Kanada, leben meist gesellig, fliegen gut und bewegen sich auf dem
Boden recht gewandt. Einige sollen ansprechend singen,
viele aber lassen nur unangenehme
Laute vernehmen. Sie nähren sich hauptsächlich von
Früchten, zeitweilig von
Körnern und
fressen sämtlich auch
Insekten.
[* 2] Ihr
Nest bauen sie auf
Bäumen oder Sträuchern. Die wanderndenArten brüten
nur einmal im Jahr, während die in wärmern Gegenden lebenden wohl mehrere
Bruten erziehen. Wegen der bestechenden
Schönheit
der Tangaren werden viele
Arten in Käfigen gehalten, worin sie bei sorgfältiger
Pflege auch ziemlich gut gedeihen.
Die Tapiranga (Rhamphocelus brasiliensisL., s. Tafel
»Stubenvögel«)
[* 3] besitzt die
Größe des
Gimpels, ist
glänzend dunkelblutrot, an den
Flügeln und dem
Schwanz schwarz, an den
Schwingen und Oberflügeldecken verwaschen braunrot
gesäumt; die
Iris ist hochrot, der
Schnabel bräunlichschwarz, die Wurzelhälfte des Unterschnabels perlmutterweiß, der
Fuß
schwarz. Das Weibchen ist oberseits schwarzbraun, am
Bürzel und auf der Unterseite schmutzig rostbraun. Die Tapiranga bewohnt
Brasilien
[* 4] und ist in den Gebüschen sowie in den Rohrbrüchern an den Flußufern sehr gemein.
(lat.,
Berührungslinie), eine
Gerade, welche mit einer krummen
Linie oder mit einer
Fläche zwei zusammenfallende
Punkte gemein hat. Man erhält sie, wenn man erst zwei benachbarte
Punkte der
Linie oder
Fläche durch eine
Gerade (eine
Sekante) verbindet und dieselbe dann so weit um den einen der zwei
Punkte dreht, bis der zweite mit diesem zusammenfällt.
BeimKreis
[* 5] und der
Kugel steht die Tangénte senkrecht auf dem
Halbmesser, der nach dem Berührungspunkt geht. Legt man an einen
Punkt
einer krummen
Fläche beliebig vieleTangenten, so liegen dieselben in einer
Ebene (Tangentialebene). -
In der
Trigonometrie
[* 6] ist Tangénte der
Quotient aus
Sinus und
Kosinus.
Beim alten
Klavichord hießen so die auf den hintern Tastenenden
stehenden Metallzungen, welche die
Saiten nicht anrissen, wie die Federposen des Kielflügels, sondern nur streiften (tangierten),
daher auf eine ähnlicheWeise tonerzeugend wirkten wie der
Bogen
[* 7] der
Streichinstrumente (s.
Klavier, S.
816).
[* 1] Vorrichtung zur Messung der
Stärke
[* 8] eines galvanischen
Stroms durch die Ablenkung einer
Magnetnadel.
Sie besteht (s. Figur) aus einem kreisförmig gebogenen Kupferstreifen o, dessen geradlinig nach
abwärts gebogene
Endena b und
c d unten mit Klemmschrauben zur
Aufnahme der von den
Polen der galvanischen
Batterie kommenden
Drähte versehen sind. Im
Mittelpunkt des kupfernen
Ringes schwebt auf einer
Spitze inmitten eines in
Grade
geteilten
Kreises eine
Magnetnadel; der
Ring kann in seinem
Fußgestell so gedreht werden, daß seine
Ebene mit der
Magnetnadel
in ihrer Ruhelage (d. h. mit dem magnetischen
Meridian) zusammenfällt.
Sobald nun ein
galvanischer Strom durch den Kupferring geht, wird die
Nadel aus ihrer Ruhelage so weit abgelenkt, bis das Drehungsbestreben
der erdmagnetischen
Kraft,
[* 9] welche die
Nadel in die
Ebene des
Ringes zurückführen will, demjenigen
des galvanischen
Stroms, welcher
sie senkrecht zu dieser
Ebene zu stellen strebt, das
Gleichgewicht
[* 10] hält. Da die
Wirkung des Erdmagnetismus
auf ein und dieselbe
Magnetnadel als unveränderlich angesehen werden kann, so läßt sich aus den Ablenkungen, welche verschiedene
Ströme hervorbringen, auf die
Stärke dieser
Ströme schließen, und zwar ergibt sich aus obiger Gleichgewichtsbedingung, daß
die Stromstärken sich verhalten wie die »trigonometrischenTangenten« der Ablenkungswinkel.
