab.
Nach ihm waren Hermbstädt in Berlin [* 10] und Poppe in Tübingen [* 11] bedeutend, die neuere Richtung aber erhielt die Technologie durch Prechtl und Altmütter in Wien [* 12] und namentlich durch Karmarsch in Hannover, [* 13] welcher der Begründer der allgemeinen, vergleichenden Technologie wurde. Die chemische Technologie wurde in neuester Zeit besonders durch Knapp in Braunschweig, [* 14] Heeren in Hannover, Wagner in Würzburg, [* 15] die mechanische durch Hartig in Dresden, [* 16] Hoyer in München, [* 17] Exner in Wien gefördert. Die Litteratur der Technologie ist außerordentlich reichhaltig.
Als Hauptwerke gelten: Prechtl, Technologische Encyklopädie oder alphabetisches Handbuch der Technologie, der technischen Chemie und des Maschinenwesens (Stuttg. 1829-55, 20 Bde.; Supplemente, hrsg. von Karmarsch 1857 bis 1869, 5 Bde.);
Karmarsch und Heeren, Technisches Wörterbuch (3. Aufl. von Kick und Gintl, Prag [* 18] 1874 ff.);
Karmarsch, Handbuch der mechanischen Technologie (6. Aufl. von Fischer, Leipz. 1888 ff.);
Kronauer, Atlas [* 19] für mechanische Technologie, auf Grundlage von Karmarsch' »Handbuch«, mit Erklärungen (Hann. 1862);
Hoyer, Lehrbuch der vergleichenden mechanischen Technologie (2. Aufl., Wiesb. 1888);
Muspratt-Stohmann, Encyklopädisches Handbuch der technischen Chemie (4. Aufl., Braunschw. 1886 ff.);
Knapp, Lehrbuch der chemischen Technologie (3. Aufl., das. 1865-75, 2 Bde.);
Bolley-Birnbaums Sammelwerk: »Handbuch der chemischen Technologie« (das. 1862 ff., 8 Bde., in vielen Teilen);
R. Wagner, Handbuch der chemischen Technologie (12. Aufl., Leipz. 1886);
Payen, Handbuch der technischen Chemie (deutsch von Stohmann und Engler, Stuttg. 1870-74, 2 Bde.);
Wagners »Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie« (Leipz., seit 1855, jetzt hrsg. von Fischer);
Poppe, Geschichte der Technologie (Götting. 1807-11, 3 Bde.);
Karmarsch, Geschichte der Technologie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (Münch. 1871);
Blümner, Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Leipz. 1875-1884, 3 Bde.);
Noiré, Das Werkzeug und seine Bedeutung für die Entwickelungsgeschichte [* 20] der Menschheit (Mainz [* 21] 1880);
Lazarus Geiger, Zur Entwickelungsgeschichte der Menschheit (2. Aufl., Stuttg. 1878).