erregt hat; er führt nämlich alle vorgeblichen Großthaten,
Entdeckungen und Neuerungen der
Revolution auf ältere
Institutionen
und
Ideen zurück und bringt sie so in einen organischen Zusammenhang mit dem alten
Königtum, wie ihn die
JüngerMichelets
und
LouisBlancs nimmermehr zugeben wollen. Als Kunstschriftsteller ist Taine in der
Analyse der Kunstwerke
unübertroffen.
chines. Traktatshafen auf der
InselFormosa und Hauptstadt derselben, Sitz eines englischen
Konsuls, welcher
mit Vertretung der deutschen
Interessen betraut ist, mit katholischer und evangelischer
Mission, zählt einschließlich des
nördlicher gelegenen
Takao 235,000 Einw. Da Anping, der
Hafen von Taiwan, nur eine offene, schlechte
Reede
ist, bewegt sich der
Verkehr mit dem
Ausland über
Takao (s. d.).
(Takeu), chines. Traktatshafen an der Südwestküste der
InselFormosa, südlich von
Taiwan (s. d.), mit dem es
nahezu ein zusammenhängendes Ganze bildet.
In demHafen von Takao verkehrten 1886: 190
Schiffe
[* 8] von 103,076
Ton., darunter 58 deutsche
von 19,732 Takao. Die Einfuhr betrug 1887: 1,228,238, die Ausfuhr 585,789 Haikuan
Tael.
in der Seemannssprache s. v. w.
Flaschenzug. ^[= (Rollenzug), Vorrichtung zum Heben von Lasten mittels Rollen und Seile oder Ketten. Der einfachste ...]
[* 9]
die gesamte Vorrichtung zum Anbringen und Handhaben der
Segel auf einem
Schiff:
[* 11] die
Masten,
Raaen, Segel und das
Tauwerk mit seinen zugehörigen
Blöcken
(Rollen,
[* 12]
Kloben). Von den
Masten
heißt der vordere der
Fock-, der mittlere der Groß- und der hintere der Besahnmast, und alle
Rundhölzer,
Spieren,
Segel und
Taue, die an einem
Mast geführt werden, werden mit den entsprechenden Beiwörtern gekennzeichnet. Bei den Takelungen mit zwei
Masten fehlt bei der
Brigg der Besahnmast, beim
Schoner der
Fockmast. Der
Mast besteht nur bei kleinen Fahrzeugen seiner
Länge
nach aus einem
Stück, auf
Schiffen gewöhnlich aus drei
Stücken. Von diesen ist das wichtigste der
Untermast
[* 1]
(Fig. 1 I), welcher,
mit seinem
Fuß auf dem
Kielschwein (s.
Schiff, S. 455) stehend, durch alle
Decke
[* 13] geht und mit ½-2/3 seiner
Länge über
das Oberdeck emporragt.
Der hölzerne
Untermast besteht aus dem innern Teil
(Herz), welcher, wenn in der erforderlichen
Länge vorhanden, aus Einem
Stück gemacht wird, und den um dieses gruppierten
Schalen, die zum
Schutz und zur Verstärkung
[* 14] dienen und
durch viele eiserne
Ringe unter sich und mit dem
Herzen zu einem Ganzen verbunden sind. Die
Masten stehen nicht senkrecht zur
Wasserlinie, sondern nach hinten geneigt, die vordern weniger, die hintern mehr. Durch Änderung der
Neigung der
Masten ist
man im stande, die
Lage des Segelschwerpunktes, d. h. des Druckmittelpunktes des
Windes auf die
Segel, zu
modifizieren und dadurch die Segeleigenschaften des
Schiffs zu verbessern.
Unter dem obern Ende des
Untermastes
(Topp, II) ist derselbe durch zwei
Kniee (III) verstärkt, auf denen die
Längs- und Quersalingen
(IV und V) ruhen. Auf letztern endlich ist der
Mars
[* 15] (s. d., VI) verbolzt. Gestützt wird der
Untermast
nach vorn durch ein
Stag (a) und nach hinten und den Seiten durch die
Wanten (b b), starke
Taue, welche mit einem
Auge
[* 16] über
den
Topp des
Mastes gestreift, mit dem andern Ende am
Deck, resp. in den
Rüsten an der Schiffseite befestigt werden. Die
Wanten
werden nebenbei benutzt, um aufzuentern, d. h. in die Takelung zu
klettern; sie sind dazu mit Querleinen, den sogen. Webeleinen, ausgewebt.
Wanten sind allerdings, heißen darum aber keineswegs »Strickleitern«.
