in der
Regel aber bedeutet die Anwendung von Surrogaten eine Verminderung der
Qualität des
Fabrikats (wie in dem angeführten
Beispiel Surrogierung der
Hadern durch
Thon,
Schwerspat etc., der
Wolle durch
Kunstwolle, des
Malzes durch
Stärkezucker,
Glycerin)
und oft geradezu eine
Fälschung. Insofern aber Surrogate immer Ersatzmittel sind, dürfen sie doch nicht
mit den Fälschungsmitteln verwechselt werden. Gefärbte Steinchen in Kleesaat sind kein S. der Kleesaat, denn sie sind völlig
wertlos, während z. B.
Kaffeesurrogate, wie
Zichorie,
Runkelrübe,
Getreide,
[* 2]
Hülsenfrüchte, zwar nicht den
Kaffee ersetzen können,
wohl aber wie dieser ein
Getränk liefern, welches in mancher Hinsicht dem
Kaffee ähnlich ist. Aber auch
diese Surrogate werden Fälschungsmittel, wenn der
Händler sie gemahlenem
Kaffee beimischt und die Mischung als
Kaffee verkauft.
S. corda!
Empor die
Herzen! im katholischen Kult
Aufforderung an das
Volk, welches darauf antwortet:
Habemus ad dominum, d. h. wir haben sie zu dem
Herrn (gerichtet).
(franz., spr. ssürtuh), Überrock, Überzieher,
kam gegen das Ende des vorigenJahrhunderts in
Gebrauch und wurde später, ähnlich dem englischen Reitrock,
mit mehreren übereinander hängenden Schulterkragen versehen;
dann ein größerer, mit Blumenvasen und Fruchtschalen geschmückter
Tafelaufsatz aus
Silber oder
Kristall.
(spr. ssürwill),Clotilde de, geb. 1405 zu
Vallon in
Languedoc, wurde lange für die Verfasserin einer 1803 von
Vanderburg herausgegebenen Sammlung sehr graziöser Gedichte, meist lyrischen
Inhalts, gehalten; aber Anachronismen in Form
und
Inhalt machen es wahrscheinlich, daß dieselben von Jos.
Etienne de S. herrühren, der 1798 wegen royalistischer
Umtriebe erschossen wurde, und welcher sich durch diese Mystifikation für die Verschmähung seiner
Poesien am
Publikum rächen
wollte. Auch
Nodier mißbrauchte den
Namen der S.
(»Poésies inédites de C. de S.«, 1826).
Vgl. Vaschalde, C. de S. et ses
poésies
(Valence 1873);
König, Étude sur l'authenticité des poésies de Clotilde de S.
(Halle
[* 5] 1875).
Gustav,
Maler, geb. zu Rumbeck in
Kurhessen, widmete sich auf derKasselerAkademie,
später im Städelschen
Institut in
Frankfurt
[* 7] a. M. bei
ProfessorPassavant und
JakobBecker der
Malerei. Um seine
Existenz zu fristen,
schrieb er Kindermärchen, die er selbst illustrierte. Sie fanden großen Beifall und wurden zum Teil ins
Englische
[* 8] und
Französische
übersetzt. Hervorzuheben sind: »Der Kinderhimmel«, »Hähnchen
und Hühnchen«, »Der Wundertag«, »Das
Kind und seine liebsten
Tiere«, »Was der
Nußbaum erzählt«, »Das Wettlaufen zwischen dem
Hasen und
Igel«, »Froschküster Quack«
u. a. Von 1848 bis 1850 malte er in der
HeimatStudien und
Porträte.
[* 9] Seitdem lebte er in
Düsseldorf,
[* 10] wo er noch ein Jahr die
Akademie besuchte. Hier machte er dieDarstellung von
Tieren, namentlich Geflügel, zu seiner Hauptaufgabe.
Manche seiner trefflichen
Bilder, die meist von einem humoristischen Grundgedanken ausgehen, sind durch
Farbendruck und
Photographie
weit verbreitet, wie: der erste
Gedanke und die Kükenpredigt. Er starb
(Schuschan, »Lilienstadt«, heute
RuinenSûs), Hauptstadt der altpers.
ProvinzSusiana, seitKyros
Winterresidenz der persischen
Könige, lag mitten im Land zwischen den
Flüssen Choaspes
(Kercha) und Kopratas
(DizfulRud) und
hatte eine stark befestigte
Burg, welche den königlichen
Palast und eine Hauptschatzkammer der persischen
Könige enthielt.
In ihr feierten
Alexander und seine
Feldherren ihre Vermählung mit Perserinnen.
Dareios,
Xerxes und ihre Nachfolger
bis auf
Artaxerxes II. haben nach den dort gefundenen
Inschriften die Prachtsäle erbauen lassen, in deren Trümmern seit 1850 von
Williams,
Loftus und
Churchill, neuerdings (seit 1885) von
Dieulafoy gegraben worden ist.
Vgl.
Oppert, Les inscriptions susiennes
(Par. 1873);
(arab.), Nadelmalerei, die älteste, in
Persien
[* 14] geübte Art der Teppichfabrikation, bei welcher die
Fäden
nicht mit den
Händen geknüpft, sondern mit der
Nadel zu einem
Gewebe
[* 15] verarbeitet wurden.
Vgl. Karabacek,
Die persische Nadelmalerei S. (Leipz. 1881).
(Ssusdal), Kreisstadt im russ.
GouvernementWladimir, hat 25 griechisch-russ.
Kirchen, 4 Klöster, bedeutende
Baumwollweberei, Gemüsebau und (1885) 6668 Einw. S., schon 1024 erwähnt,
war bis 1170 Hauptstadt eines
Fürstentums (s.
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