dargelegt, die eine Zwittergattung von
Roman und ethnographischer Schilderung bilden, und von denen die
Skizzen »Bis in die
Wildnis« (Berl. 1858, 4 Bde.; 2. Aufl.
1863) das meiste Aufsehen erregten, der
Roman
»Sklaverei in
Amerika«
[* 2] (Hannov. 1862, 3 Bde.)
dagegen das meiste poetische
Leben hat. Von den übrigen nennen wir nur: »AmerikanischeJagd- und Reiseabenteuer«
(Stuttg. 1858, 2. Aufl. 1876);
»An der Indianergrenze« (Hannov. 1859, 4 Bde.),
in ethnographischer Hinsicht das lehrreichste Werk, und die beliebte
Jugendschrift
»KarlScharnhorst« (3. Aufl., das. 1887).
Zuletzt veröffentlichte er zwei
Dramen: »Der
Freigeist«
(Kassel
[* 3] 1883) und »Der Quadrone« (das.
1885).
ein Wasserwirbel oder eine
Stelle, an der sich das
Wasser kreis- oder spiralförmig nach unten der Tiefe zu
dreht, wobei sich bisweilen in der Mitte eine trichterförmige Vertiefung bildet. Solche S. haben zur Voraussetzung reißende
Strömungen, wie sie im offenen
Meer nirgends vorhanden sind; sie finden sich auch in engen Meeresstraßen
selten vor. Der
Malstrom (s. d.) bei den
Lofoten und die
Charybdis in der
Meerenge von
Messina
[* 13] sind die bekanntesten
Wirbel dieser
Art, jedoch ist die
Bewegung in denselben keineswegs so verderblich, wie sie von der
Sage dargestellt wird, und bereitet nur
kleinen Fahrzeugen ernstliche Schwierigkeiten.
Auf Veranlassung seines
Bruders ging er 1769 nach
Kopenhagen,
[* 22] wo er eine
Anstellung als dänischer
Justizrat und Mitglied des
Finanzkollegiums erhielt. Nach dem
Sturz seines
Bruders 1772 wurde er von
Friedrich d. Gr. als preußischer
Unterthan reklamiert,
so daß man ihn frei in sein Vaterland entlassen mußte. Nachdem er längere Zeit auf seinem
GutAlzenau
bei
Haynau in
Schlesien
[* 23] den
Wissenschaften gelebt, ward er 1777 zum
Direktor des Bankkontors in
Elbing
[* 24] ernannt, 1782 als Oberfinanzrat
und
Direktor der
Seehandlung nach
Berlin
[* 25] berufen, 1789 vom König von
Dänemark
[* 26] unter Hinzufügung des
Namens v. Karlsbach
geadelt und 1791 zum preußischen Staatsminister und
Chef des
Accise- und Zolldepartements ernannt. Obwohl von stattlicher
Persönlichkeit und bedeutenden
Gaben, dabei streng rechtlich, vermochte S., durch den
Neid und die Feindseligkeit seiner hochadligen
Kollegen behindert, doch nicht die freisinnigen
Reformen im
Finanzwesen durchzuführen, welche er in seinen
Schriften empfohlen
hatte. Er starb
Die von ihrem
Gatten mit Gleichgültigkeit behandelte
Königin fand bald
Interesse an seinem
Umgang und glaubte
in ihm den Mann gefunden zu haben, mit dessen
Hilfe sie die ihr abgeneigte dänische Adelsaristokratie stürzen könnte. Nachdem
S. ein besseres Einvernehmen zwischen dem König und der
Königin hergestellt, wußte er die bisherigen Günstlinge und
Minister
vom
Hof
[* 27] zu entfernen, zuerst den
Grafen von Holck, an dessen
Stelle sein
FreundBrandt als königlicher
Gesellschafter
eintrat, dann auch den verdienten
MinisterGrafenBernstorff, und Ende 1770 hob
er den ganzen
Staatsrat auf. Die
Königin und S.
herrschten nun unumschränkt, indem
sie den schwachen König von den Staatsgeschäften fern hielten.
Bald entspann sich zwischen
ihnen ein näheres
Verhältnis. Während
KarolineMathilde S. zärtlich liebte und ihre
Gefühle oft unvorsichtig verriet, war
diesem die
Neigung der
Königin besonders deswegen von Wert,
weil er sich durch sie in seiner Machtstellung zu behaupten hoffte.
Seine Herrschaft über den eingeschüchterten König
¶
mehr
war so groß, daß er sich schließlich sogar die Vollmacht erteilen ließ, Kabinettsbefehle ohne königliche Unterschrift
auszufertigen. Es ward ein neues Ministerium gebildet, S. selbst aber im Juli 1771 zum Kabinettsminister ernannt. Abweichend
von der bisher verfolgten Politik, suchte S. Dänemark von dem Einfluß Rußlands frei zu machen und dafür
mit dem stammverwandten Schweden
[* 29] eine enge Verbindung herzustellen. Im Innern wollte er nach dem MusterFriedrichs II. von Preußen
durch einen aufgeklärten Despotismus gewerbliche Thätigkeit, Wohlstand und freiheitliche Bildung begründen.
Die Finanzen wurden geordnet, die Abgaben verringert, viele der Industrie und Handel hemmenden Fesseln gelöst, Bildungsanstalten
gegründet, die strengen Strafgesetze gemildert, die Folter abgeschafft und alle Zweige der Verwaltung nach
Vernunftgrundsätzen geordnet; doch ging S. dabei mit zu rücksichtsloser Eile zu Werke, verfeindete sich mit allen hervorragenden
Persönlichkeiten, reizte das Volk durch Verdrängung der S. unbekannten dänischen Sprache zu gunsten der deutschen und ward
daher als Tyrann verschrien, insbesondere von der orthodoxen Geistlichkeit.
Auf sein Geständnis eines verbrecherischen Umgangs mit der Königin begab sich eine zweite Kommission zur Königin nach Kronborg,
um aus dieser ein gleiches Geständnis herauszulocken, was auch gelang. Die königliche Ehe ward getrennt,
S. aber »eines großen, todeswürdigen Verbrechens wegen« 6. April zu grausamer Hinrichtung verurteilt. Ebenso lautete das UrteilgegenBrandt als Genossen Struensees. Nachdem der König das Urteil bestätigt hatte, erfolgte die Exekution, indem
ihnen erst die rechte Hand,
[* 30] dann der Kopf abgeschlagen und der Rumpf zerstückelt wurde.
»Vor fünfzig Jahren« (1859) und »Herz und Welt« (1862) hervorgehoben zu
werden. Seine stärkste Produktivität
entfaltete der talentvolle und gebildete Erzähler in den letzten Jahrzehnten seines Lebens, wo er unter
andern die Romane: »Wogen des Lebens« (Bresl. 1863, 3 Bde.),
»Gräfin und Marquise« (Leipz. 1865, 4 Bde.)
mit der Fortsetzung »Ost und West« (Bresl. 1865, 4 Bde.),