die der erstern
genau nachgebildet war, und
Epode (»Nachgesang«),
mit eigner metrischer Form, gliederten. Die lyrische
Poesie behielt diese
Benennungen bei, wie in den Pindarischen
Oden; andre lyrische Gedichte des
Altertums kennen die
Epode und
Antistrophe nicht, sondern bestehen aus Strophen mit regelmäßig wiederkehrendem
Metrum. Die Alten teilten die Strophen nach
der Anzahl ihrer
Verse in zwei-, drei- und vierzeilige (Distichen, Tristichen und Tetrastichen) und nach ihren Erfindern und
andern Merkmalen in Alkäische, Sapphische, choriambische und andre Strophen.
Die einzelnen
Verse derselben hießen
Kola und bildeten ein andres Einteilungsmerkmal. Strophen, deren
Verse ein gleiches
Metrum hatten, galten zusammen nur als ein
Kolon und hießen Monokola; solche, in denen zwei, drei oder vier
Versarten wechselten, Dikola (z. B. das Sapphische
Metrum), Trikola (z. B. das Alkäische
Metrum) und Tetrakola. In der
Poesie
des
Mittelalters und der neuern Zeit betrachtet man neben dem regelmäßig wiederkehrenden Versmaß besonders
die
Einteilung in
Aufgesang und
Abgesang (s. d.) sowie den
Reim als
Prinzip bei der Strophenbildung, während in den allitterierenden
altdeutschen
Dichtungen eine strophische
Gliederung noch nicht vorkommt.
Erst in der Zeit des deutschen Minnegesangs entstand eine künstliche Strophenbildung, die auch auf die
epische Poesie ihren Einfluß hatte. Die bekanntesten Strophen dieser
Periode sind: die
Nibelungenstrophe, Hildebrandstrophe,
die
Titurel- und die fünfzeilige Neidhartstrophe. Im weitern Verlauf haben die Dichter der neuern Zeit, von dieser Grundlage
des
Mittelalters ausgehend, eine großartige Mannigfaltigkeit in der Strophenbildung entwickelt.
Vgl. Seyd, Beitrag zur
Charakteristik und Würdigung der deutschen Strophen (Berl. 1874).
Hauptsächlich widmete sich S. der kroatischen Volkssache, ward einer der
Führer der kroatischen Nationalpartei und verwandte
seine reichen Einkünfte zur geistigen
Hebung
[* 9] der
Nation: er errichtete
Volksschulen, gründete ein
Seminar für die bosnischen
Kroaten, stellte das alte nationale
Kapitel der Illyrier,
San Girolamo degli Schiavoni inRom, her, ließ
durch A.
Theiner »Vetera monumenta Slavorum meridionalium historiam illustrantia«
(Rom 1863) herausgeben, veranstaltete eine
Sammlung der kroatischen
Lieder und
Volksbücher, betrieb die Errichtung der
Akademie
und
Universität zu
Agram
[* 10] und baute eine prächtige
Kathedrale in
Diakovár. Auch
ist er eifrig bemüht, durch Zulassung der slawischen
Liturgie dieSüdslawen der römisch-katholischen
Kirche zuzuführen.
BethelHenry (ursprünglich
Strausberg), Finanzmann, geb. zu
Neidenburg, ging nach dem
Tod seiner
Eltern als zwölfjähriger
Knabe nach
England, ließ sich dort taufen und legte dabei die früher von ihm
geführten
Namen (nach seiner Angabe Bartel
Heinrich) ab. Er trat dort in das
Geschäft seiner Oheime, begann für
Journale zu
schreiben und wurde
Eigentümer von Sharpes
»London
[* 11]
Magazine«, welches ihm einen erheblichen
Gewinn abwarf. Auch war er für
Lebensversicherungsgesellschaften thätig.
Bernardo,
Maler, genannt il Prete
Genovese und il Cappuccino, geb. 1581 zu
Genua,
[* 20] war daselbst, später in
Venedig
[* 21] thätig, wo er 1644 starb.
S. malte im naturalistischen
Stil des
Caravaggio viele Fresken und Ölbilder, die meist
etwas roh sind, aber kräftiges
Leben und feuriges
Kolorit zeigen;
besonders vortrefflich sind seine
Porträte.
[* 22]
dargelegt, die eine Zwittergattung von Roman und ethnographischer Schilderung bilden, und von denen die Skizzen »Bis in die
Wildnis« (Berl. 1858, 4 Bde.; 2. Aufl.
1863) das meiste Aufsehen erregten, der Roman »Sklaverei in Amerika« (Hannov. 1862, 3 Bde.)
dagegen das meiste poetische Leben hat. Von den übrigen nennen wir nur: »AmerikanischeJagd- und Reiseabenteuer«
(Stuttg. 1858, 2. Aufl. 1876);
»An der Indianergrenze« (Hannov. 1859, 4 Bde.),
in ethnographischer Hinsicht das lehrreichste Werk, und die beliebte Jugendschrift »KarlScharnhorst« (3. Aufl., das. 1887).
Zuletzt veröffentlichte er zwei Dramen: »Der Freigeist« (Kassel 1883) und »Der Quadrone« (das.
1885).