(Tapu), nach einem aus der
Sprache
[* 2] der
Südseeinsulaner herrührenden
Wort s. v. w. unverletzlich. So gelten bei
Naturvölkern die
Person des Häuptlings, Begräbnisplätze, Kultstätten etc.
an sich als tabu; aber man wußte auch jede beliebige
andre Örtlichkeit, einen
Baum, verlassene
Wohnungen, ja ein einzelnes Besitzstück, vor
Annäherung, Berührung oder Wegnahme
zu schützen, indem man sie mit einem einfachen
Faden,
[* 3] in den unter bestimmten
Zeremonien einige
Knoten
mit oder ohne Fetische eingeknüpft worden waren, umgrenzte oder umband (s.
Knotenknüpfen). Die Rassenangehörigen waren
überzeugt, daß bei
Verletzung dieses
Fadens alle Übel, die der Knotenschürzer hineingeknüpft hatte, unfehlbar auf sie
fallen würden, und so ersetzte der
Aberglaube die noch unausgebildete Sicherheitspolizei bei den verschiedensten
Naturvölkern, denn unter verschiedenen
Formen findet oder fand sich das Tabu in allen
Erdteilen.
Rasa (lat.), eigentlich abgekratzte, leere Schreibtafel, auf welcher das
mit dem
Griffel in den Wachsüberzug derselben Eingegrabene durch
Umkehrung desGriffels wieder vertilgt
worden;
daher sprichwörtlich r. machen, s. v. w. alles aufzehren, aufarbeiten, vollständig beseitigen.
Speziell für die
Orgel und für das
Klavier war diese sogen. deutsche oder
Orgeltabulatur besonders im 15. und 16. Jahrh. in
Deutschland
[* 5] allgemein üblich; für andre
Instrumente, besonders die
Laute (s. d.), hatte
man in verschiedenen
Ländern verschiedene eigne
Buchstaben- oder Zifferntabulaturen, welche sich aber auf die
Griffe bezogen und je nach
Stimmung
des
Instruments verschiedene Tonbedeutung hatten. Das Gemeinsame aller Tabulaturen ist eine eigentümliche Bezeichnung der
rhythmischen
Werte der
Töne durch über die
Buchstaben, resp.
Zahlen gesetzte
Marken, nämlich: einenPunkt
^[img] für die
Brevis, einen
Strich | für die
Semibrevis, eine
Fahne ^[img] (Häkchen) für die
Minima, eine Doppelfahne ^[img]
für die Semiminima, eine Tripelfahne für die
Fusa und eine Quadrupelfahne für die Semifusa.
Dieselben Zeichen über einem
Strich, ^[img], ^[img] etc., galten als
Pausen.
Später (im 17. Jahrh.) entspricht
aber der
Strich | unserm
Viertel, ^[img] dem Achtel, d. h. die moderne Schreibweise in den kurzen Notenwerten ist
von den Tabulaturen her übernommen worden. Da die Tabulaturen schon im 16. Jahrh. statt der
Fähnchen bei mehreren einander folgenden
Minimen etc. die gemeinsame Querstrichelung anwandten, welche die
Mensuralnotenschrift
erst zu Anfang des 18. Jahrh. bekam, z. B.
^[img] und den
Taktstrich durchweg gebrauchten, so sehen jene Tabulaturen unsrer heutigen Notierung in mancher Beziehung ähnlicher
als die Mensuralnotationen,
besonders wenn sie, was auch vorkam, den Melodiepart auf ein Fünfliniensystem mittels schwarzer
Notenköpfe aufzeichneten, mit denen die rhythmischen Wertzeichen verbunden wurden. Zahlreiche
Druckwerke in
Orgeltabulatur sind auf uns gekommen (von Virdung,
Agricola, Paix, Amerbach, Bernh.
Schmid, Woltz u. a.). - Über die Tabulatur der
Meistersänger s.
Meistergesang.
(lat., auch ital. tace oder taci, abgekürzt tac.,
»schweigt«) bedeutet in
Chor- oder Orchesterstimmen, daß das
Instrument (die
Stimme) während der betreffenden Nummer nicht
mitzuwirken hat.
Stadt im westlichen
Böhmen,
[* 12] an der
Mies, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
mit Dechanteikirche, Franziskanerkloster,
Schloß des
FürstenWindischgrätz, einem
KaiserJoseph-Denkmal, einer
Fachschule für
Drechslerei, lebhafter Holzindustrie, Knopffabrikation, Bierbrauerei
[* 13] und (1880) 4177 Einw.
In der
Nähe mehrere
Glashütten.
Vgl. Stocklöw, Geschichte der Stadt Tachau (Tachau 1879).
^[Táchira],
Sektion des
StaatsAndes der venezuelan. Bundesrepublik, an der
Grenze von
Kolumbien,
[* 15] ist meist gebirgig
(bis 3208 m
hoch) und 12,545 qkm (227,8 QM.) groß mit (1873)
68,619 Einw.
Landbau bildet die Haupterwerbsquelle,
Petroleum ist gefunden worden.