Eine Tangentenbussole zeigt, an welcher
Stelle eines Schließungskreises man sie auch einschalten mag, immer die gleiche Ablenkung und gibt
dadurch kund, daß die Stromstärke in einer geschlossenen Leitung überall gleich
groß ist. Eine Tangentenbussole zur Messung sehr starker
elektrischer
Ströme ist von Obach angegeben worden. Wird durch den
Ring einer gewöhnlichen Tangentenbussole ein sehr
starker
Strom, z. B. derjenige einer großen dynamoelektrischen
Maschine,
[* 11] geleitet, so erleidet die
Magnetnadel eine Ablenkung
von nahezu 90°, welche allerdings durch eine passende Nebenschließung verringert werden kann.
Da aber der
Ring derBussole nur einen geringen
Widerstand haben darf, die anzubringende Nebenschließung demnach einen
noch geringern, der wegen seiner Kleinheit kaum zu messen ist, so läßt sich mit der gewöhnlichen Tangentenbussole eine
brauchbare Messung großer Stromstärken nicht erzielen. Obach hat daher für solche Messungen die Tangentenbussole derart
abgeändert, daß der mit einem Kupferband oder mit Drahtwindungen belegte
Ring um eine mit der Ruhelage der
Magnetnadel zusammenfallende horizontale
Achse gedreht und der dem
Ring erteilte Neigungswinkel gegen die
Vertikale an einem
Teilkreis abgelesen werden kann.
Die
Nadel selbst wird nicht auf einer
Spitze balanciert, sondern sie ist, um das bei stärkerm Neigen des
Ringes eintretende
Kippen der
Nadel zu vermeiden, mit einer in zweiLagern drehbaren vertikalen
Achse versehen. Die auf die
Nadel ausgeübte Richtkraft des
Stroms wird durch diese Einrichtung in dem
Verhältnis von l zu dem
Sinus des Neigungswinkels
verringert. Man findet demnach die
Stärke des
Stroms, wenn man die wie gewöhnlich aus dem Ablenkungswinkel berechnete verringerte
Stromstärke durch den
Sinus des Neigungswinkels dividiert. Macht man den
Ring um seine vertikale
Achse
drehbar und dreht denselben der abgelenkten
Nadel nach, bis dieselbe wieder auf dem
Nullpunkt der
Teilung einsteht, so ist die
Stromstärke dem
Sinus des
Winkels, um welchen die
Nadel abgelenkt ist, proportional. Dieser
Winkel
[* 12] wird an einem horizontalen,
mit demStativ fest verbundenen Teilkreis abgelesen. Ein so eingerichtetes
Instrument heißt
Sinusbussole.
von Prüsker in
Wien
[* 15] angegebenes
Instrument zum Höhenmessen und
Nivellieren, besteht aus
Stativ, worauf
mittels
Nuß mit Stellschrauben ein um eine
Achse am Okularende auf- und abstellbares
Fernrohr
[* 16] ruht, ähnlich
dem Nivellierfernrohr, eher noch wie bei der
Kippregel
[* 17] (s. d.).
¶
mehr
Die Horizontalstellung des Fernrohrs ist sehr sorgfältig konstruiert und beruht auf der Horizontalkorrektur einer Stützplatte
als der Grundlage für die Messungen, auf welcher die Ständer für das Fernrohr befestigt sind, und auf der darauf selbständig
zu bewirkenden Horizontalstellung des Fernrohrs selbst, also mittels zweier Libellen. Auf der Stützplatte ist am
Objektivende des Fernrohrs ein Lineal (gerade, nicht Kreisbogen) senkrecht befestigt, an welchem bei Hebungen das Objektivende
auf- und niedergeht und zwar mit einem entsprechend sich schiebenden Index und Nonius.
[* 19]
Bei 0 des Index auf 0 des Lineals und im übrigen einspielenden Libellen ist die Fernrohrachse horizontal und das Instrument
unmittelbar zum gewöhnlichen Nivellieren mit der Latte zu benutzen. Erhebt oder senkt man das Fernrohrende,
so wird an dem geraden Lineal nun nicht der Höhen- oder Tiefenwinkel angegeben, wie man ihn zu Höhenmessungen braucht (mit
Theodolit
[* 20] oder Kippregel), sondern man liest direkt dessen Tangente ab, kann also bei bekannter Horizontalentfernung des
Instruments vom Objekt sofort den Höhenunterschied ermitteln.