(spr. ssáhßkabānja),Markt im ungar.
KomitatKrassó-Szörény, mit (1881) 2812 Einw.,
Kupfer- und Schwefelkiesbergbau,
Kupferschmelzhütten und Bezirksgericht.
(spr. ssátt-), ungar.
Komitat am linken Theißufer, von den
KomitatenBereg,
Ugocsa,
Marmaros,
Szolnok-Doboka,
Szilágy,
Bihar und
Szabolcs begrenzt, umfaßt 6491 qkm (117,9 QM.), ist im
Süden und O. gebirgig, im übrigen
Teil eben und stellenweise sumpfig. Die
Theiß fließt an der Nordgrenze und nimmt die
Szamos,
Kraszna und den
Tur auf. S. hat
(1881) 293,092 Einw. (meist
Ungarn)
[* 4] und ist in der
Ebene sehr fruchtbar.In den gebirgigen Gegenden blüht
Rindvieh-,
Schaf-,
Schweine- und
Bienenzucht.
[* 5] Das Mineralreich liefert
Gold,
[* 6]
Silber,
Kupfer
[* 7] und
Antimon; auch sind
Glashütten und
Sägemühlen in Betrieb. Hauptort ist
Nagy-Károly. - Die Stadt S. (seit der 1715 erfolgten Vereinigung der
StädteS. und Németi
auch S.-Németi), königliche
Freistadt im
KomitatS. undStation der
Ungarischen Nordostbahn, liegt an beiden
Ufern der
Szamos, ist Sitz eines römisch-kath.
Bischofs und
Domkapitels sowie eines
Gerichtshofs und einer Finanzdirektion, hat
eine
Kathedrale, 2 Klöster, ein katholisches und ein reform.
Gymnasium, eine
Lehrer- und eine Lehrerinnenpräparandie, eine
theologische Diözesanlehranstalt, ein
Seminar und (1881) 19,708 ungar. Einwohner, dieGewerbe,
Handel und
auf dem benachbarten S.-Hegy (einer städtischen Ansiedlung mit 2000 reform. Einwohnern) auch
Weinbau betreiben. S. hat eine Dampfmühle, ein königliches Tabaksmagazin und am Domplatz eine
Büste des ungarischen Dichters
Kölcsey.
(spr. sstschá-),Badeort in der galiz. Bezirkshauptmannschaft
Neumarkt, in den
Karpathen, nahe der ungarischen
Grenze, mit mehreren
Heilquellen (alkalisch-muriatischen
Säuerlingen,
Natron- und Natronlithion-, jod- und bromhaltigen
Quellen), besuchter Trink- und Badeanstalt
[* 8]
(ca. 3000 Kurgäste)
und (1880) 2140 Einw.
(Szécsényi, beides spr. sséhtschenji), ein ungar.
Adelsgeschlecht, das seit dem
Schluß des 16. Jahrh. emporkommt und vom 17. Jahrh. ab
bedeutende Kirchenfürsten und Staatsmänner aufweist:
3)
Stephan,
Graf von, ungar. Staatsmann, geb. zu
Wien,
[* 12] Sohn des durch
Stiftung des ungarischen Nationalmuseums bekannten
GrafenFranz von S. (gest. diente erst beim Insurrektionsheer
gegen die
Franzosen,
machte dann in der regulären
Armee die wichtigsten
Feldzüge des europäischen Völkerkriegs mit, schied
aber 1825 aus dem Militärdienst, um sich der
Förderung des geistigen und industriellen
Interessen seines Vaterlandes zu widmen.
Verdienste erwarb er sich namentlich durch seine Mitwirkung zur Errichtung einer ungarischen
Akademie,
der er 60,000
GuldenKonventionsmünze überwies, durch seine Verwendungen 1832 zur Errichtung eines ungarischen
Nationaltheaters
und
Konservatoriums der
Musik und zur
Erbauung einer festen Donaubrücke zwischen
Pest und
Ofen sowie 1834 als
Kommissar für die
oberste Leitung der Regulierungsarbeiten am
EisernenThor und der Regulierung des Theißbettes.
»Világ«
(»Licht,
[* 14] oder aufhellende Bruchstücke und Berichtigung einiger
Irrtümer und
Vorurteile«; deutsch, das. 1832) und
»Stadium«, 1. Teil (Leipz. 1833),
das drittbedeutendste, den Reformplan enthaltend, die ihm den Beinamen
»Vater der
Reform«
erwarben; ferner »A kelet népe« (»Das
Volk des
Ostens«,
Pest 1841); »Politai programmtöredékek«
(»Politische Programmfragmente«, das. 1846) und »Hunnia«
(1858),
»Blick auf den Rückblick« (nämlich auf die Druckschrift »Rückblick«
von dem
MinisterBach; anonym, Lond. 1860).