natürlichen
Magie, umgearbeitet von Wiegleb, fortgesetzt von
Rosenthal (Berl. 1786-1805, 20 Bde.).
Über die durch die heutige
Physik und
Chemie sehr erweiterten Hilfsmittel der modernen Taschenspielerei vgl. die Werke von
Robert-Houdin: Confidences d'un prestidigitateur (2. Aufl., Par. 1861, 2 Bde.),
Comment on devient sorcier (neue Ausg., das. 1877) undMagie et physique amusante (das. 1877);
ferner
Grandpré,
Le
[* 2] magicien moderne (das. 1879);
(Schnupftücher) waren noch im 16. Jahrh. Luxusartikel, welche zuerst
in
Italien
[* 4] (s.
Facilletlein) aufkamen und sich von da nach
Frankreich,
England und dem übrigen
Europa,
[* 5] zunächst nur zum
Gebrauch der
Damen, verbreiteten.
Schon damals wurden sie mit
Spitzen und
Stickereien geschmückt und parfümiert
(mouchoir de
Vénus). Auch im
Orient waren sie anfangs nur ein Vorrecht der
Fürsten und höhern Würdenträger, welche im
Gürtel
[* 6] trugen. Das Zuwerfen von Taschentüchern, besonders an
Frauen, war eine Gunstbezeigung und wird heute noch in der
Türkei
[* 7] in diesem
Sinn geübt.
Lhunpo,Klosterstadt im südlichen
Tibet, südwestlich bei
Digardschi (s. d.), an einer Bergwand erbaut und aus
300-400
Häusern bestehend, in denen 3300
Priester mit Beamten und einem geringen weltlichen
Gefolge wohnen. Taschi Lhunpo ist
Residenz
des Pantschen Rinpotsche
(»Kleinod des großen
Gelehrten«),
gewissermaßen des zweiten
Papstes der Buddhisten
Innerasiens, der als eine Verkörperung des
Gottes Amitabha gilt, außerordentliches Ansehen genießt und im südlichen Teil
Tibets Regierungsrechte ausübt. Taschi Lhunpo hat eine berühmte Holzdruckerei und Fabrikation von Gottesbildern.
(Taschkund), Hauptstadt des russ. Generalgouvernements
Turkistan im westlichen
Zentralasien,
[* 8] nördlich vom
Tschirtschik, einem Zufluß des
Jaxartes, besteht aus einer umfangreichen ummauerten
Altstadt von ovaler
Form und einem europäischen
Viertel mit geraden
Straßen, zu deren beiden Selten sich
Kanäle mit fließendem
Wasser und Baumreihen
hinziehen. Die russische
Citadelle mit ihren militärischen Etablissements liegt südlich von der
Altstadt.
Gebrauchs, der darin besteht, daß Israeliten am ersten Nachmittag des Neujahrsfestes an einen
Fische
[* 10] enthaltenden
Bach sich stellen und ein
Gebet um Vergebung der
Sünden sprechen.
deAlarcon, alte Bergstadt im mexikan.
StaatGuerrero, 1773 m ü. M., mit prächtiger
Pfarrkirche (von J. de la
Borda, einem reichen Grubenbesitzer, im vorigen
Jahrhundert erbaut),
Gold- und Silbergruben und (1880) 12,395 Einw. im Munizipium.
Die schon von den alten Mexikanern angelegten Zinngruben sind jetzt aufgegeben.
ein von
Edison angegebenes, äußerst empfindliches, auf die
vom
Mikrophon her bekannte Änderung des galvanischen
Widerstandes der
Kohle durch Änderung des
Druckes gegründetes
Instrument,
mit welchem sich die
Ausdehnung
[* 11] der
Körper durch
Wärme,
[* 12]
Feuchtigkeit etc. nachweisen läßt. Auf einer starken eisernen Fußplatte
erheben sich, 10
cm voneinander entfernt, zwei kurze, dicke, mit der
Platte in einem
Stück gegossene
Zapfen,
[* 13] zwischen welche der auf seine
Ausdehnung zu prüfende stabförmige und an seinen
Enden zugespitzte
Körper in horizontale
Lage
gebracht wird.
