Johan, norweg.
Politiker, geb. 1816 auf dem
SchloßJarlsberg, wo seinVater die
Güter des
GrafenWedel-Jarlsberg verwaltete, studierte die
Rechte, machte 1841 sein
Examen und ließ sich in Laurvik als
Anwalt nieder. 1851 wurde
er in das
Storthing gewählt,
dem er seitdem ununterbrochen angehörte.
RadikalenAnschauungen huldigend, gewann er für dieselben
mehr und mehr Anhänger und bildete sich durch unermüdliche Thätigkeit eine
Partei, welche besonders
in der Landbevölkerung vorherrschte (Bauernpartei) und allmählich die
Majorität im
Storthing erlangte. An ihrer
Spitze begann
er, zum
Präsidenten des
Storthings gewählt, den
Kampf gegen das
Königtum, das er zu einer bloßen Ehrenstellung herabdrücken
wollte, mit dem Streit über die Zulassung der
Minister zum
Storthing, aus dem sich dann der weitere über
das königliche
Veto entwickelte, in welchem S. 1883 den
Sieg davontrug, indem das
Ministerium verurteilt wurde. S. wurde 1884 an
die
Spitze des
Ministeriums gestellt, befriedigte aber durch seine Thätigkeit den radikalen Teil seiner Anhänger nicht, welche
sich von ihm lossagten, und sah sich aus Rücksicht auf die
Konservativen, von deren
Stimmen er abhängig
war, zu einer gemäßigten
Politik veranlaßt.
König von
Schweden, Enkel Svens des Opferers, stritt nach dem Erlöschen des
Hauses König Stenkils (1129)
mit
Magnus um den
Besitz der
Krone und kam endlich in den alleinigenBesitz derselben.
Nach seiner Ermordung
(1155) versuchten seine Nachkommen vergeblich, sich dauernd auf dem
Thron
[* 3] zu behaupten.
Jan, Naturforscher, geb. zu
Amsterdam,
[* 11] studierte seit 1661 inLeiden
[* 12]
Medizin,
ging auf einige Jahre nach
Saumur und
Paris,
[* 13] kehrte 1665 nach
Amsterdam, 1666 nach
Leiden zurück, erwarb dort 1667 die medizinische
Doktorwürde und lebte dann in
Amsterdam ausschließlich seinen schon bisher mit großem
Eifer betriebenen planmäßigen anatomischen
Studien. Körperlich leidend und von einer pietistisch-schwärmerischen Gemütsstimmung ergriffen, vertiefte er
sich später in die
Schriften der chiliastischen Schwärmerin
Bourignon, ging 1675
zu ihr nach
Schleswig
[* 14] und geleitete sie nach
Kopenhagen,
[* 15] kehrte dann krank nach
Amsterdam zurück und starb daselbst S. war als Erforscher der kleinern Tierformen
von epochemachender Bedeutung; er erfand auch die
Methode, die
Blutgefäße durch Ausspritzung mit
Wachs
haltbar und der Untersuchung zugänglich zu machen. In seiner »Allgemeene ^[richtig:
Algemeene ...] verhandeling van bloedeloose diertjens« (Utr. 1669; lat.,
Leid. 1685) legte er die Grundlage für die erste naturgemäße
Klassifikation der
Insekten,
[* 16] und seine anatomischen
Arbeiten
über die
Insekten, veröffentlicht in der
»Biblia naturae« (hrsg. von
Boerhaave, das. 1737-38, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1752), sind die bedeutendste
Erscheinung auf diesem
Felde der
Zootomie bis in die neuere Zeit geblieben. Auch
beschäftigte er sich mit der
Metamorphose der
Insekten und suchte die Gleichartigkeit der Zeugungsweise bei
Tieren aller
Klassen
nachzuweisen, indem er die
Rolle des
Samens feststellte. Er schrieb noch »Miraculum naturae,
seu uteri muliebris fabrica«
(Leid. 1672).
Sir Mutu Coomara, gelehrter Ceylonese, geb. 1836 zu
Kolombo auf
Ceylon,
[* 18] studierte englisches
Recht und erlangte
als der erste Nichtchrist in
England dieWürde eines
Barristers
(Anwalts), wurde dann in seiner
Heimat Mitglied
des
LegislativeCouncil und heiratete eine englische
Dame. Seine verdienstlichen
Arbeiten zur Quellenkunde des südlichen
Buddhismus:
»History of the tooth relic of
Buddha« und »Sutta Nipata, the dialogues and discourses of Gotama
Buddha« (Pâlitexte, mit engl.
Übersetzung, Lond. 1874), trugen ihm die
Erhebung in den englischen Adelstand ein. Er starb in
Kolombo.
zum kartwelischen
Stamm gehöriges
Volk in
Transkaukasien, das, 12,000
Köpfe stark, die obern
Thäler des
Ingur
und der Tskenis im
GouvernementKutais bewohnt. Aus den
EbenenMingreliens vertrieben, haben sie sich in eine fast unzugängliche
Gebirgswelt zurückgezogen, wo sie in Verwilderung und nach dem
Gesetz der
Blutrache sich beständig befehdend ein elendes
Dasein führen.
Not trieb bei ihnen zur
Sitte des Mädchenmordes;
Christen sind sie nur dem
Namen nach, ebenso ist ihre Abhängigkeit
von Rußland (seit 1853) nur nominell.
nach nord.
SageSigurds Tochter von
Gudrun, wurde am
Hof
[* 25] ihres Stiefvaters, des
Königs Jonakur
(den
Gudrun geheiratet, nachdem sie vergeblich den
Tod in den
Wellen
[* 26] gesucht), erzogen und sollte König
Jormunrekr (d. h. Ermanarich,
den Ostgotenkönig) heiraten.