Die nächste und Hauptverlängerung des
Mastes ist die Marsstenge (VII), welche mit ihrem
Fuß mittels eines Schloßholzes
(Riegels) auf den Längssalingen steht und weiter
oben durch das
Eselshaupt (VIII) an dem
Untermast festgehalten
wird; sie hat ebenfalls einen
Topp (IX),
Stagen
(a' a') und
Wanten (b' b'), außerdem Stütztaue nach hinten
(Pardunen, c' c').
An ihrem
Topp ist in derselben
Weise (nur ein
Mars fehlt) die zweite
Verlängerung,
[* 17] die Bramstenge (X), durch einEselshaupt
(XI) befestigt und durch
Stagen
(a'' a'''),
Wanten (b''
b'') und
Pardunen (c'' c'') gestützt.
Ähnlich wie ein
Mast, besteht auch das vorn am
Bug befindliche, schräg liegende
Bugspriet aus dem eigentlichen
Bugspriet und
seinen
Verlängerungen, dem
Klüver und
Außenklüverbaum, welche durch
Bug-,
Back- und Wasserstagen nach den Seiten und
unten gestützt werden. Das bisher erwähnte
Tauwerk heißt
stehendes Gut zum Unterschied vom laufenden (s. d. und unten),
welches seinen
Namen daher hat, daß es über allerlei
Rollen und durch
Blöcke läuft, ehe es zur bequemen Handhabung auf dem
Oberdeck bereit ist.
Zum stehenden
Gut benutzt man häufig Drahttauwerk, welches dauerhafter und widerstandsfähiger ist. An den
Befestigungsstellen des stehenden
Gutes auf dem Oberdeck und anderwärts sind stets Vorrichtungen vorhanden, um die
Spannung
in dem betreffenden
Tau zu regulieren, resp. dasselbe nachzuspannen. Es sind dies meist sogen.
Taljereeps, d. h. flaschenzugartige
Apparate ohne
Rollen, in neuerer Zeit auch Spannschrauben. Gegen Witterungseinflüsse wird
das
stehende Gut bekleidet und stark geteert, daher es schon äußerlich an seiner schwarzen
Farbe zu erkennen
ist. Das
laufende Gut ist braun, wenn aus europäischem
Hanf, oder fast weiß, wenn aus
Manilahanf gefertigt. An dem
Untermast,
dicht unter dem
Topp, hängt die Unterraa (1). Sie wird, wie jede andreRaa, nach
oben durch
Toppnanten
(d)
an ihren
Nocken gestützt und mit
Brassen (e) versehen, welch letztere sie in einer Horizontalebene drehen (anbrassen) können.
An den Unterraaen sind die Untersegel
(A A) befestigt, welche nach unten, also bis zum Oberdeck, gesetzt
¶
(ausgespannt) werden. An der Marsstenge, dicht über dem Eselshaupt (VIII), befindet sich die Marsraa (2), aber zum Heißen
(Aufziehen) mittels des Marsdrehreeps eingerichtet; an ihr ist das Marssegel (B B) befestigt, dessen Schoothörner (untere
Zipfel) durch Taue, welche Schooten heißen, nach den Enden oder Nocken der Unterraa hin ausgeholt werden;
es wird zuletzt die ganze Marsraa geheißt und dadurch das Segel gespannt. Wie die Marssegel, sind die Bram- und Oberbramsegel
(C und D) an den Bram- und Oberbramraaen (3 und 4) eingerichtet.
Die Taljen, resp. Taue, mit denen die Raaen geheißt werden, heißen Fallen.
[* 20] Sollen die Segel geborgen (eingezogen) werden,
so werden sie mittels der Geitaue und Gordings zusammengeschnürt, dann gehen Matrosen auf die Raaen, um, in den Paarden (Pferden,
f) stehend, das Segel aufzurollen und vollends festzubinden. Mars und Untersegel können auch verkleinert oder gerefft werden
und sind dazu mit Reffleinen (g g) versehen, welche, im Segel befestigt, von demselben mehrere, gewöhnlich
vier, Streifen (jeder = ein Reff) abteilen.
BeimReffen läßt man die Raa etwas herunter, dann ziehen Matrosen, welche auf der Raa verteilt sind, das Segel in die Höhe und
befestigen die Reffleine auf der Raa. Etwas abweichend sind die Schratsegel eingerichtet. Die Normalstellung der bisher besprochenen
Raasegel ist senkrecht zur Längsrichtung des Schiffs, die der Schratsegel liegt in derselben. Sie sind entweder Stagsegel
(E E) oder Gaffelsegel (F F). Erstere sind dreieckig: an der obern Ecke, der Piek oder dem Fallhorn, ist das Fall (s. oben) befestigt;
die untere, der Hals, sitzt fest an irgend einem Mastteil;
die hintere, das Schoothorn, wird durch die
Schoot gespannt. Zu den Stagsegeln gehört der Klüver.