Das eine Ende des Stäbchens wird aufgenommen von der Höhlung einer
Schraube, welche durch den einenZapfen
hindurchgeht. An den andern
Zapfen ist eine vertikal stehende Platinplatte angeschraubt, welche zugleich eine cylindrisch
ausgehöhlte
Scheibe von Hartkautschuk festhält. Gegen die Platinplatte legt sich eine
Platte von
Kohle, auf die folgt ein
Platinblech, gegen welches eine Messingplatte drückt, die mit einer Höhlung zur
Aufnahme des andern
Endes des Stäbchens
versehen ist.
Der zweite
Zapfen einerseits und das Platinblech anderseits sind mit den
Drähten einer Leitung verbunden, in welche ein
galvanisches Element
und ein
Galvanometer
[* 14] eingeschaltet sind. Dehnt sich nun das Stäbchen aus und preßt das Platinblech stärker gegen die Kohlenplatte,
so wird der
Widerstand vermindert, und das
Galvanometer gibt einen größern
Ausschlag. Die
Ausdehnung eines
Stäbchens von Hartkautschuk durch die
Wärme der mehrere
Zoll entfernt gehaltenen
Hand
[* 15] verursacht eine Ablenkung der Galvanometernadel
von mehreren
Graden; selbst ein Glimmerstreifen wird durch die
Wärme der
Hand noch merklich affiziert. Ein Stäbchen von
Gelatine
wird durch den Wasserdampf eines 7-8
cm entfernten feuchten
StückesPapier sofort ausgedehnt. Das
Instrument
eignet sich sonach zu feinen thermometrischen und hygrometrischen
Beobachtungen.
(früher
Vandiemensland), große brit.
Insel an der Südostspitze des Australkontinents (s.
Karte
»Australien«)
und von diesem durch die
Baßstraße getrennt. Sie hat die Form eines unregelmäßigen
Dreiecks und ein
Areal von 64,644 qkm
(1174 QM.), wozu noch eine Anzahl von Nebeninseln kommen mit einem
Areal von 4122 qkm (74,9 QM.). Von
den letztern sind bedeutender: am
Ostende
[* 20] der
Baßstraße die Furneauxgruppe mit der
Flindersinsel,
KapBarren-,
Clarke- und Chappellinsel
nebst der Kentgruppe, alle von
Seehunds- und Alkenfängern (zum Teil
Mischlingen) bewohnt;
Die Süd- u. Südostküste hat zahlreiche sichere Baien und Häfen: Port Arthur, Storm- und Norfolkbai, d'Entrecasteauxkanal,
PortEsperance, Southport und Recherchebai. Die Hauptinsel ist von zwei durch eine zentrale Senkung geschiedenen
Gebirgsketten durchzogen. In der östlichen erreicht BenLomond 1527 m; in der westlichen, welche aus einem durchschnittlich 1000 m
hohen Tafelland besteht, erhebt sich der höchste Berg der Insel, Cradle Mountain, zu 1689 m. Zahlreiche Ausläufer gehen nach
allen Richtungen, nur nicht nach O., aus. Hier befinden sich auch alle große Seen der Kolonie: der GroßeSee, St. Clairsee, Arthurs- und Echosee. Aus ihnen kommen die meisten Flüsse:
[* 22] Derwent, Huon, Tamar (entstanden aus Nord- und Süd-Esk),
Ringarooma. Das Klima
[* 23] ist nicht so trocken wie das des Festlandes, die Niederschläge sind regelmäßiger, das Thermometer
[* 24] steigt
nicht über 26° C. und sinkt nicht unter -5° C. Tier- und Pflanzenwelt sind wie die des Festlandes. - Die Einwohner (1887:
142,478 Seelen) sind fast durchweg Briten oder britischer Abstammung; Deutsche zählte man 1881 nur 782. Die Religion ist vorwiegend
die protestantische.
Die Insel wurde von dem holländischen Seefahrer Tasman entdeckt und zu Ehren seines Auftraggebers, des indischen
GeneralgouverneursAnton van Diemen, Vandiemensland genannt, ein Name, der 1856 in den jetzigen umgeändert
wurde. Die Insel blieb
unbesucht, bis 1772 der FranzoseMarion in der FrederickHendrick-Bai landete. Fourneaux entdeckte 1773 die Adventurebai, welche 1777 auch
von Cook berührt wurde. Bligh sah Tasmania 1788 und 1792. d'Entrecasteaux, der Lapérouse aufsuchen sollte, segelte in die Mündungen
des Derwent und Huon und benannte mehrere Punkte.