Suffolkschaf gibt kurze, aber sehr feine
Wolle. 63 Proz. der Oberfläche sind unter dem
Pflug,
[* 2] 18 Proz. bestehen aus
Wiesen. 1888 zählte
man 41,534 Ackerpferde, 63,258
Rinder,
[* 3] 422,150
Schafe
[* 4] und 130,887
Schweine.
[* 5] Im
Bau landwirtschaftlicher
Maschinen leistet S. Bedeutendes,
andre
Zweige der
Industrie sind ohne Belang. Hauptstadt ist
Ipswich.
(Sofismus), der Mystizismus der Mohammedaner, nach welchem der
Mensch ein Ausfluß
[* 8]
(Emanation)
Gottes ist und zur Wiedervereinigung mit demselben zurückstrebt. Seine Anhänger heißen Sûfi (»Wollbekleidete«),
die der
Erkenntnis, auf der er erkennt, daß alle äußerliche
Religionsübung keinen wahren Wert hat, und sich vielmehr dem
Studium der heiligen sûfistischen
Schriften und beschaulichem
Versenken in die
Gottheit widmet;
endlich die der
Gewißheit, auf welcher er sich als eins mit der
Gottheit
weiß und daher über alle
Askese erhaben ist.
Als
Stifter des S., der namentlich in
Kleinasien und
Persien,
[* 10] auch in
Indien Ausbreitung
fand, wird ein arabischer
Perser aus
Irak genannt; für seine bedeutendsten Vertreter
gelten der persische Dichter
Dschelal eddin Rumi und Frerid eddin
Attar aus Nischabur wie auch die berühmten Dichter
Hafis und
Saadi.
Vgl.
Tholuck, S., sive
Theosophia Persarum pantheistica (Berl. 1821);
(Val Sugana), Flußthal der
Brenta, soweit sie tirolisches Gebiet durchströmt, zieht sich von den
Quellen
der
Brenta ab über 50 km bis zur italienischen
Grenze, wo es bei Tezze in eine wilde Schlucht übergeht, enthält die
Seen
von Caldonazzo und
Levico, hat südliche
Vegetation,
Wein- und Seidenkultur und
ca. 70,000 Bewohner.
(spr. ssühsche), franz. Kirchenfürst und Staatsmann,
geb. 1081 zu St.-Omer, seit 1122
Abt zu St.-Denis, hatte unter
Ludwig VI. und
Ludwig VII. bedeutenden Einfluß auf das Staatswesen,
verbesserte die
Justiz, beförderte
Ackerbau,
Handel und
Gewerbe, begünstigte die
Städte, war während
Ludwigs VII. Kreuzzug
1147-49 Reichsregent, hob die Macht des
Königtums und starb Er schrieb unter anderm: »Vita
Ludovici VI.« (hrsg. von Molinier, Par. 1887) und
»De rebus in sua administratione gestis« (bei
Duchesne,
»Scriptores«, Bd.
5).
SeinLeben beschrieben
Combes (Par. 1853) und
Nettement (3. Aufl., das. 1868).
die Einflößung bestimmter
Vorstellungen in der
Hypnose (s.
Hypnotismus). Die
Erfahrungen
der letzten Jahre haben bewiesen, daß die geistige Beeinflussung der durch die Hypnotisierung ihres selbständigen und logischen
Denkens beraubten
Personen viel weitere
Ausdehnung zuläßt, als man bis dahin geneigt war, zu glauben,
und daß dadurch erstaunliche
Wirkungen erzielt werden können. Richet in
Paris
[* 12] will einer
Dame von mittlern
Jahren nacheinander
suggeriert haben, sie sei eine Bäuerin, eine Schauspielerin, ein alter
General, ein
Prediger, eine
Nonne, eine alte
Frau, ein
kleines
Kind, ein junger Mann etc.,
und sie habe sich jedesmal der eingebildeten
Rolle gemäß betragen.
In einem kürzlich zu
Pforzheim
[* 13] verhandelten
Prozeß handelte es sich um
Personen, die in der künstlich erregten Wahnvorstellung,
Hunde
[* 14] zu sein, auf andre gehetzt worden waren.
Der bekannte Psycholog J.
Delboeuf in
Lüttich
[* 15] hat einer
Person sogar mit Erfolg vorgeredet, sie sei ein geheizter eiserner
Ofen oder eine brennende Petroleumlampe. Dem Träumenden mangelt eben jede
Logik und Fähigkeit, sich durch eignes
Denken einer
gebieterischen Wahnvorstellung zu entreißen. Man begreift die Gefährlichkeit der Macht eines gewissenlosen Hypnotiseurs
über seine
Opfer, und es sind bereits mehrere
Fälle vor die
Gerichte gekommen, in denen
Frauen unter dem Vorgeben,
mit ihrem
Gatten zu verkehren, gemißbraucht oder zu schriftlichen
Schenkungen veranlaßt worden sind. Es ist somit höchst
bedenklich, sich ohne Beisein einer Vertrauensperson hypnotisieren zu lassen. Einige
¶
mehr
Forscher, namentlich Charkot in Paris, dem aber auch Krafft-Ebing in Graz,
[* 17] Obersteiner in Wien
[* 18] und andre deutsche Autoritäten in
neuerer Zeit beigestimmt haben, gehen noch weiter und behaupten, es ließen sich durch S. Eindrücke aus Körper- und Gemütsleben
hervorbringen, die über die Hypnose hinauswirken und so Heilwirkungen, Charakteränderungen, erziehliche Einflüsse
etc. befördern könnten. Krafft-Ebing will einer Person die Körpertemperatur, die sie am nächsten Morgen zeigen sollte, und
ein französischer Arzt einer andern durch die Eingebung, sie werde mit glühendem Eisen
[* 19] gebrannt, sogar Brandblasen erzeugt
haben. Auch zu persönlichen Angriffen, Verbrechen etc. nach der Hypnose soll durch S. ein Anstoß gegeben
werden können. Diese Angaben bedürfen aber noch sorgfältiger Prüfung.
Vgl. Obersteiner, Der Hypnotismus mit besonderer Berücksichtigung
seiner klinischen und forensischen Bedeutung (Wien 1887);