ferner das
Lustspiel »PetrVolk z Rozmberka«, ein fesselndes Intrigenstück aus der Zeit des Bruderzwistes im
HausHabsburg, das
Trauerspiel »Probuzenci« (»Die
Erwachten«, 1882),
aus der Zeit des österreichischen Erbfolgekriegs und der bayrisch-französischen
Invasion in
Böhmen.
[* 4]
Wie
dieses, fußt auch das folgende: »Jan Vyrawa« (1886),
in dem
Kampf zwischen den leibeignen
Bauern und den Großgrundbesitzern.
Seine jüngsten
Stücke sind: »Laska Raffaelova« (»Die
LiebeRaffaels«, 1887),
eine
Frucht seiner italienischen
Reisen und
Studien,
die sich durch schwungvolle
Diktion auszeichnet, indessen in der
Komposition viel zu wünschen übrigläßt, und »Praktikus«
(1888), worin S. seine genauen Kenntnisse der journalistischen
Welt in gar zu drastischen
Effekten verwertet. Im ganzen
ist ihm mehr Fleiß und
Routine als angebornes dramatisches
Talent nachzurühmen.
(lat.), öffentliche
Versteigerung eines Gegenstandes (vgl.
Hasta), erfolgt entweder auf
Antrag des Eigentümers
(freiwillige) oder auf
Anordnung der Behörde (notwendige), insbesondere um mit dem Erlös
Gläubiger zu befriedigen. Im engern
Sinn versteht man unter S. die gerichtliche
Versteigerung von
Immobilien und unter Subhastationsordnung
ein ausführliches
Gesetz über die gerichtliche
Zwangsvollstreckung (s. d.) in
Grundstücke.
(das röm. Sublaqueum), Stadt in der ital.
ProvinzRom,
[* 5] am
Teverone, eng von
Bergen
[* 6] umschlossen, hat einen dem
PapstPius VI. 1789 errichteten
Triumphbogen, ein
Kastell, Reste Neronischer Bauten, Fabrikation von
Hüten,
Leder, Töpferwaren,
Papier,
Glocken, Ackerbauwerkzeugen etc. und (1881) 6503 Einw.
Die Umgebung von S. ist die Wiege des Benediktinerordens; noch finden sich von zwölf dort erbauten
Klöstern zwei schon im 6. Jahrh.
gestiftete vor:
Santa Scolastica undSacro Speco mit der Felsengrotte, in die sich St.
Benedikt zurückzog.
Im erstgenannten
Kloster stellten die deutschen
BuchdruckerSweynheym und
Pannartz 1464 die ersten in
Italien
[* 7] gedruckten
Bücher
her.
(lat. subjectum), jeder
Begriff, der in der Voraussetzung gedacht wird, daß ihm ein andrer,
das
Prädikat (s. d.), in einem
Urteil als Merkmal beigelegt oder abgesprochen werde;
dann der Vorstellende im
Gegensatz zu
dem Vorgestellten oder dem
Objekt (s. d.);
(neulat.), eine Weltauffassung, welche, im
Gegensatz zur objektiven, d. h. im
Objekt (s. d.), in der
Natur der (vorgestellten oder empfundenen)
Sache, begründeten, Betrachtung der
Dinge, viel mehr im
Subjekt (s. d.), d. h. in der
(individuellen)
Natur des Vorstellenden oder Empfindenden, ihren bestimmenden Ursprung hat. Derselbe ist
theoretisch, wenn er dasjenige, was dem (individuellen)
Subjekt wahr scheint, ebendeshalb für wahr, praktisch, wenn er dasjenige,
was dem (individuellen, eignen)
Subjekt nützt, ebendeshalb für gut (und erlaubt) erklärt, und fällt in ersterer Hinsicht
mit der
Lehre
[* 9] der
Sophisten (»Der
Mensch ist das
Maß allerDinge«:
Protagoras), in letzterer mit der (Un-)
Moral des
Eigennutzes und des
Egoismus zusammen. Dadurch, daß der S. die
Existenz von
Objekten weder leugnet, noch sich für
den Schöpfer derselben erklärt, unterscheidet er sich vom (subjektiven)
Idealismus (z. B.
