(Ssuchona), einer der beiden Quellströme der
Dwina im russ.
GouvernementWologda, kommt aus dem Kubenskischen
See, wendet sich bald nach
NO. und behält diese
Richtung bis zur Vereinigung mit dem
Jug bei.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf,
[* 4]
Kreis
[* 5]
Kempen, unweit der
Niers und an der
LinieViersen-S. der
KrefelderEisenbahn, hat eine evangelische und kath.
Kirche, starke
Samt- und Samtbandweberei, Seidenfärberei,
Zeugdruckerei,
Flachsbereitung, Appreturanstalten,
Gerberei, Ziegeleien,
Ölmühlen und (1885) 9465 meist kath. Einwohner.
Nahe der Stadt auf
einem Höhenzug das Kriegerdenkmal und ein Aussichtsturm mit prachtvoller Fernsicht sowie auf dem
Heiligenberg
die alte Irmgardiskapelle, ein vielbesuchter Wallfahrtsort.
Suchum
Kalé
(Soghum Kala), befestigte Gebietshauptstadt in der russ. Statthalterschaft
Kaukasien, am
SchwarzenMeer, mit vortrefflichem,
gegen alle
Winde
[* 6] geschütztem
Hafen, aber nur (1879) 1947 Einw. Der
Ort steht auf den
Ruinen des alten griechischen
Dioskurias, einer
Gründung der Milesier, wurde 1809 von den
Russen erobert, aber erst 1829 im
Frieden von
Adrianopel von der
Türkei
[* 7] abgetreten und erhielt nun ansehnliche
Magazine und einen schönen
Bazar. 1854 wurde es von den
Russen bei
Annäherung
einer englisch-französischen
Flottille eiligst geräumt, teilweise zerstört und von denAbchasen, welche
die türkische
Flagge aufpflanzten, geplündert. Im
September 1855 landete
Omer Pascha mit einem türkischen
Korps und begann
von hier aus die
Operationen gegen
Tiflis. Im Mai 1877 wurde der
Ort abermals von den
Türken besetzt, aber, da die beabsichtigte
Insurgierung der Bergvölker nicht gelang, im
September wieder geräumt und darauf von den
Abchasen verbrannt.
(spr. ssutschawa),Stadt in derBukowina, unweit des
Flusses S. (Nebenfluß des
Sereth),
über den hier eine
Brücke
[* 16] zur
Station S.-Itzkany (mit Grenzzollamt) der
Lemberg-JassyerEisenbahn führt, dicht an der rumänischen
Grenze, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Kreisgerichts, hat ein Obergymnasium, eine alte griechisch-oriental.
Kathedrale mit dem
Grab des heil.
Johann vonNovi, Landespatrons der
Bukowina, Burgruinen, eine nichtunierte
Armeniergemeinde, Bierbrauerei,
[* 17] ansehnlichen Speditionshandel und (1880) 10,104 Einw.
S. war ehedem die Hauptstadt der
Moldau und als solche ein großer und blühender
Ort.
Durch das eine derselben, die
Drakenberge mit der 2188 m hohen Mauchspitze, ein nordsüdlich sich hinziehendes
Plateau, das
steil gegen O. abfällt, gegen W. aber sich allmählich abdacht, wird das Land geteilt in eine größere
und höher gelegene westliche Hälfte und eine kleinere östliche, welch letztere in eine sandige
Ebene übergeht, aus welcher
als Grenzscheide gegen portugiesisches Gebiet der lange nordsüdlich verlaufende Höhenzug des Lebombo hervorragt.
Das zweite
Gebirge besteht aus einer
Reihe westöstlich verlaufender
Ketten (Magalisberge, Witwatersrand), welche wiederum die
S.
R. in einen südlichen höhern Teil, das Hooge
Veld, und einen nördlichen tiefern, das
BoschVeld, trennen.
Diese Bergzüge bilden auch in klimatischer Beziehung eine
Scheide. Im
Hochfeld sind die
Tage im
Winter zwar warm, nachts aber
sinkt das
Thermometer
[* 20] gewöhnlich unter den
Gefrierpunkt, und die
Drakenberge sind häufig mit
Schnee
[* 21] bedeckt,
im Buschfeld aber sind die
Winter milder,
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Die Pflanzenwelt in den einzelnen Gebieten ist sehr verschieden. Das Land trägt fast durchgehends den Charakter der Steppe,
aber während das Hochfeld fast ganz aus weiten, einförmigen Grassteppen besteht, ist das Buschfeld mit
dichtem, vielfach undurchdringlichem Strauchwerk bedeckt, in dem man nur einzelne offene Stellen antrifft. Hier finden sich
auch Adansonien und andre tropische Gewächse. In Klüften am Ostabhang des Tafellandes trifft man noch majestätische Urwälder
aus Gelbholzbäumen (Taxus elongata), Eisen- und Stinkholz und Mimosen; Akazien, Proteen, Euphorbia
[* 24] candelabrum
etc. charakterisieren die Hochebenen der Mittelstufen.
