dann 10 Tarocks an), ferner, wenn man Tarock fordern will oder ein Mitspieler Tarock gefordert hat. In letztern
Fällen sagt man:
»Ich skisiere (exküsiere) mich!« legt den
Skis in seine
Stiche und gibt aus diesen einen Laton oder leeren
an den ab, welcher den letzten
Stich machte. AlsBild fungiert der
Skis beim
Ansagen eines halben (skisierten)
Königreichs oder einer halben oder skisierten
Kavallerie (3
Könige, resp. 3
Bilder einer
Farbe und der
Skis). 4
Könige gelten
als ganzes
Königreich, 4
Bilder einer
Farbe als ganze oder natürliche
Kavallerie.
Hat man zu 15 Latons den
Skis, so darf man 16 Latons ansagen. Als Laton benutzt man auch den
Skis, wenn
man ein
Blatt
[* 2] einer angezogenen
Farbe nicht weggeben will. Da der
Skis nicht sticht, kann man nicht die
Vole mit ihm machen,
wohl aber sich stichfrei spielen. Man muß den
Skis vor den 5 letzten Blättern ablegen,
weil er sonst
dem Gegner zufällt.
Hat der
GeberSkat gelegt, so folgt das
Ansagen. 10 Tarocks gelten 10, jeder Tarock über 10 gilt 5, eine ganze
Kavallerie 10 etc. Diese
Posten werden jedem Ansagenden von den Mitspielern sogleich bezahlt.
Jede
Ansage muß auf Verlangen aufgezeigt werden. Nach dem
Ansagen beginnt das
Spiel. Hierbei wird
Farbe
bekannt; wer
Renonce ist, muß mit einem Tarock stechen. Bei den Tarocks sticht die höhere Zahl die niedere. Soviel
man in seinen
Stichen über 26
Augen erlangt, hat man gewonnen, was daran fehlt, muß bezahlt werden. Ein besonderes
Ziel des Spielers ist
es, den
Pagat zu ultimieren, d. h. den letzten
Stich mit ihm zu machen, bez. das Ultimieren des
Pagat zu
verhindern. Für den ultimierten
Pagat erhält man von jedem Mitspieler 10
Points, für den ultimo abgestochenen muß der Pagatist
jedem andern 10
Points geben. Das Stichfreispielen sagt man an beim 1. oder 13.
Stich, die
Vole darf man
auch vor den letzten sechs Blättern noch melden.
In denSkat legen darf man alle Latons, alle
Bilder mit Ausnahme der
Könige,
aber einen Tarock nur dann, wenn man nur 3 oder weniger u. nicht den XXI hat. Den
Skis legt man nur, wenn man dieVole
machen will.
Vgl.
Werner, Das moderne Tarockspiel
(Wien
[* 3] 1883);
Ulmann, Illustriertes
Wiener Tarockbuch (das. 1887).
Fels, südliche
Spitze des
KapitolinischenHügels in
Rom
[* 6] (über der heutigen
KircheSanta Maria della Consolazione),
von wo in den ältern
Zeiten der
Republik und dann wieder zur Kaiserzeit Verbrecher und Vaterlandsverräter hinabgestürzt
wurden.
Benannt war die Stätte nach Tarpeja, der Tochter des kapitolinischen
BurgvogtsSpuriusTarpejus,
durch deren
Verrat, wie die
Sage berichtet, sich die
Sabiner unter
TitusTatius der wichtigen
Burg bemächtigt hatten, wofür Tarpeja,
statt belohnt, von ihnen getötet wurde. Sie hatte auf dem
Felsen auch ihr
Grab, wo ihr alljährlich
Totenopfer dargebracht
wurden.
(spr. tárrporlĭ), altes Marktstädtchen in
Cheshire
(England), 16 km südöstlich von
Chester, mit
Strumpfwaren-
und Lederhosenfabrikation und (1881) 2669 Einw.
im
Altertum eine durch ihre Kunstübung berühmte Stadt
Etruriens, wahrscheinlich Mutterstadt der
zwölf
Bundesstädte, lag auf einem
Hügel am
Fluß Marta. Durch die
Kriege mit
Rom im 4. Jahrh.
v. Chr. kam die
Stadt herab und lag schon zur Kaiserzeit in
Ruinen. Dieselben finden sich auf dem
Hügel Turchina bei
Corneto, namentlich die
griechischen Einfluß verratende Nekropole, deren Aufdeckung die
MuseenEuropas mit den herrlichsten
Vasen
[* 7] und andern Kunstwerken
gefüllt und in
Corneto die
Gründung eines etruskischen
Museums veranlaßt hat.
