Die Endungen der sympathischen
Nervenfasern in den von ihnen versorgten
Organen
(Herz-,
Darm-,
Harn-, Geschlechtswerkzeuge etc.)
sind noch wenig bekannt. Gewöhnlich treten sie an die glatten Muskelfasern heran und veranlassen deren
vom
Willen unabhängige Zusammenziehungen. Da sie auch die Muskulatur in den Wandungen der
Blutgefäße als sogen.
Gefäßnerven
(s. d.) innervieren, so verengern sie durch ihre Thätigkeit deren Weite und
sind daher von großem Einfluß auf den Blutzufluß, somit auf die
Ernährung der
Organe.
(griech., ital. Sinfonia), ein in Sonatenform
geschriebenes Werk für großes
Orchester. Das griechische Symphonia (»Zusammenklang«) ist im
Altertum Bezeichnung für das,
was wir jetzt
Konsonanz der
Intervalle nennen. Als zu Anfang des 17. Jahrh. in
Florenz
[* 8] sich die
Oper entwickelte,
erhielt die (sehr kurze) Instrumentaleinleitung den
Namen S., welcher jedenfalls auch schon den Instrumentalstücken der im
Madrigalenstil komponierten
Pastorales eigen war.
Die S. entwickelte sich zunächst besonders in der neapolitanischen
Oper.
Ihre Vorgeschichte ist durchaus die der
Ouvertüre
(s. d.), welche bekanntlich außer inFrankreich auch den
Namen S. weiterführte. Je ausgeführter ihre
Form wurde, desto mehr eignete sie sich zum
Vortrag als selbständiges
Stück (sie wurde dann zur
Kammermusik gerechnet, da
Orchestermusik als deren
Gegensatz noch nicht existierte); um die Mitte des vorigen
Jahrhunderts begannen die
Komponisten
(Grétry,
Gossec, Sammartini, Stamitz,
Cannabich) besondere Symphonien für allmählich vergrößertes
Orchester zu
schreiben und trennten die drei bis dahin noch lose zusammenhängenden Teile der
Ouvertüre.
Haydn vollendete die Form durch
Übertragung der indes durch D.
Scarlatti und
Ph. E.
Bach entwickelten Form des Sonatensatzes,
welcher seinerseits erst kurz vorher von der
Ouvertüre den
Gegensatz mehrerer Themen angenommen hatte;
Haydn war es auch, der zwischen den langsamen und den
Schlußsatz das
Menuett einschob (ebenfalls im Anschluß an die
Sonate).
Viel höher aber steht noch das
VerdienstHaydns, die Orchesterinstrumente nach ihrer
Klangfarbe individualisiert zu haben;
damit hat er erst die S. zu dem gemacht, was sie heute ist.
Was
Mozart und besonders
Beethoven hinzugebracht haben, ist hauptsächlich die Verschiedenheit ihrer eignen
Natur: der jovialere
Haydn scherzt und neckt in seinen Symphonien, der sinnige
Mozart schwärmt, und der finstere, leidenschaftliche
Beethoven grollt
oder reißt mit sich fort. Zudem hat
Beethoven das
Orchester erheblich vergrößert (vgl.
Orchester). Eine Neuerung von
ihm ist auch die Ersetzung des
Menuetts durch das
Scherzo sowie in der neunten S. die Einführung des
Chors und die Umstellung
der
SätzeAdagio und
Scherzo, die seitdem mehrfach nachgeahmt wurde.
Beethoven hat den
Inhalt der S. im ganzen bedeutungsvoller, die tiefsten Tiefen des Seelenlebens ergreifend gestaltet, die
einzelnen
Sätze zu längerer Dauer ausgeführt und dem
Finale statt der rondoartigen mehr eine an Form
und
Charakter dem ersten
Satz nahekommende Gestalt gegeben. Die Symphoniker seit
Beethoven haben die Form nicht mehr weiter
zu entwickeln vermocht; nichtsdestoweniger würde es ein arger
Fehlschluß sein, wollte man sie als ausgelebt ansehen; die
Symphonien von
Schumann, von
Brahms und
Raff beweisen, daß sie noch zur
Füllung mit immer neuem
Inhalt tauglich sein wird.
Die symphonischen
Dichtungen der neuesten Zeit
(Berlioz,
Liszt,
Saint-Saëns) sind nicht eigentliche Fortbildungen der Form der
S.; der
Gedanke ist schon dadurch ausgeschlossen, daß sie eine eigentliche definierbare Form überhaupt
nicht haben. Sie gehören zur
Kategorie der sogen.
Programmmusik (s. d.), deren wesentlichste
Repräsentanten sie sind. Die
Programmmusik ist aber eine gemischte Kunstform, deren Gestaltungsprinzipien nicht musikalischer, sondern poetischer
Natur sind; in erhöhtem
Maß gilt das natürlich von der S. mit
Chören (Symphoniekantate, franz.
Ode-symphonie), zu welcher
GattungBeethovens neunte S. nur bezüglich ihres letzten
Satzes gehört.
nordamerikanische und mexikanische Arten, von denen S. racemosaMich. in Nordamerika,
[* 10] mit weißen, sehr schwammigen Beeren, als
Zierstrauch kultiviert wird.