Seerose zur Übersiedelung veranlassen. Dagegen gehört das Besetzen der
Schalen andrer Krebsarten mit Schwammtieren,
Polypen
und
Algen
[* 2] mehr unter den
Gesichtspunkt des
Maskierens (s. d.). Von den Landbewohnern hat besonders das Wohnen vieler
Tiere in Ameisennestern zahlreiche
Studien veranlaßt.
MancheKäfer,
[* 3] wie der blinde Keulenkäfer
(Claviger), bringen ihre ganze
Lebenszeit im Ameisennest zu und werden von den Einwohnern sorgsam gepflegt und behütet, andre, wie
der bekannte Rosengoldkäfer, verleben nur ihre Larvenzeit bei den
Ameisen; die
Brut gewisser
Blattläuse wird im
Winter dort
aufgenommen. Wahrscheinlich sind die meisten dieser sehr mannigfachen
Gäste der
Ameisen denselben durch ihre
Absonderungen
angenehm, wie dies von den
Blattläusen, den »Milchkühen« der
Ameisen, bekannt ist, andre mögen die
Abfälle
fressen, und noch andre, zu denen sowohl zahlreiche
Insekten
[* 4] als selbst
Amphibien und
Vögel
[* 5] gehören, sind wohl nur geduldete
Genossen.
Von besonderm
Interesse ist die S. zwischen
Pflanzen und
Tieren, weil dadurch dauernde organische Veränderungen sowohl in der
äußern Gestalt und Färbung als in der Lebensweise hervorgebracht und neue
Arten gezüchtet wurden.
Dabei kann nun entweder die
Pflanze oder das
Tier als Quartiergeber auftreten.
Schon längst hatte man im
Körper sowohl der
Protisten, wie z. B. der
Radiolarien, als in demjenigen wirbelloser
Tiere gewisse gelbe, bräunliche oder grüneZellen
entdeckt, die denselben, da sie meist nahe an der
Oberhaut liegen, ihre gelbliche, bräunliche oder grünliche Hautfarbe geben,
ohne daß man über ihre eigentliche Bedeutung für das
Leben klar wurde.
IhreRolle wurde um so unverständlicher, als
HäckelStärkemehl in ihnen nachwies, und endlich wurde durch die Untersuchungen
von Geza
Enz, O.Hertel,
Brandt u. a. nachgewiesen, daß es sich um einzellige
Algen handelt, die in die
Körper von
Protisten,
Süßwasserpolypen,
Seeanemonen und
Korallen,
[* 6] Seewürmern,
Quallen und andern
Tieren eindringen, in dem durchsichtigen
Gewebe
[* 7] derselben
Nahrungsstoffe bilden, sich vermehren und auch isoliert weiterleben.
Daher haben diese durch einzellige
Algen
gefärbten Wassertiere die
Gewohnheit, ihren
Körper zeitweise dem
Sonnenschein oder hellem Tageslicht auszusetzen,
und scheiden dann einen Überschuß von
Sauerstoff, wie
Pflanzen, aus, obwohl die
Tiere sonst
Sauerstoff als Atmungsstoff verbrauchen.
Im beständigen
Dunkel gehalten, siechen diese
Tiere dahin, weil sie von den in ihrem
Körper lebenden und nunmehr absterbenden
Algen sowohl
Sauerstoff als auch zubereitete
Nahrung empfingen. Da die
Tiere ihrerseits
Kohlensäure und andre
Stoffe ausscheiden, von denen die
Algen leben, so ist hier im engsten
Bezirk ein Austausch und
Kreislauf
[* 8] der Lebensstoffe hergestellt,
wie er sonst erst im weitern Umkreis zwischen der Gesamtheit der
Tiere und
Pflanzen stattfindet.
Pflanzen und
Bäume können sich ihrer nur erwehren, indem sie gewissen kleinen, mit einem
Stachel bewaffneten
Ameisen, welche
die grimmigsten Feinde der erstern sind,
Wohnung und
Kost gewähren.
Die sogen. Ochsenhornakazie und andre Akazienarten beherbergen
sie in ihren vergrößerten hohlenDornen, die Armleuchterbäume (Cecropia-Arten) in den hohlen Internodien
des
Stammes, an denen sich eine besondere Durchbruchsstelle für die Weibchen ausgebildet hat, noch andre
Pflanzen in beulen-
oder blasenförmigen Austreibungen des
Stammes, der
Äste oder Blattstiele. In neuerer Zeit sind sehr zahlreiche, gewissen
Ameisen ständige
Wohnung bietende
Pflanzen bekannt geworden, und man hat auch angefangen, gewisse Wucherungen
und Haarbüschel in den Nervenwinkeln der
Blätter (z. B. unsrer
Linden) für ähnliche, den
Milben als
Wohnung dienende Gebilde
(»Acaro-Domatien«) anzusehen. Im weitern
Sinn würden hierher auch alle die zahllosen gegenseitigen
Anpassungen der
Blüten
an Insektenbesuch und der
Insekten an
Honig- und Pollenraub gehören (s.Blütenbestäubung).
[* 9]
(griech.),
Verwachsung des Augenlides mit dem Augapfel, entsteht meist durch ausgedehnte
Verbrennungen oder
Ätzungen der
Bindehaut und muß operativ beseitigt werden.
(griech., lat. symbolum), Erkennungs- oder Merkzeichen;
daher auch s. v. w.
Parole, meist aber gleich
Sinnbild (s. d.) gebraucht. Im heidnischen
Kultus war
S. ein für den Geheimdienst
gewähltes
Sinnbild, besonders eine
Formel oder ein Merkwort, woran sich die in die
Mysterien Eingeweihten
erkannten;
(griech.),
Wissenschaft und
Lehre
[* 13] von den
Symbolen (Sinnbildern), insbesondere den religiösen.
Die S. lehrt uns, den hinter einem Zeichen oder
Sinnbild verborgenen tiefern
Sinn erkennen, welchem etwas
Geistiges, Unsichtbares
oder Undarstellbares zu
Grunde liegt. Der Ursprung der S. ist auf die
Hieroglyphen- oder Bilderschrift der alten Ägypter zurückzuführen,
von denen sie durch Vermittelung derJuden auf die ältesten
Christen übergegangen ist.
Graul (»Die Unterscheidungslehren
der verschiedenen christlichen Bekenntnisse«, 11. Aufl., Leipz.
1884) und namentlich der katholische Theolog Möhler (s. d.), dessen Werk eine große Reihe protestantischer Entgegnungen,
besonders vonNitzsch und Baur, hervorgerufen und das Interesse an der katholisch-protestantischen Streitsache neu belebt hat,
während die hierher gehörigen Untersuchungen von Matth. Schneckenburger (s. d.) neue Bahnen für das Verständnis der innerprotestantischen
Lehrgegensätze eröffnet haben.