Zusammenfassung von Inselgruppen und
Inseln ist aber weder geographisch noch ethnographisch voll berechtigt, man hat daher
die Bezeichnung S. auf die von der
Makassar- und der Sapistraße (zwischen
Sumbawa und Komodo) westlich gelegenen
Inseln beschränken
wollen. Der weitaus größte Teil der S. steht unter mittelbarer oder unmittelbarer Herrschaft der Niederländer;
nur das nordöstliche
Timor sowie Solor beanspruchen die Portugiesen. S.
Karte
»Hinterindien«.
[* 2]
die sittliche
Abnormität unter religiösem
Gesichtspunkt, jede mit
Freiheit geschehene
Abweichung von dem erkannten
göttlichen
Gesetz. Obwohl
Paulus, welcher die
Lehre
[* 5] von der S. begründet hat, als Anfang der allgemeinen
Sündhaftigkeit nach jüdischer
Weise den
SündenfallAdams voraussetzt, so leitet er doch zugleich die S. spekulativ aus dem
Fleisch (s. d., S. 363
f.) ab. Damit war das
Problem gegeben, an dessen
Auflösung die Kirchenlehre sich zerarbeitete, indem
sie den historischen Anfang mit dem moralischen Ursprung in
Einklang zu bringen suchte.
Übrigens unterscheidet sie: Erbsünde (s. d.) und die aus dieser erst hervorgehende Thatsünde (peccatum
actuale);
rücksichtlich der Form, unter welcher das
Gesetz auftritt, Begehungssünde (p. commissionis), die
Übertretung des
Verbots, und Unterlassungssünde (p. omissionis);
rücksichtlich der
Handlung selbst innere Sünden (peccata interna), unerlaubte
Gedanken und Entschließungen, und äußere Sünden (p. externa), unerlaubte
Reden und Thaten;
nach dem
Grade der in ihr liegenden Verkehrtheit vorsätzliche oder Bosheitssünden (p. voluntaria), die unmittelbar aus einem
bösen Entschluß hervorgehenden
Handlungen, und unvorsätzliche oder Schwachheits-, Übereilungssünden (p. involuntaria,
ex infirmitate, temeritate oriunda).
Unter der
Matth. 12, 31. f. erwähnten
unvergeblichen S. wider den
HeiligenGeist versteht man den definitiven Unglauben der im
Bösen verhärteten, eigne bessere
Überzeugung erstickenden Persönlichkeit. Darauf und auf
1. Joh. 5, 16. 17 beruht die besonders in der katholischen
Praxis
bedeutungsvolle
Einteilung der Sünden in vergebliche oder büßliche (peccata remissibilia sive venialia) und unvergebliche
oder
Todsünden (p. irremissibilia sive mortalia), die den Verlust des
Gnadenstandes nach sich ziehen,
ohne daß sie jedoch von der katholischen
Lehre in einem bestimmten
Katalog zusammengestellt worden wären.
Vgl. Jul.
Müller,
Die christliche
Lehre von der S. (6. Aufl., Bresl. 1878, 2 Bde.).
(Remissio s. Condonatio peccatorum), die von Gott ausgehende Wiederherstellung des durch die
Sünde gestörten Verhältnisses des
Menschen zu ihm. Vgl.
Sünde und
Beichte.
(Sunderbans),
Name für das sumpfige, von unzähligenKanälen durchzogene Inselgewirr
des untersten Gangesdelta, zwischen
Hugli, Meghna und Bengalischem
Meerbusen, an dem es sich 264 km lang hinzieht, 15,477 qkm
(281 QM.) groß. Bewohnt sind nur die höhern westlichen und östlichen Teile, wo die Einwohner
in kleinen
Weilern leben und namentlich
Reis, aber auch
Zuckerrohr und
Jute
[* 6] bauen. Das durchaus ebene Land
ist namentlich nach der Meeresseite zu von undurchdringlichem Dschangelwald bedeckt, ein vorzüglicher
Schutz gegen die häufigen
Sturmfluten, die dennoch zuweilen große Verheerungen anrichten. Der
Wald, meist Staatseigentum, liefert große
Mengen von Nutz-
und
Brennholz (jährlich für 590,000 Pfd. Sterl.).
(spr. ssonderländ),Seestadt in der engl.
GrafschaftDurham, an der Mündung des Wear in die
Nordsee, hat mit den Vorstädten
Bishop'sWearmouth,
MonkWearmouth und Southwick
(1881) 116,542 Einw. Eine eiserne
Brücke
[* 7] von 30 m
Höhe verbindet die beiden von großartigen
Docks eingefaßten Flußufer.
Der Eingang zum
Hafen wird durch zwei
Dämme (594 und 539 m lang) gebildet und durch
Batterien geschützt.
Die neuern Stadtteile sind meist geschmackvoll gebaut; die
Altstadt aber, besonders nach dem
Hafen zu, ist eng und winkelig.
S. hat eine
Börse, ein theologisches Methodistenseminar,
Athenäum mit
Museum,
Theater,
[* 8] einen
Park mit
Statue des hier gebornen
GeneralsHavelock, großartige Schiffswerften (2600
Arbeiter), Maschinenbauwerkstätten,
Glashütten,
Töpfereien,
Eisengießereien etc. Zum
Hafen gehörten 1887: 329
Schiffe
[* 9] von 227,301
Ton.
Gehalt und 52 Fischerboote. 1887 wurden
Waren im Wert
von 633,691 Pfd. Sterl. nach dem
Ausland ausgeführt und für 441,281 Pfd. Sterl. von dort eingeführt. S. ist Sitz
eines deutschen
Konsuls. Dicht dabei liegt Southwick (8178 Einw.) mit Kohlengruben und
Eisenwerken.
Hafenstadt im schwed.
LänWesternorrland, nahe der Mündung des
Indalself, Ausgangspunkt der
Eisenbahn S.-Drontheim,
in welche bei Ange die von
Stockholm
[* 13] kommende Nordbahn mündet, hat Eisenindustrie,
Sägemühlen, bedeutendeAusfuhr
von
Holz
[* 14] und
Eisen
[* 15] und (1887) 10,726 Einw. 1887 sind im Zollbezirk von S.
vom
Ausland angekommen 1139
Schiffe von 413,695
Ton., abgegangen 1453
Schiffe von 544,827 T. Im Juni 1888 wurde S. durch eine
Feuersbrunst fast ganz eingeäschert. S. ist Sitz eines deutschen
Konsuls.