DochmiusduodenalisDub. (Ancylostomum ^[richtig:
Anchylostomum] duodenaleDub.), 10-18
mm lang, lebt im
Zwölffingerdarm
und
Dünndarm des
Menschen, besonders in den Nilländern, beißt mit seiner starken Mundbewaffnung
Wunden in die Darmhaut, saugt
Blut aus den Darmgefäßen und erzeugt die sogen. ägyptische
Chlorose. In der
Jugend lebt dieser
Wurm
[* 9] in andrer Form (als sogen.
Rhabditis, s.
Nematoden) frei und wird erst später zum
Schmarotzer.
AndreArten leben im
Hund,
Schaf,
[* 10]
Rind
und in der
Katze.
[* 11] - Im
Pferd als lästiger
Parasit findet sich Sclerostomum equinumDuj. vor. Dieser
Wurm wird 20-40
mm lang, lebt
ebenfalls eine Zeitlang in Rhabditisform frei und gelangt mit demWasser in den
Darm
[* 12] des
Pferdes. Von hier
aus dringt er in die Gekrösarterien, erzeugt dort Erweiterungen (Aneurysmen) und tritt dann in den
Darm zurück, um in ihm
geschlechtsreif zu werden. Nach den Untersuchungen von
Bollinger ist die
Kolik der
Pferde
[* 13] in den meisten
Fällen auf
Verstopfungen
der
Arterien mit dem genannten
Wurm zurückzuführen. - Cucullanus elegansZed., der
Kappenwurm, lebt in
Flußfischen; seine Jugendform haust in kleinen
Wasserflöhen (Cyklopiden). Das Weibchen wird etwa 10, das Männchen nur 5
mm
lang.
(Strontianerde,Strontiumoxyd) SrO entsteht bei heftigem
Glühen von salpetersaurem S. als graue, poröse,
unschmelzbare
Masse, welche sich wieBaryumoxyd verhält und mit
Wasser farbloses Strontiumhydroxyd (Strontiumoxydhydrat,
Strontianhydrat) SrOH2O bildet.
Mineral aus der
Ordnung der
Carbonate, findet sich in rhombischen, säulen- oder nadelförmigen, auch spießigen
Kristallen, auch in derben und in faserigen
Massen, ist weiß, oft grünlich, seltener gräulich und gelblich, durchsichtig
bis durchscheinend, glasglänzend,Härte 3,5, spez. Gew. 3,6-3,8,
besteht aus kohlensaurem
Strontian SrCO3 , meist mit einem
Gehalt von isomorph beigemischtem Calciumcarbonat
(Aragonit).
[* 14] Er tritt gewöhnlich auf
Erzgängen auf, so bei
Freiberg,
[* 15] am
Harz, bei
Hamm
[* 16] in
Westfalen
[* 17] (hier auf
Gängen im Kreidemergel),
in
Salzburg,
[* 18] bei
Strontian in
Schottland (daher der
Name), und dient zur
Darstellung von Strontiumpräparaten.
Das westfälische Vorkommen wird für die Zuckerfabrikation ausgebeutet.
(Strontiumsalze,Strontiumoxydsalze) finden sich zum Teil in
Mineralien,
[* 19] Quellwasser und
Pflanzen. Am
verbreitetsten sind der schwefelsaure
(Cölestin) und der kohlensaure
Strontian
(Strontianit), aus
welchen alle übrigen S.
mittelbar oder unmittelbar dargestellt werden. Sie sind farblos, wenn dieSäure ungefärbt ist, und verhalten
sich im allgemeinen wie die
Barytsalze. Aus ihren
Lösungen fällt
Schwefelsäure
[* 20] sehr schwer löslichen weißen, schwefelsauren
Strontian, der aber immer noch löslicher ist als schwefelsaurer
Baryt, so daß eine durch Schütteln desselben mit destilliertem
Wasser dargestellte
Lösung in Chlorbaryumlösung noch eine
Ausscheidung von schwefelsaurem
Baryt hervorbringt.
Mehrere S. färben die
Flamme
[* 21] rot und werden in der
Feuerwerkerei benutzt. In neuerer Zeit ist
Strontian auch für die Zuckerfabrikation
wichtig geworden.
(Schwefelstrontium) SrS entsteht, wenn man
Cölestin (schwefelsauren
Strontian)
mit
Kohle heftig glüht, ist farblos, verhält sich wie
Baryumsulfuret (s. d.) und bildet namentlich auch mit
Wasser kristallisierbares
Strontiumsulfhydrat SrSH2S .
Das durch
Glühen von schwefelsaurem
Strontian mit
Kohle erhaltene S. phosphoresziert
nach der Bestrahlung durch Sonnenlicht schwach gelblichgrün.
(griech.), in der
Poesie, insbesondere der lyrischen, die
Verbindung mehrerer
Verse zu einem
metrischen Ganzen, dessen
Maß und
Ordnung den einzelnen Teilen eines Gedichts zu
Grunde liegt und sich demnach wiederholt.
Man sagt deshalb: ein Gedicht besteht aus so und so viel Strophen. Bei den
¶
die der erstern
genau nachgebildet war, und Epode (»Nachgesang«),
mit eigner metrischer Form, gliederten. Die lyrische Poesie behielt diese
Benennungen bei, wie in den Pindarischen Oden; andre lyrische Gedichte des Altertums kennen die Epode und
Antistrophe nicht, sondern bestehen aus Strophen mit regelmäßig wiederkehrendem Metrum. Die Alten teilten die Strophen nach
der Anzahl ihrer Verse in zwei-, drei- und vierzeilige (Distichen, Tristichen und Tetrastichen) und nach ihren Erfindern und
andern Merkmalen in Alkäische, Sapphische, choriambische und andre Strophen.
Die einzelnen Verse derselben hießen Kola und bildeten ein andres Einteilungsmerkmal. Strophen, deren
Verse ein gleiches Metrum hatten, galten zusammen nur als ein Kolon und hießen Monokola; solche, in denen zwei, drei oder vier
Versarten wechselten, Dikola (z. B. das Sapphische Metrum), Trikola (z. B. das Alkäische Metrum) und Tetrakola. In der Poesie
des Mittelalters und der neuern Zeit betrachtet man neben dem regelmäßig wiederkehrenden Versmaß besonders
die Einteilung in Aufgesang und Abgesang (s. d.) sowie den Reim als Prinzip bei der Strophenbildung, während in den allitterierenden
altdeutschen Dichtungen eine strophische Gliederung noch nicht vorkommt.
Erst in der Zeit des deutschen Minnegesangs entstand eine künstliche Strophenbildung, die auch auf die
epische Poesie ihren Einfluß hatte. Die bekanntesten Strophen dieser Periode sind: die Nibelungenstrophe, Hildebrandstrophe,
die Titurel- und die fünfzeilige Neidhartstrophe. Im weitern Verlauf haben die Dichter der neuern Zeit, von dieser Grundlage
des Mittelalters ausgehend, eine großartige Mannigfaltigkeit in der Strophenbildung entwickelt.
Vgl. Seyd, Beitrag zur Charakteristik
und Würdigung der deutschen Strophen (Berl. 1874).