verbunden, Talmud genannt wurden. Zu Anfang des 4. Jahrh. entstand in
Palästina
[* 2] der jerusalemische Talmud, in aramäischem
Idiom geschrieben,
die vier ersten
Ordnungen der
Mischna behandelnd; um 500 war der babylonische Talmud, bald aramäisch, bald rabbinisch-hebräisch
abgefaßt, redigiert. Von ältern Mischnaerklärern sind
Maimonides, der auch einen wissenschaftlichen
Kodex des Talmud (»Mischne
Thora« oder
»Jad ha-chasaka«) abfaßte (1178-80),
eine
Reihe meist nordfranzösischer
Rabbiner, Rosch (R.
Ascher ben Jechiel,
1306-27) u. a. Wörterbücher verfaßten: R.
Natan ben Jechiel aus
Rom
[* 4] (»Aruch«, 1101),
Buxtorff (2. Aufl.
von
Fischer, Leipz. 1866-1870, 2 Bde.),
Levy (das. 1875-89) und Kohut (»Aruch completum«,
auf Grundlage des »Aruch« von R.
Natan ben Jechiel,
Wien
[* 5] 1878 ff.);
nach dem
Mythus der Alten ein eherner
Riese aufKreta, der als
Wächter des
Minos die
Insel täglich
dreimal umkreiste und die Herannahenden durch Steinwürfe verscheuchte oder mit den Gelandeten ins
Feuer sprang
und sie so
lange an seine glühende
Brust drückte, bis sie verbrannten. Von seinem
Kopf ging eine
Blutader bis zur
Ferse, wo sie durch
einen
Nagel geschlossen war. Als die
Argonauten nach
Kreta kamen, ließ
Medea den
Nagel durch Zaubergesang
herausspringen (oder
Pöas, der
Vater des Philoktet, schoß ihn mit dem
Bogen
[* 10] heraus), worauf Talos verblutete.
SeinTod ist auf
einem ausgezeichneten apulischen Vasengemälde dargestellt, wo Talos infolge des Zaubers der
Medea in den
Armen derDioskuren
[* 11] stirbt. Talos gilt für ein altes
Symbol des
Sonnengottes und ist mit dem phönikischen
Moloch verwandt.
Vgl. Mercklin, Die Talossage
und das
Sardonische Lachen (Petersb. 1851).
Hier 13. und Gefechte des englischen
GeneralsGraham gegen
Osman Digma, in welchem der letztere
zwar geschlagen und das Dorf eingenommen und verbrannt wurde, die
Engländer aber ihren
Zweck, die
Forts Sinkat und
Tokar zu
entsetzen, nicht erreichen konnten.
(Tamariskenartige), dikotyle, etwa 40
Arten umfassende
Familie aus der
Ordnung der
Cistifloren,
[* 15] Holzpflanzen,
selten
Stauden mit kleinen, oft schuppenförmigen, blaugrünen, abwechselnden Blättern und regelmäßigen,
zwitterigen, 4-5zähligen, in
Ähren,
Köpfen,
Trauben oder
Rispen stehenden
Blüten. Von den verwandten
Familien unterscheiden
sich die Tamarikaceen hauptsächlich durch einen Haarschopf am
Samen.
[* 16] In
Deutschland
[* 17] kommt nur
Tamarix (Myricaria) germanicaDesv. an kiesigen
Flußufern vor, deren
Rinde wie auch die der am
Mittelmeer heimischenTamarixgallicaL. früher offizinell
war. Der
Familie der Tamarikaceen werden auch die kleinen
Gruppen der Reaumurieen und Fouquiereen beigezählt.
ein bis 25 m hoher, immergrüner
Baum mit weit ausgebreiteter, sehr verästelter
Krone, abwechselnden,
paarig gefiederten, 10-20jochigen Blättern, linealisch-länglichen Blättchen, wenigblütigen, endständigen Blütentrauben,
weißen, purpurn geäderten
Blüten und gestielten, bis 15
cm langen, 2,5cm breiten, länglichen oder lineal-länglichen, meist
etwas gekrümmten, mäßig zusammengedrückten
Hülsen, welche in dünner, zerbrechlicher, gelbbrauner, rauher
Schale ein schwarzes
oder braunes
Mus und in diesem rundlich viereckige, glänzend rotbraune
Samen enthalten. Die Tamarinde
ist im tropischen
Afrika,
[* 19] südwärts bis zum
Sambesi, heimisch, wohl auch im südlichen
¶
mehr
Asien
[* 21] und in Nordaustralien, und wird in diesen Ländern und in Amerika
[* 22] kultiviert. Man genießt die Früchte als Obst, macht
sie auch ein und bereitet daraus kühlende Getränke und durch Zusammenkneten der entrindeten Früchte das Tamarindenmus, welches
aus Ostindien,
[* 23] Ägypten
[* 24] und (mit Sirup versetzt) aus Westindien
[* 25] in den Handel kommt. Dasselbe ist schwarzbraun,
riecht säuerlich weinartig, schmeckt süßlich-sauer, wenig herb und enthält Zucker,
[* 26] Weinsäure, Pektinsäure, Gummi etc. Es
dient als leicht abführendes Mittel und zu Tabaksaucen. Das feste Holz
[* 27] des Baums wird von Würmern nicht angegriffen und daher
vielfach benutzt.