an die
Schweine,
[* 2] wälzt sich in jeder
Pfütze, schwimmt und taucht vortrefflich und läuft längere Zeit auf dem
Grunde der
Gewässer hin. Er ist sehr friedlich und furchtsam, und nur in seltenen
Fällen stürzt er blind wütend auf den Feind. Er
hält sich am
Tag meist verborgen und ruht, geht in der
Dämmerung und in der
Nacht seiner
Nahrung nach,
die aus allerlei Pflanzenstoffen, besonders Blättern, besteht, und richtet in
Plantagen oft große Verwüstungen an. Das
Weibchen wirft ein gestreiftes
Junge.
Fleisch und
Fell werden benutzt,
Klauen und
Haaren schreibt man Heilkräfte zu. In der Gefangenschaft
hält er gut aus, hat sich aber noch nicht fortgepflanzt.
Die Tapisseriearbeit wird vornehmlich
von
Dilettanten betrieben.
Während bisher naturalistische Blumenmuster,
Figuren und ganze
Bilder nachgeahmt wurden, hat J.
Lessing in den »Altorientalischen Teppichmustern« (Berl.
1877) stilistisch mustergültige Vorbilder für die Straminstickerei auf
Kanevas geboten. Vgl.
Handarbeiten, weibliche.
süddeutsches
Kartenspiel mit 36 Blättern
(As bis
Sechs), welche wie im
Sechsundsechzig rangieren.DreiPersonen sind nötig; jeder erhält 11
Karten, 3
Karten bleiben als
Talon.
Coeur ist stets höchste
Farbe; die andern
Farben rangieren
gleich. Man spielt Coeurfrage (mit Einnehmen des
Talons und Ekartieren),
Solo in schlechter
Farbe und Coeursolo. Bei
Solo zählt
der
Talon für den
Spieler, darf aber nicht angesehen werden. Zum
Gewinnen muß der
Spieler 61
Points haben.
Die Pointzahl, welche er darüber hat, wird ihm bei
Frage zum vierten Teil, bei schlechtem
Solo zur Hälfte und bei Coeursolo
voll ausbezahlt. Ein angesagter
Tout kostet doppelt.
Wilhelm,
Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu Ober-Thomaswaldau bei
Bunzlau
[* 6] in
Schlesien,
[* 7] erhielt
seine
Ausbildung von 1848 bis 1850 am Schullehrerseminar zu
Bunzlau sowie von 1856 bis 1858, nachdem er
mehrere Jahre als Schullehrer gewirkt, in
Berlin
[* 8] durch
Kullak und
Dehn.
Später war er wieder mehrere Jahre in
Groß-Glogau als
Lehrer thätig, bis er 1866 in
Berlin seinen bleibenden
Wohnsitz nahm. Hier hat er als
Kritiker, namentlich als Verteidiger der
neudeutschen
Schule, Hervorragendes geleistet, redigierte auch von 1878 bis 1881 die »Allgemeine
Deutsche
[* 9] Musikzeitung«.
Außer zahlreichen Beiträgen für diese sowie für andre
Blätter veröffentlichte er: »Musik und musikalische
Erziehung« (Berl.
1867),
»Wagner-Lexikon.
Wörterbuch der Unhöflichkeit, enthaltend grobe,
höhnende, gehässige und verleumderische
Ausdrücke, welche
gegen den
MeisterRichardWagner etc. gebraucht worden sind« sowie einen
Band
[* 10] »Gedichte« (Berl. 1878) und
gab auch Bearbeitungen altdeutscher Gedichte mit Klavierbegleitung heraus.
(ital., ursprünglich arab., Abzug), das
Gewicht der Umhüllung
(Kiste,
Faß
[* 15] etc.) verpackter
Waren. Der Unterschied
zwischen Gesamtgewicht und Tara ist das reine oder Nettogewicht der
Ware.
Reine oder Nettotara ist die durch
besondere Wägung eines jeden
Stücks ermittelte und in Abzug gebrachte Tara; usanzmäßige, usuelle Tara.
(Uso- oder Usanztara)
ist die durch Herkommen bestimmte Tara, insbesondere bei den über
See bezogenen
Kolonialwaren, für welche das Bruttogewicht
berechnet und als Gewichtsvergütung für die Tara ein durch bestimmtes
Prozent (daher auch
Prozenttara) als Abzug
an der Kaufsumme verstattet wird.
Hierher gehört auch die gesetzliche Tara des Zollwesens, welches, um das
Tarieren und die oft unthunliche Abnahme der Umhüllung
zu ersparen, feststehende, nach Art der Gegenstände und der Verpackungsweise bestimmte Tarasätze (Zolltara) vom Bruttogewicht
der zollpflichtigen
Ware in Abzug bringen läßt.
Supertara oder
Sopratara ist die an manchen
Orten neben
der gewöhnlichen Tara vorkommende besondere Vergütung auf das
Gewicht. Reduzierte Tara, die Tara, welche aus der am
Orte der
Verpackung
festgesetzten Originaltara nach einem usanzmäßigen
Verhältnis in das
Gewicht des Bestimmungsortes umgerechnet wurde.
Tarieren
heißt das Abwägen der Warenumhüllung zum Behuf der Taraermittelung.