Die weiße Bevölkerung
[* 40] wird auf 60-75,000 Seelen geschätzt, zum größten Teil Buren, nur 12-15,000 Europäer, unter den letztern
auch zahlreiche Deutsche,
[* 41] die auf mehreren von hannöverschen Missionären gegründeten Ansiedelungen
wohnen. Dazu kommt seit den letzten Jahren eine 20,000 Köpfe starke Bevölkerung, meist englischer Abstammung, auf den genannten
Goldfeldern. Die Zahl der Kaffern (Betschuanen, Basuto u. a.) ermittelte der Zensus von 1886 zu 299,848 Seelen, die Gesamtbevölkerung
kann daher zu 490,000 angenommen werden.
Die Einfuhr (1887: 1,695,978 Pfd. Sterl.) besteht in Industrieprodukten. Der Handel nimmt seinen Weg, da die S. R. vom Meer abgeschlossen
ist, über D'Urban, PortElisabeth und Kapstadt,
[* 43] wird sich aber, nachdem die im Bau begriffene Eisenbahn von der Delagoabai bereits
bis zur Grenze (81 km) vollendet ist und jetzt nach Pretoria weitergeführt wird, zum großen Teil über
die portugiesische Kolonie richten. Telegraphenlinien bestehen zwischen Pretoria und Standerton, Heidelberg
[* 44] und Heilbron im Oranjefreistaat
und von Pretoria nach den Kaap-Goldfeldern, im ganzen 1116 km, im Bau sind 895 km. Das Land wird eingeteilt in 16 von Landdrosten
verwaltete Distrikte, an der Spitze steht ein auf fünf Jahre gewählter Präsident, eine aus 46 vom Volk
erwählten Mitgliedern bestehende Legislative hat die Gesetzgebung.
dieselben betrugen 1887: 668,433 Pfd. Sterl., die Ausgaben 721,073 Pfd. Sterl. Die
öffentliche Schuld beträgt 430,000 Pfd. Sterl., davon 250,000 Pfd. Sterl.
an die englische Krone;
das Staatsvermögen besteht in Ländereien im geschätzten Wert von mehreren MillionenPfund Sterling.
Geschichte. Die Transvaalrepublik wurde gegründet durch holländische Buren, welche englische Mißwirtschaft
aus der Kapkolonie zunächst nach Natal und dann von dort über die Drakenberge trieb, wo sie 1848 die Oranjefluß-Republik und
die anfänglich getrennten, aber 1852 durch Pretorius zur RepublikTransvaal vereinigten FreistaatenPotschefstroom, Zoutpansberg
und Lydenburg bildeten. Diese Republik wurde in demselben Jahr von England anerkannt. Als aber das Transvaal
mit Portugal
[* 46] in Unterhandlungen trat zum Zweck der Erbauung einer Eisenbahn nach der Delagoabai, wodurch die Ausfuhr des Freistaats
von Natal, über welchen sie den Weg nehmen mußte, abgelenkt worden wäre, benutzte England einen für die Buren verderblichen
Raubzug des Kaffernhäuptlings Sikukuni, um 1877 das Transvaal zu annektieren unter dem Vorgeben, dadurch
die christliche Bevölkerung schützen zu wollen, in Wahrheit aber, um sich das bedrohte Handelsmonopol zu sichern.
Die Proteste der Buren blieben unbeachtet. In dem nun folgenden Aufstand erlitten die Engländer bei ihrem Versuch, in das Gebiet
der Republik einzudringen bei Laings-Nek am Ingogo (8. Febr.) und am Majubaberg (27. Febr.) empfindliche
Niederlagen, so daß England es vorzog, dem Land durch Vertrag vom seine Unabhängigkeit wiederzugeben. In der 1884 abgeschlossenen
Konvention nahm das Land den alten Namen »Südafrikanische Republik« wieder an. Die Souveränität der
britischen Krone wurde wesentlich beschränkt, indem nur Verträge und Verbindlichkeiten, welche die Republik
mit einem Staat oder Volk (außer dem Oranjefreistaat) oder mit einem eingebornen Volksstamm einzugehen beabsichtigt, der englischen
Krone zur Genehmigung zu unterbreiten sind.
Als 1881 die im Westen der Republik neuentstandenen Burenfreistaaten Stellaland und Goschen sich bildeten, trat letzteres unter
den Schutz der Südafrikanischen Republik, doch mußte derselbe auf einen von seiten Englands erhobenen
Protest zurückgezogen werden. Zugleich proklamierte England sein Protektorat über das zwischen Transvaal und den deutschen
Besitzungen an der Westküste Afrikas liegende Gebiet und über einen Landstreifen nördlich von Transvaal, somit die Buren
nach diesen Seiten völlig einschließend. Und als 1884 der
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