erbliche
Würde des Reichshofmeisters (steward, daher der
Name S.) erwarb.
Walter S. heiratete um 1315 eine Tochter des schottischen
KönigsRobert I.
Bruce, auf deren Nachkommen nach dem Erlöschen des königlichen Mannesstamms die
Thronfolge in
Schottland überging.
Als
Roberts I. Sohn
David II. 1370 ohne männliche
Erben starb, bestiegWalter Stuarts Sohn als
Robert II.
den schottischen
Thron
[* 2] und ward der
Gründer der Dynastie, welche nach dem Ableben der
KöniginElisabeth von
England mit
Jakob
VI.
(I.), dem Sohn der
Maria S., (1603) auch die
Krone dieses
Reichs erhielt.
Von einem Seitenzweig der Stuarts stammen die
Grafen von
Lennox her, welche infolge der Vermählung des
Matthew S.,
Grafen von
Lennox, mit
MargareteDouglas, einer Enkelin
Heinrichs VII. von
England, auch auf den englischen
Thron Ansprüche
erwarben. Der Sohn dieser
Ehe war
HeinrichDarnley (s. d.), der Gemahl der
MariaS. und
Vater König
Jakobs I. von
England. Als mit
dessen Enkel
Jakob II. (s. d.) der Mannesstamm der Stuarts 1688 aus
England vertrieben worden war, beschäftigten
diese die öffentliche
Aufmerksamkeit nur noch durch die fruchtlosen
Versuche, die verlornen
Reiche wiederzuerlangen.
Sein einziger
Bruder,
HeinrichBenedikt, der 1747 die Kardinalswürde erhielt, lebte zuletzt von einem Jahrgeld, welches ihm
vom britischen
Hof
[* 5] gezahlt wurde, in
Venedig
[* 6] und starb in
Frascati, nachdem er seine Ansprüche auf den britischen
Thron auf
KarlEmanuel II. von
Sardinien
[* 7] vererbt hatte. König
Georg IV. ließ ihm in der
Peterskirche zu
Rom
von
Canova ein Denkmal errichten. Seine Familienpapiere kaufte die britische
Regierung an und ließ sie veröffentlichen (»S.
papers«, Lond. 1847). Von Nebenzweigen des Stuartschen
Stammes leben noch zahlreiche
Glieder
[* 8] in
Schottland,
England und
Irland.
Vgl. Vaughan,Memorials of the S. dynasty (Lond. 1831, 2 Bde.);
(spr. stjuh-ert), 1)
JohnMac Douall, austral. Entdeckungsreisender, geb. 1818 in
Schottland, begleitete
Sturt
1844-46 auf seiner Expedition und erforschte 1858 mit nur Einem Begleiter einen großen Teil desLandes
zwischen dem
Torrenssee und der Westgrenze von
Südaustralien. 1859 unternahm er zwei neue Forschungsreisen ebenfalls in der
Umgegend der
Torrenssees, versuchte dann 1860 von
Süden aus den
Kontinent nach dem
Norden
[* 10] zu durchwandern, erreichte 1861 zum
zweitenmal den 17.° südl.
Br. und drang endlich bis zur
Nordküste durch, die er am
Vandiemengolf
erreichte. Er starb inNottingham
[* 11]
Hill. Seine Forschungen erschienen unter dem
Titel:
»Explorations in Australia« (2.
Aufl., Lond. 1864).
Ambrosius, dän. Dichter, geb. 1705,
absolvierte 1725 die
Schule zu
Odense,
[* 17] kam aber nicht weiter vorwärts und mußte lange Zeit sein
Brot
[* 18] als Bibliothekar und
Schreiber von Gutsbesitzern auf
Fünen verdienen, welche nicht selten in brutalem Übermut ihren
Scherz mit ihm trieben. Schließlich
kam er nach
Ribe, wo er 1758 als armer
Schulmeister starb. S. hat eine
Menge Gedichte und
Lieder geschrieben,
von denen einige von der finstern religiösen
Stimmung der Zeit beeinflußt zu sein scheinen, während andre reizend und zierlich
im Schäferstil der Zeit gehalten sind oder von
Scherz und Lebenslust strotzen. Solange er lebte, unbeachtet geblieben, fanden
sie nach seinem
Tod (zum erstenmal gedruckt 1771) allgemeinen Beifall und die weiteste Verbreitung, und
jetzt wird S. mit
Recht als
Vater der neuern dänischen
Lyrik betrachtet. Eine neue
Ausgabe seiner »Samlede Digte« mit
Biographie
besorgte
Fr.
Barfod (5. Aufl., Kopenh. 1879).
linkes, vom Rutzbach durchströmtes Seitenthal der
Sill in Nordtirol, Bezirkshauptmannschaft
Innsbruck,
[* 19] mit
(1880) 4246 Einw., die besonders
Viehzucht und
[* 20] Fabrikation von
Eisen-,
Blech- und Stahlwaren betreiben,
und den Hauptorten: Mieders (mit Bezirksgericht), Vulpmes und Neustift. S. gibt den StubaierAlpen
[* 21] ihren
Namen, die einen Hauptteil
der
ÖtzthalerGruppe (s.
Ötzthal) bilden und im Zuckerhütl (3508 m) kulminieren.
(spr. stöbbs),William, namhafter engl. Geschichtschreiber, geb. zu
Knaresborough in
Essex, studierte zu
Oxford,
[* 22] wurde 1848
Geistlicher, 1862 Bibliothekar zu
Lambeth, 1866
Professor der neuern Geschichte
zu
Oxford und 1869
Kurator der großen Bodleyschen
Bibliothek daselbst. 1875 erhielt er die
Pfründe des
Rektorats zu Cholderton und ward 1884
Bischof von
Chester. Abgesehen von einer großen Anzahl von meist mustergültigen
Ausgaben
mittelalterlicher
Chroniken und
Urkunden, hat er sich besonders durch seine »Constitutional history of
England« (2. Aufl., Oxf.
1875-78, 3 Bde.) bedeutende
Verdienste erworben, außerdem »Select charters and other
illustrations of
English history« (1870) und »Lectures on
study of mediaeval and modern history« (das. 1886) veröffentlicht.
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