Geoffr.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Nagetiere und der Familie der Trugratten (Echimyina). Der Koipu (M. Coypu Geoffr.,
s. Taf. »Nagetiere II«),
40-45 cm lang, mit fast ebenso langem, drehrundem, geschupptem und borstig behaartem Schwanz, untersetztem
Leib, kurzem, dickem Hals, dickem, langem, breitem, stumpfschnäuzigem Kopf, kleinen, runden Ohren, kurzen, kräftigen
Gliedmaßen, fünfzehigen Füßen, an den hintern Füßen mit breiten Schwimmhäuten und stark gekrümmten, spitzigen Krallen,
ist oberseits dunkelbraun, an den Seiten rot-, unterseits schwarzbraun, an der Nasenspitze und den Lippen weiß oder hellgrau.
Er bewohnt das gemäßigte Südamerika vom 24.-43.° südl. Br., vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean und lebt
paarweise an Seen und Flüssen in selbstgegrabenen Höhlungen, fast ausschließlich im Wasser.
Auf dem Land bewegt er sich langsam, dagegen schwimmt er vortrefflich, taucht aber schlecht. Er nährt sich hauptsächlich
von Gras, frißt aber auch Wurzeln, Blätter, Körner. Das Weibchen wirft 4-6 Junge. Man jagt den S. des kostbaren Pelzes
halber, welcher als Rakunda Nutria (amerikanisches Otterfell) in den Handel kommt, und in manchen Gegenden ist das Tier fast
schon ausgerottet. Das weiße Fleisch wird an vielen Orten von den Eingebornen gegessen. Alt eingefangene S. gehen bald zu Grunde,
jung eingefangene sind sehr lebhaft.
diejenigen schweren Formen des Wechselfiebers, welche in Sumpfgegenden endemisch vorkommen und durch das
sogen. Malariagift bedingt werden. S. Malaria und Wechselfieber.
(spr. ssömmter), Fort auf einer künstlichen Insel am Eingang des Hafens von Charleston im
nordamerikan. Staat Südcarolina, 1845-55 erbaut, wurde vom Konföderiertengeneral Beauregard genommen, womit der
Bürgerkrieg begann, und, obwohl im August 1863 durch ein Bombardement zerstört, bis gegen die Unionstruppen verteidigt.
(Ssumy), Kreisstadt im russ. Gouvernement Charkow, am Psiol und der Sumyer Bahn (Linie Merefa-Woroschba), hat 9 Kirchen,
ein Gymnasium, eine Realschule, ein Mädchengymnasium, Fabriken für Zucker, Talg, Lichte und Leder und (1885)
15,831 Einw. An der Grenze von Groß- und Kleinrußland gelegen, bildet S. einen wichtigen Verkehrspunkt für die Ukraine und
treibt namentlich Handel mit Pferden, Getreide und Sandzucker. S. wurde im 17. Jahrh. an Stelle der alten Ansiedelung
Lipenski von Kleinrussen gegründet.
(Öresund), Meerenge zwischen der dän. Insel Seeland und der schwedischen Landschaft Schonen, die gewöhnliche Durchfahrt
aus der Nordsee in die Ostsee (s. Karte »Dänemark«),
ist 67 km lang, an der schmälsten Stelle zwischen Helsingborg
und Helsingör ungefähr 4 km breit und wird von der dänischen Festung Kronborg auf Seeland beherrscht. Seit dem Anfang des 15. Jahrh.
erhob Dänemark bei Helsingör von allen vorüberfahrenden Schiffen einen Zoll, den Sundzoll, dessen Berechtigung durch Verträge
von den andern Seemächten anerkannt war. Völlig befreit von demselben waren nur die sechs Hansestädte
Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Lüneburg sowie Stettin, Kolberg und Kammin, während einzelnen Staaten, wie Schweden,
Holland, England und Frankreich, eine Ermäßigung bewilligt war.
Der Sundzoll zerfiel in die Schiffsabgabe von durchschnittlich mindestens 12 Speziesthlr.
und den Warenzoll, der 1-1½ Proz. betrug, und brachte Dänemark 1853 (bei 21,000 passierenden Schiffen)
eine Einnahme von 2,530,000 Thlr. Nachdem die Vereinigten Staaten 1855 ihren mit Dänemark bestehenden Vertrag gekündigt und
erklärt hatten, den Sundzoll nicht mehr zu zahlen, trat im Januar 1856 zu Kopenhagen eine von fast allen europäischen Staaten
beschickte Konferenz zusammen, durch welche laut Vertrags vom der bisherige Sundzoll gegen eine
Entschädigungszahlung von 30,476,325 dän. Reichsthlr.
abgeschafft wurde.
Vgl. Scherer, Der Sundzoll, seine Geschichte etc. (Berl. 1845).
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für C. J. Sundevall, geb. zu Högestad bei Ystad, gest. als
Professor und Direktor des Museums in Lund (Zoolog).
ostind. Archipel zwischen dem Chinesischen Meer und dem Indischen Ozean, erstreckt sich vom Südwesten der
Halbinsel Malakka bis zu den Molukken und dem Nordwesten Australiens, umfaßt ein Areal von 1,626,669 qkm (29,542 QM.) mit 28 Mill.
Einw. und zerfällt in die sogen. Großen S.: Sumatra, Java, Borneo und Celebes, und die Kleinen S., als deren
wichtigste Bali, Lombok, Sumbawa, Floris, Sumba und Timor zu nennen sind. Diese
mehr
Zusammenfassung von Inselgruppen und Inseln ist aber weder geographisch noch ethnographisch voll berechtigt, man hat daher
die Bezeichnung S. auf die von der Makassar- und der Sapistraße (zwischen Sumbawa und Komodo) westlich gelegenen Inseln beschränken
wollen. Der weitaus größte Teil der S. steht unter mittelbarer oder unmittelbarer Herrschaft der Niederländer;
nur das nordöstliche Timor sowie Solor beanspruchen die Portugiesen. S. Karte »Hinterindien«.