Ostteil erhebt sich die starke Kasbah. Die Stadt selbst hat enge
Straßen, niedrige
Häuser und nur 8300 meist maur. Einwohner,
deren Hauptgewerbe die Anfertigung kupferner
Gefäße aus unpoliertem englischen
Metall ist zur Ausfuhr nach
Kuka,
Kano,
Timbuktu.
Marktflecken im österreich. Herzogtum
Kärnten, Bezirkshauptmannschaft
Villach, Hauptort des Kanalthals, an der
Staatsbahnlinie St.
Valentin-Pontafel, von welcher hier die
LinieTarvis-Laibach abzweigt, mit Bezirksgericht, schöner
Kirche, Zementfabrik
und (1880) 1506 Einw. Tarvis ist wegen seiner herrlichen
Lage beliebte
Sommerfrische und Touristenstandort.
In derNähe
der Luschariberg (1721 m) mit Wallfahrtskirche, das Dorf Raibl mit ärarischem Bleibergwerk und der
Paß
[* 4]
Predil.
(Teju), Stadt in
Marokko,
[* 5] östlich von
Fes, mit 3500 Einw., ein strategisch sehr wichtiger Platz mit einer kleinen
marokkanischen
Garnison, die aber aus der doppelten Umwallung sich kaum herauswagt aus
Furcht vor dem räuberischen
Stamm der Riati, welcher in Wirklichkeit
Herr der ganzen Gegend ist.
Taschenbergs Thätigkeit gipfelte in der Erforschung der praktischen Bedeutung der Insektenwelt für
den Landwirt,
Gärtner und Forstmann. Er schrieb: »Was da kriecht und fliegt,
Bilder aus dem Insektenleben« (Berl. 1861, 2. Aufl.
1878);
auch bearbeitete
er die
Insekten für
Brehms »Tierleben« (2. Aufl. 1877) und lieferte
einige Wandtafeln für den Schulgebrauch. -
Sein Sohn
Otto, geb. außerordentlicher
Professor an der
UniversitätHalle, schrieb: »Die
Flöhe«
(Halle 1880);
jährlich erscheinende
Bücher in kleinem
Format, welche früher einen
Kalender, genealogische Nachrichten
und allerlei gemeinnützige Mitteilungen enthielten, nach und nach aber immer mehr belletristischen, besonders novellistischen,
Inhalt aufnahmen und sich endlich mit wenigen Ausnahmen auf letztern allein beschränkten, als charakteristisches
Merkmal aber fast sämtlich eine Zugabe an Kupferstichen (von
Chodowiecki zuerst aufgebracht) enthielten.
Erwähnung verdienen namentlich das Viewegsche »Taschenbuch« (Berl.
1798-1803),
in welchem 1798
Goethes
»Hermann und
Dorothea« erschien; das »Taschenbuch der
Liebe und
Freundschaft« (Frankf. 1801-41);
die
»Urania« (Leipz. 1810-38, neue
Folge 1839-48) u. das »Frauentaschenbuch«
(Nürnb. 1815-31). Späterhin fing man auch an, für die ernstern
Wissenschaften jährliche Taschenbücher herauszugeben; hierher gehören
besonders
Fr. v.
Raumers
»HistorischesTaschenbuch« (1830 gegründet, seit 1881 hrsg. von
Maurenbrecher),
Prutz' »Litterarhistorisches
Taschenbuch« (1843-48) u. a. Auch gibt es Taschenbücher für
Botaniker,
Jäger, für das Bühnenwesen etc.
Personen, welche verschiedenartige, auf den ersten Anblick an das Wunderbare grenzende Kunststücke
verrichten.
Letztere beruhen auf einer Täuschung des Zuschauers, die der
Künstler hauptsächlich durch große Gewandtheit
in seinen Körperbewegungen, namentlich Fingerfertigkeit, durch Ablenken der
Aufmerksamkeit des Zuschauers
auf Nebendinge vermittelst eines möglichst gewandten
Vortrags, durch Einverständnis mit einigen
Gehilfen und Zuschauern,
durch geschickte Benutzung der
Chemie und Experimentalphysik, endlich durch allerhand mechanische Vorrichtungen,
Apparate mit
Doppelböden, durchlöcherte
Tische und Fußböden etc. bewirkt.
Früher pflegten derartige
Künstler alle zu ihren
Stücken nötigen Vorbereitungen in einer großen
Tasche (Gaukeltasche)
mit sich herumzutragen (daher der
Name Taschenspieler). Bei allen gesitteten Völkern finden wir diese
Kunst zur Unterhaltung geübt, vor
allen andern berühmt sind die Taschenspieler
Indiens und
Chinas. Auch im alten
Griechenland
[* 14] und
Rom
[* 15] waren Taschenspieler früh beliebt; ebenso finden
wir sie in
Italien,
[* 16] wo sie unter dem
Namen Praestigiatores, Pilarii
(Ballspieler) oder Saccularii (Taschenkünstler)
in
Städten und Dörfern umherzogen. Im
Mittelalter waren die umherreisenden
Spielleute die auf den einsamen
Burgen
[* 17] allezeit
willkommenen Vertreter der »heitern
Kunst« (gaya scienza) zugleich
Sänger,
Musiker, Taschenspieler und Spaßmacher (joculatores), weshalb
dieser
Name in den Ableitungsformen
Gaukler und
Jongleur ihnen verblieben ist. Sie gerieten früher leicht
in den
Ruf, Zauberer zu sein; der berühmte
DoktorFaust war einer der geschicktesten dieser
Zunft. In der letzten Hälfte des
vorigen
Jahrhunderts zeichneten sich Pinetti, Eckartshausen und vor allen
Philadelphia,
[* 18] in neuerer Zeit
Bosco,
Professor Döbler,
Becker, Frickell,
Robert-Houdin, Bellachini,
Basch,
Hermann als geschickte aus. Eine
Menge der ältern Taschenspielerkünste
findet
man in:
Martius,
Unterricht in der
¶
mehr
natürlichen Magie, umgearbeitet von Wiegleb, fortgesetzt von Rosenthal (Berl. 1786-1805, 20 Bde.).
Über die durch die heutige Physik und Chemie sehr erweiterten Hilfsmittel der modernen Taschenspielerei vgl. die Werke von
Robert-Houdin: Confidences d'un prestidigitateur (2. Aufl., Par. 1861, 2 Bde.),
Comment on devient sorcier (neue Ausg., das. 1877) und Magie et physique amusante (das. 1877);
ferner Grandpré,
Le
[* 20] magicien moderne (das. 1879);