Die
Ernte ergab beim
Roggen durchschnittlich dassiebenfache
Korn.
Viehzucht
[* 7] wird nur so weit betrieben,
als sie zur Befriedigung der Bedürfnisse des
Ackerbaus dient; eine Ausnahme macht die
Pferdezucht.
[* 8] Die
Pferde
[* 9] aus den östlichen
Stutereien sind sehr gesucht, finden beständigen
Absatz in St.
Petersburg
[* 10] und
Moskau
[* 11] und werden auch für die
Armee angekauft.
Man zählte 1873: 171
Stutereien mit 525 Zuchthengsten und 3027 Stuten. Der Viehstand überhaupt bezifferte
sich 1883 auf 399,478
StückRindvieh, 1,326,588 grobwollige und 200,816 feinwollige
Schafe,
[* 12] 656,338
Pferde und 269,685
Schweine.
[* 13]
(franz. Tambourin, spr. -áng,Handtrommel,
Handpauke), ein mit einer
Haut
[* 19] überspannter metallener oder hölzerner
Reif, welcher ringsum mit
Schellen oder Glöckchen besetzt ist. Der
Reif wird in der linkenHand
[* 20] in verschiedenen
Wendungen herumgedreht und mit dem
Daumen der rechten
Hand auf dem
Fell im
Kreis
[* 21] umhergefahren oder zur Markierung des
Rhythmus
mit der
Faust auf dasselbe geschlagen, wodurch ein verschiedenartiges Getön,
Wirbel etc., verbunden mit Schellengeklingel,
hervorgebracht wird. Das
Instrument ist bei den Spaniern,
Ungarn,
[* 22]
Orientalen etc. zu Nationaltänzen gebräuchlich
(in der
Hand der
Tänzer selbst).
Antonio, Opernsänger
(Baß), geb. zu
Faenza, machte frühzeitig Gesangsstudien und wurde schon
mit zwölf
Jahren für den
Opernchor in seiner Vaterstadt engagiert. Aus
Neigung zum
Theater verließ er mit 18
Jahren heimlich
das elterliche
Haus und debütierte glücklich in dem Städtchen
Cento, von wo er nach und nach an die
größern
BühnenItaliens
[* 23] gelangte, bis er endlich 1819 in
Neapel
[* 24] ein vorteilhaftes
Engagement und reichen Beifall fand. 1825 engagierte
ihn der berühmte
ImpresarioBarbara auf sechs Jahre für seine
Unternehmungen in
Neapel,
Mailand
[* 25] und
Wien.
[* 26] 1832, nachdem er zuvor
noch
England besucht hatte, kam Tamburini nach
Paris
[* 27] und debütierte als Dandini im
»Aschenbrödel«.
Von nun an bildete er länger als 20 Jahre das
Entzücken der
Pariser, und noch 1854 sang
er denDon Juan mit klangvoller
Stimme
und jener Leichtigkeit der Tonbildung, die ihm den Beinamen des
»Rubini unter den Baritonisten« verschafft
hatte. Er besuchte von Zeit zu Zeit sein Vaterland und fand auch mehrmals in Rußland die wohlwollendste
Aufnahme. Im
Besitz
eines beträchtlichen
Vermögens, zog er sich endlich auf seine Besitzung in
Sèvres bei
Paris zurück, siedelte jedoch 1871 nach
Nizza
[* 28] über, wo er starb.
(griech.), Schatzmeister,
Rendant, ein
Titel, den in
Athen
[* 29] verschiedene Behörden führten, vor allen aber der
auf vier Jahre gewählte Verwalter der Hauptkasse, welcher von den
Apodekten (Generaleinnehmern) alle für die öffentlichen
Ausgaben bestimmten
Gelder abgeliefert erhielt und an die
Kassen der einzelnen Behörden für ihre etatmäßigen
Ausgaben verteilte.
wilder Gebirgsfluß im schweizer.
Kanton
[* 31] St.
Gallen, 26 km lang, entspringt am Sardonagletscher, durchfließt
zunächst das nur im
Sommer bewohnte AlpenthalKalfeusen; hier liegt
Sardona-Alp 1748, die
Kapelle St.
Martin 1351 m ü. M.
Aus dieser Oberstufe herausgebrochen, erreicht
sie den obersten permanent bewohnten Thalort Vättis (947
m) und durchfließt
nun ein enges Waldthal, wo in einem Felsschlund die
Therme von
Pfäfers hervorquillt.
Endlich gelangt der
Fluß durch eine Klus
zur Rheinebene hinaus. Hier liegt am Zusammenfluß von
Rhein und Tamina der Badeort
Ragaz (503 m).
ein nach seinem Versammlungsort, der TammanyHall,
[* 32] benannter
Klub in
New York, 1789 als ein geheimer
Orden
[* 33] (ColumbianOrder) gestiftet und ursprünglich konservativ, später demokratisch. Derselbe bemächtigte sich mit
Hilfe der zahlreich
zugewanderten
Irländer in den 60er
Jahren der einflußreichsten
Stellen, namentlich der Finanzämter, in der Stadtverwaltung.
Seine
Häupter,
Tweed, Sweeney u. a., beuteten die
Ämter, in deren
Besitz sie kamen, zu ihrer
Bereicherung
aufs frechste und schamloseste aus, wußten durch
Bestechung und
Terrorismus alle
Wähler nach ihrem
Sinn zu lenken und auch
in der
Verwaltung und
Gesetzgebung des
StaatsNew York einen höchst verderblichen Einfluß zu gewinnen. Die
Stadt
New York belasteten sie mit einer
Schuld von vielen
Millionen, ohne
¶
mehr
dafür etwas zu leisten. Endlich 1871 gelang es der zur Einsicht gekommenen Bürgerschaft, die Herrschaft des Tammany-Rings
durch unabhängige Wahlen zu brechen und die Häupter dem Strafgericht zu überliefern. Trotzdem behauptete sich die Tammany
Society als demokratischer Verein und gelangte auch allmählich wieder zu Einfluß, so daß 1889 ihrem Vorsitzenden
die einträglichste Stelle der Stadt New Yorkübertragen wurde.