Neben dem
Ackerbau, als der Haupterwerbsquelle der Bewohner, ist die
Industrie von keinem großen Belang und nur durch einige
Seidenfilanden, Seidenabfallspinnereien,
Papier-,
Kerzen- und Seifenfabriken vertreten. Von größerer
Bedeutung ist der
Handel mit den Landesprodukten, für welche
Montauban der Hauptstapelplatz ist. Die
Eisenbahn von
Bordeaux
[* 8] nach
Toulouse
[* 9] (mit der Abzweigung von
Montauban nach Lexos) durchschneidet das
Departement. Es zerfällt in drei
Arrondissements:
Castelsarrasin,
Moissac und
Montauban;
(v. altd. tarnan, verbergen, auch Tarnhaut,Nebelkappe), in der deutschen
Mythologie ein
Mantel, welcher unsichtbar
machte und zugleich die
Kraft
[* 10] von zwölf Männern verlieh. Vgl.
Elfen und
Zwerge.
Stadt in
Galizien, an der
Weichsel und der
Eisenbahn Dembica-Rozwadow, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts, mit (1880) 3460 Einw.
Stadt in Ostgalizien, am
Sereth und an der
EisenbahnLemberg-Podwoloczyska
(Linie nach
Odessa),
[* 12] Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein Obergymnasium, Unterrealschule,
Lehrerbildungsanstalt, Jesuitenkollegium mit Privatgymnasium, Stärkefabrikation, Dampfmühle, Ziegelbrennerei, lebhaften
Handel und (1880) 25,819 Einw. (darunter 13,500
Juden).
Stadt in
Galizien, nahe der Mündung der
Biala in den
Dunajec,
Station der
KarlLudwigs-Bahn
(Krakau-Lemberg), in welche hier die Staatsbahnlinie Stroze-Tarnow einmündet, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines römisch-katholischen
Bischofs und
Domkapitels, eines Kreisgerichts, einer Finanzbezirksdirektion und eines
Hauptzollamtes, hat eine alte
Domkirche,
ein schönes
Rathaus, eine theologische Lehranstalt, ein bischöfliches
Seminar, ein Obergymnasium, eine
Lehrerbildungsanstalt,
mehrere Klöster, eine Waisenanstalt,
Sparkasse, Fabrikation von landwirtschaftlichen
Maschinen, Zichorienfabrik,
Glashütte, Dampfmühle, bedeutenden
Handel und (1860) 24,627 Einw. (davon 11,349
Juden).
Fanny, Schriftstellerin, geb. zu
Güstrow
[* 13] in
Mecklenburg,
[* 14] lebte auf dem väterlichen
Gut Neubuckow,
ging 1816 nach dem
Tod ihrer
Mutter zu einer Freundin nach
Petersburg,
[* 15] wo sie viel mit
Klinger verkehrte,
verließ aber des rauhen
Klimas wegen Rußland bald wieder und hatte seit 1820 ihren
Wohnsitz in
Dresden,
[* 16] seit 1828 in
Weißenfels,
[* 17] zuletzt in
Dessau,
[* 18] wo sie starb.
IhreRomane und
Novellen, deren
lange
Reihe
»Natalie« (Berl. 1811) eröffnete, und
zu denen auch das
Buch»Zwei Jahre in
Petersburg« (Leipz. 1833) gehört, waren zu ihrer Zeit bei der Frauenwelt
sehr beliebt, ohne daß sie auf künstlerischen Wert Anspruch machen könnten. Gesammelt erschienen eine »Auswahl«
(Leipz. 1830, 15 Bde.) und »Gesammelte
Erzählungen« (das. 1840-42, 4 Bde.).
Vgl. AmelyBölte,
Fanny Tarnow, ein Lebensbild (Berl. 1865).
Unter seinen zahlreichen litterarhistorischen
Monographien (in poln.
Sprache),
[* 25] die sich insgemein durch Gründlichkeit,
Schärfe
des
Urteils und
Eleganz der
Sprache auszeichnen, sind hervorzuheben: »Geschichte der vorchristlichen
Welt«, »Über den polnischen
Roman am Anfang des 19.
Jahrhunderts«, »Über den
Verfall der polnischen Litteratur im 18.
