»MichelStourdza, ancien prince regnant de Moldavie«
(Par. 1874).
Sein Sohn
Gregor, geb. 1821, ist ein Hauptvertreter der russischen
Partei in
Rumänien.
[* 3] Außerdem haben sich einen
Namen gemacht:
1)
AlexanderS., geb. Sohn eines moldauischen
Bojaren, der als politisch Kompromittierter 1792 nach
Rußland auswanderte, erhielt seine
Bildung in
Deutschland
[* 4] und suchte sich nach seiner Rückkehr nach Rußland der dortigen
Regierung als loyaler
Publizist bemerklich zu machen. Seine
Schrift »Betrachtungen über die
Lehre
[* 5] und den
Geist der orthodoxen
Kirche« (deutsch, Leipz. 1817) erwarb ihm die
Würde eines russischenStaatsrats. Auf dem
Kongreß zu
Aachen
[* 6] schrieb er im Auftrag seines
Kaisers ein
»Mémoire sur l'état actuel de l'Allemagne« (deutsch in den
»PolitischenAnnalen« 1819),
worin er unter andern ungerechten
Urteilen über
Deutschland namentlich die deutschen
Universitäten als Pflanzschulen revolutionären
Geistes und des
Atheismus hinstellte. Die bedeutendsten
Gegenschriften sind:
»Coup d'œil sur les universitès
^[richtig: universités] de l'Allemagne«
(Aach. 1818) und von
Krug (Leipz. 1819). S. zog sich 1819 nach
Dresden
[* 7] zurück, wo
er sich mit einer Tochter
Hufelands verheiratete, und 1820 auf seine
Güter in der
Ukraine und lebte später zu
Odessa,
[* 8] sich
der Einrichtung und Leitung wohlthätiger Anstalten, unter andern eines Diakonissenvereins, widmend.
Er starb zu Mansyr in
Bessarabien. Von seinen übrigen
Schriften ist hervorzuheben »La
Grèce en 1821« (Leipz. 1822).
Nach seinem
Tod wurden herausgegeben:
»Œuvres posthumes religieuses, historiques, philosophiques et littéraires« (Par. 1858-61, 5 Bde.).
Als Generalsekretär der rumänischen
Akademie leitet er die Herausgabe von zwei großen Quellenwerken über rumänische Geschichte
(Hurmuzakis »Documente privitoare la Istoria Romanilor«, Bukar.
1876-89, 11 Bde., u. Sturdzas
»Acte si Documente privitoare la Istoria Renascerei Romaniei«, das.
1888-89, 3 Bde.). Er schrieb mehrere historische und numismatische
Abhandlungen, z. B. »La marche progressive de
la Russie sur le Danube«
(Wien
[* 15] 1878);
Vgl.
Palmén,
Sten Stures strid med konung
Hans (Helsingf.
1884);
Blink,Sten S. den äldre och
hans samtider (Stockh. 1889).
Ein Seitenverwandter von ihm, SvanteNilsson S., folgte ihm als Reichsvorsteher. Derselbe setzte den
Krieg gegen die
Dänen
fort, eroberte
Kalmar, welches dieselben besetzt hielten, und schlug
Johann zu wiederholten
Malen, starb aber schon in
Westerås, worauf sein Sohn
Sten S. der jüngere zum
Reichsverweser erwählt wurde. Er unterlag
in der
Schlacht bei Bogesund, in welcher er verwundet wurde, den
Dänen und starb auf dem Weg nach
Stockholm
[* 21] Seine
Leiche wurde nach dem
Stockholmer Blutbad auf einem
Scheiterhaufen verbrannt.
Im Feldkrieg heißt S. der entscheidende
Angriff auf eine vom Feind besetzte
Stellung,
Ortschaft,
Schanze etc., wobei es zum
Handgemenge (s. d.) kommt, wenn der Feind standhält.
Der S. auf Festungswerke ist in der
Regel nur nach vorhergegangenem förmlichen
Angriff möglich (s.
Festungskrieg, S. 190).
KaiserKarl V. verlieh ihm den
Reichsadel. Sturms Studienordnung, im wesentlichen auf
MelanchthonsGrundsätzen erbaut, war das
Vorbild für zahlreiche Schulpläne des 16. und 17. Jahrh. und hatte namentlich auch wesentlichen
Einfluß auf die
Ratio studiorum der
Jesuiten.
Vgl.
Schmidt, La vie et les travaux de
Jean S. (Straßb. 1855);
Tief religiöser Sinn, Innigkeit der Empfindung und echt deutsche Gesinnung zeichnen die Dichtungen Sturms durchweg aus.
Er gab auch die Anthologie »Hausandacht in frommen Liedern unsrer Tage« (Leipz. 1870, 5. Aufl. 1883) und unter dem PseudonymJuliusStern die Märchensammlung »Das rote Buch« (das. 1855) heraus.
5) Eduard, österreich. Abgeordneter, geb. zu Brünn,
[* 42] studierte in Olmütz
[* 43] und Brünn die Rechte, ward 1852 Advokat zu
Brünn und 1856 in Pest. 1861 nach Brünn zurückversetzt, beteiligte er sich daselbst an der Gründung und Förderung vieler
öffentlicher Vereine und Anstalten. 1865 ward er zu Iglau
[* 44] in den mährischen Landtag und von diesem 1867 in
das österreichische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er seitdem ununterbrochen angehörte. Er ist Mitglied der verfassungstreuen
Partei und ein vortrefflicher Redner. 1870 siedelte er als Advokat nach Wien über, schadete aber hier in der Zeit des Gründungsschwindels
seinem Ansehen sehr durch seine Beteiligung an unsoliden finanziellen Unternehmungen.
und Drangperiode, s. Deutsche Litteratur, ^[= im weitesten Sinn der Inbegriff der gesamten Schriftwerke des deutschen Volkes, insofern dieselben ...]
[* 45] S. 748.