Gaffelsegel s. unten. Bei leichtem und günstigem Wind wird die Segelfläche
durch die Leesegel (G G) vergrößert, dazu die Raaen durch Leesegelspieren (XII) verlängert, zwischen denen erstere ausgespannt
werden. Man unterscheidet Unter-, Ober- und Bramleesegel, welche resp. die Unter-, Mars- und Bramsegel
seitlich vergrößern.
Auf kleinern Schiffen ist die Schoner- oder Gaffeltakelung zweckmäßiger als die bisher besprochene Raatakelung, weil sie
leichter zu bedienen ist, und weil mit derselben besser bei dem Wind (s. Segelmanöver) gesegelt werden kann. Jeder Mast hat
hier nur ein trapezförmiges Hauptsegel, das an einer Gaffel (XIII) und am Mast selbst befestigt ist und,
wie die Stagsegel, mit einer Schoot gesetzt wird. Über diesem kann ein zweites, das Gaffeltoppsegel, zwischen den Enden der
Gaffel und des Mastes, der nur eine Stenge hat, angebracht werden
[* 19]
(Fig. 7). Am Bugspriet kommt auch bei dieser
Takelung noch eine Anzahl Stagsegel hinzu.
Neuere und große Schiffe haben nicht selten eiserne Masten, welche von demselben Durchmesser wie hölzerne, aber hohl, nur
inwendig stark verstrebt, gefertigt werden; zuweilen bestehen Untermast und Stenge aus einem Stück. Sie sind dauerhafter und,
wo Hölzer von der erforderlichen Größe schwer zu beschaffen sind, auch billiger; Raaen stellt man aus
demselben Grund zuweilen aus Stahlröhren her. Auf Kauffahrteischiffen sind doppelte Marsraaen und Patentmarsraaen vielfach
in Gebrauch.
Bei letztern kann man schnell, und ohne daß einer in die Takelung zu gehen braucht, reffen. Indem nämlich die Raa gefiehrt (herabgelassen)
wird, dreht sie sich, mittels eines Zahnrades an der mit einer Zahnleiste versehenen Stenge herunterrollend,
und wickelt dabei den obern
Teil des Marssegels um sich selbst auf. Nach den verschiedenen Takelungen unterscheidet man bei
den Seeschiffen: Voll- oder Fregattschiffe (drei Masten, alle mit Raatakelung,
[* 19]
Fig. 2);
Barken (drei Masten, Fock- und Großmast
mit Raatakelung, Besahnmast Gaffeltakelung,
[* 19]
Fig. 5);
Schonerbarken (nur der Fockmast Raatakelung, Groß-
und Besahnmast Gaffeltakelung,
[* 19]
Fig. 4);
dreimastige Schoner (alle drei Masten Gaffeltakelung);
Einmastige Schiffe mit Raaen gibt es nicht. Die kleinern (Küsten-)
Fahrzeuge unterscheiden sich mehr nach ihrer Bauart, wie z. B. Kuff, Galjaß, Galjot, und führen dabei eine der vorerwähnten
Takelungen mit geringen Abweichungen. Die Gesamtsegelfläche wird durch eine Zahl angegeben, deren Einheit der Flächeninhalt
des größten Querschnitts des Schiffs unterhalb der Wasserlinie ist. Sie beträgt bei den großen modernen
Kreuzern mit Dampfkraft 25-30, bei kleinern 30-40; bei den großen Segelschiffen einer vergangenen Periode 40-50, bei den kleinern 60. Hat man
die Gesamtsegelfläche eines zu erbauenden Schiffs bestimmt, dann muß die Takelung so angeordnet werden, daß der Segelschwerpunkt,
d. h. der Angriffspunkt der gesamten zur Wirkung kommenden Windkraft, eine auf dem Erfahrungsweg bestimmte
Lage hat, nämlich etwas vor dem Schwerpunkt
[* 21] und hinter der Drehachse des Schiffs und in einer Höhe über der Wasserlinie, welche
mit der Stabilität in Einklang steht.
Liegt der Schwerpunkt der Segelfläche zu weit nach hinten, so wird das Schiff luvgierig, d. h. von der
Seite kommender Wind wird bestrebt sein, den Bug des Schiffs dem Wind entgegenzudrehen. Liegt der Segelschwerpunkt zu weit nach
vorn, so wird das Schiff leegierig. Etwas luvgierig müssen gute Seeschiffe sein. Über die Takelung der Boote s. Boot.