Jahrhundert«,
Ȇber die
LustspieleFredros«,
»Shakespeare in
Polen« und insbesondere sein klassisches Hauptwerk: »Die polnischen
politischen Schriftsteller des 16.
Jahrhunderts« (»Pisarze polityczni XVI wieku«;
Krak. 1886, 2 Bde.).
kompliziertes
Spiel unter drei
Personen mit einer eignen, 78
Blätter starken
Karte, die französischen Ursprungs
sein soll. Zu den gewöhnlichen 52 Blättern kommen noch hinzu: 4 Cavalls
(Reiter), 21 Tarocks, Trümpfe
oder
Stecher
(Karten mit I bis XXI bezeichnet) und ein einzelnes
Blatt,
[* 26] der
Skis. Die Kartenfolge läuft in den roten
Farben vom
As herab zur
Zehn und in den schwarzen umgekehrt von der
Zehn herab zum
As. Der
Geber gibt in Würfen zu 5 jedem 25
Blätter,
die drei letzten behält er noch für sich,
weil er das
Recht hat, 3
Karten in den
Skat zu legen. 59
Blätter sind leere (Latons), 19 aber
Zähler. Der König gilt 5, die
Dame 4. der Cavall 3, der
Bube 2. Der I (der
Pagat), der XXI (der
Mond)
[* 27] und
der
Skis gelten
an sich je 5, können aber beim
Ansagen als
Matadore oder als Tarocks unter Umständen noch besonders zählen.
Der
Skis (richtiger
Sküs, von excuser) sticht weder, noch wird er gestochen; er erscheint bald als Tarock, bald
als Laton, bald als
Bild, ja auch in allen drei
Eigenschaften zusammen. Als Tarock benutzt man den
Skis, wenn man 9 Tarocks neben
ihm hat (man sagt
¶
mehr
dann 10 Tarocks an), ferner, wenn man Tarock fordern will oder ein Mitspieler Tarock gefordert hat. In letztern
Fällen sagt man: »Ich skisiere (exküsiere) mich!« legt den Skis in seine Stiche und gibt aus diesen einen Laton oder leeren
an den ab, welcher den letzten Stich machte. Als Bild fungiert der Skis beim Ansagen eines halben (skisierten)
Königreichs oder einer halben oder skisierten Kavallerie (3 Könige, resp. 3 Bilder einer Farbe und der Skis). 4 Könige gelten
als ganzes Königreich, 4 Bilder einer Farbe als ganze oder natürliche Kavallerie.
Hat man zu 15 Latons den Skis, so darf man 16 Latons ansagen. Als Laton benutzt man auch den Skis, wenn
man ein Blatt einer angezogenen Farbe nicht weggeben will. Da der Skis nicht sticht, kann man nicht die Vole mit ihm machen,
wohl aber sich stichfrei spielen. Man muß den Skis vor den 5 letzten Blättern ablegen, weil er sonst
dem Gegner zufällt. Hat der GeberSkat gelegt, so folgt das Ansagen. 10 Tarocks gelten 10, jeder Tarock über 10 gilt 5, eine ganze
Kavallerie 10 etc. Diese Posten werden jedem Ansagenden von den Mitspielern sogleich bezahlt.
Jede Ansage muß auf Verlangen aufgezeigt werden. Nach dem Ansagen beginnt das Spiel. Hierbei wird Farbe
bekannt; wer Renonce ist, muß mit einem Tarock stechen. Bei den Tarocks sticht die höhere Zahl die niedere. Soviel man in seinen
Stichen über 26 Augen erlangt, hat man gewonnen, was daran fehlt, muß bezahlt werden. Ein besonderes Ziel des Spielers ist
es, den Pagat zu ultimieren, d. h. den letzten Stich mit ihm zu machen, bez. das Ultimieren des Pagat zu
verhindern. Für den ultimierten Pagat erhält man von jedem Mitspieler 10 Points, für den ultimo abgestochenen muß der Pagatist
jedem andern 10 Points geben. Das Stichfreispielen sagt man an beim 1. oder 13. Stich, die Vole darf man
auch vor den letzten sechs Blättern noch melden. In denSkat legen darf man alle Latons, alle Bilder mit Ausnahme der Könige,
aber einen Tarock nur dann, wenn man nur 3 oder weniger u. nicht den XXI hat. Den Skis legt man nur, wenn man die Vole
machen will.