Fichtes) dadurch, daß er sich
gegen das Dasein anderer
Subjekte (außer ihm) zwar gleichgültig verhält, dasselbe aber nicht ausschließt,
vom (theoretischen und praktischen)
Solipsismus (z. B. M.
Stirners).
heißt in der
Logik das besonders bejahende im
Verhältnis zum besonders verneinenden
Urteil, weil es unter
dem allgemein bejahenden und dieses unter dem allgemein verneinenden steht, welche beide einander konträr entgegengesetzt
sind.
(lat.),
Operation, welche zum
Zweck hat, starre, flüchtige
Körper von nicht flüchtigen zu trennen. Von der
Destillation
[* 12] (s. d.) unterscheidet sich die S. nur dadurch,
daß ihr
Produkt, das
Sublimat, starr und nicht flüssig ist. Die zur S. dienenden
Apparate bestehen aus einem Teil, in welchem
der zu sublimierende
Körper erhitzt wird, und einem andern, geräumigern, in welchem sich die
Dämpfe verdichten. Bisweilen
(Kalomelbereitung) genügt ein einziges
Gefäß,
[* 13] z. B. ein Glaskolben, dessen
Boden in einem
Sandbad erhitzt
wird.
Der flüchtige
Körper verwandelt sich in
Dampf,
[* 14] der sich an den obern Wandungen des
Kolbens wieder verdichtet. Das
Sublimat
bildet dann einen nahezu halbkugelförmigen
Kuchen. Bei der S. mancher
Substanzen
(Benzoesäure,
Pyrogallussäure) ist es praktisch,
sie auf einer Metallplatte oder in einer flachen
Schale zu erhitzen und die
Dämpfe in einem
Hut
[* 15] von
Papier,
den man auf die
Platte oder
Schale setzt, aufzufangen. In der
Technik benutzt man Töpfe aus
Steinzeug, welche über einer
Feuerung
in
Sand eingebettet stehen und mit ihrem
Hals bis an eine eiserne
Platte reichen, welche für jeden
Topf eine Öffnung besitzt.
Das
Sublimat wird in kleinen irdenen Töpfen aufgefangen, welche man über die Mündungen der größern stülpt. Häufig
sublimiert man auch in eisernen
Kesseln, die über einer
Feuerung eingemauert und innen bisweilen mit feuerfesten
¶
mehr
Steinen ausgekleidet werden. Man verschließt sie fest mit einem eisernen Deckel, der nur ein kleines Loch zum Entweichen
nicht kondensierbarer Gase
[* 17] enthält. Derartige einfache Apparate sind nur anwendbar, wo die Dämpfe des zu sublimierenden Körpers
sich sehr leicht kondensieren lassen. In andern Fällen ist es notwendig, die Dämpfe aus dem Gefäß, in
welchem sie sich gebildet haben, abzuleiten und in besondern Räumen zu verdichten. Dies geschieht z. B. bei der S. des Schwefels,
dessen Dämpfe in großen gemauerten Kammern verdichtet werden.
Sind die Dämpfe des zu sublimierenden Körpers nicht entzündlich, so ist es vorteilhaft, sie durch einen Luftstrom, den ein
Ventilator liefert, in die Kondensationsräume zu treiben. Dies geschieht auch dann, wenn man das Sublimat
in Form eines feinen Pulvers und nicht als kompakte Masse erhalten will, und zwar kann man statt der Luft auch irgend ein indifferentes
Gas oder Wasserdampf anwenden. MancheSublimate entstehen bei der Einwirkung von Gasen auf starre Körper,
z. B. wenn man ein Bündel von Eisendraht in dem Hals einer tubulierten Retorte erhitzt und trocknes Chlor hindurchleitet. Es
entsteht dann Eisenchlorid, welches sich in der Retorte verdichtet.