Priscus,Lucius, fünfter röm. König (616-578
v. Chr.), Sohn des Korinthers
Demaratos und einer Tarquinierin,
geboren zu
Tarquinii, wanderte, da er dort als Sohn eines Fremdlings keine Ehrenstelle erlangen konnte, auf den
Rat seiner
mit der
Gabe der
Weissagung ausgestatteten Gemahlin
Tanaquil nach
Rom aus. Hier machte er sich sowohl beim
König
Ancus Marcius als beim
Volk sehr beliebt; er wurde daher vom sterbenden König zum Vormund seiner beiden
Söhne ernannt
und konnte sich nach dessen
Tod selbst der Herrschaft bemächtigen. Er vollendete die Unterwerfung
Latiums, besiegte die
Sabiner
und verwendete die gewonnene
Beute zur Ausführung großer Bauten.
Dahin gehören vor allen: der große Abzugskanal
(cloaca maxima), wodurch namentlich das
Forum
[* 8] trocken gelegt wurde, die
Anlage
des
Circus maximus, der Beginn einer Stadtmauer und des kapitolinischen
Tempels. Der dritten Stammtribus, den
Luceres, gewährte
er die
Aufnahme in den
Senat, indem er aus ihnen als
Patres minorum gentium 100 neue
Senatoren den frühern 200 hinzufügte.
Da seine Absicht, drei neue
Tribus, wahrscheinlich aus den
Plebejern, zu bilden, scheiterte, begnügte er sich, die Zahl der
Ritter, die dadurch auf 1800 stieg, zu verdoppeln, ohne den drei alten
Centurien neue unter besondern
Namen hinzuzufügen. Er
wurde von denSöhnen des
Ancus, denen
er denThron
[* 9] entzogen, 578 ermordet, sein
Tod aber durch die
Klugheit
der
Tanaquil so lange verhehlt, bis es seinem Schwiegersohn
Servius Tullius gelungen war, sich die
Nachfolge zu sichern.
Superbus,Lucius,
Roms siebenter und letzter König (534-510
v. Chr.), Sohn des
Tarquinius Priscus.
Servius Tullius hatte ihn und seinen
BruderAruns mit seinen Töchtern, die beide den
Namen Tullia führten, verheiratet,
um sie dadurch zu gewinnen
und sie wegen ihrer Verdrängung vom
Thron zu versöhnen. Allein
Lucius vereinigte sich mit der jüngern
Tullia, der Gemahlin des
Aruns, zu dem verbrecherischen
Plan,
Servius Tullius gewaltsam vomThron zu stoßen;
Aruns und die ältere Tullia wurden durch ihre beiderseitigen
Gatten aus dem Wege geräumt, und nun ließ sich Tarquinius in der
Kurie
des
Senats zum König ausrufen.
Als
Servius Tullius herbeieilte, um ihn zur
Rede zu stellen, stieß
er den schwachen
Greis die
Stufen der
Kurie hinab und
ließ ihn durch nachgesandte Bewaffnete töten; Tullia aber, welche sofort ihren Gemahl in der
Kurie als König begrüßte,
scheute sich nicht, auf dem Heimweg über den
Leichnam ihres
Vaters hinwegzufahren, so daß sie mit dessen
Blut bespritzt zu
Hause anlangte. Die
Regierung des Tarquinius entsprach der Art und
Weise, wie er dieselbe
an sich gerissen hatte.
Es gelang ihm zwar, die
Latiner völlig zu unterwerfen, auch wurde die benachbarte Stadt
Gabii durch die
List und den
Verrat
seines
SohnsSextus in seine
Gewalt gebracht, und in
Rom selbst setzte
er denBau der unterirdischen
Kanäle fort und vollendete
denBau des kapitolinischen
Tempels. Dagegen erbitterte er das ganze
Volk durch Grausamkeit und
Willkür
und insbesondere durch die
¶
mehr
Härte, mit der er die ärmern Bewohner zu Fronarbeiten zwang. Als daher, während er selbst mit dem Heer vor dem belagerten
Ardea lag, sein Sohn Sextus die Lucretia (s. d.) entehrt hatte, rief JuniusBrutus das Volk zur Empörung auf; Tarquinius eilte zwar von
Ardea nach der Stadt, wurde aber von dieser und nachher auch vom Lager
[* 11] ausgeschlossen und in Rom die Republik
eingeführt. Vergebens suchte er hierauf mit Hilfe der Tarquinier, die beim Wald Arsia geschlagen wurden, des KönigsPorsena
(s. d.) von Clusium und endlich der Latiner, die am SeeRegillus gegen die Römer
[* 12] unterlagen, den Thron wiederzuerobern. In letzterer
Schlacht fielen auch seine SöhneTitus und Aruns; er selbst starb als Flüchtling 495 in Cumä. Sextus begab sich nach Gabii, wo
er von denen, die für seinen an Gabii verübten VerratRache suchten, ermordet wurde.