Stringocephălus,
s. Brachiopoden. ^[= (Brachiopoda Dum., Armfüßer), Gruppe von Tieren, wegen ihrer äußern Ähnlichkeit mit den ...] [* 2]
s. Brachiopoden. ^[= (Brachiopoda Dum., Armfüßer), Gruppe von Tieren, wegen ihrer äußern Ähnlichkeit mit den ...] [* 2]
Andreas Magnus, schwed. Geschichtsforscher, geb. in der Provinz Westerbotten, studierte zu Upsala, [* 3] schrieb zuerst »Svenska folkets historia under konungarna af Wasaätten« (Stockh. 1819-24, 3 Bde.), die er aber mit der Erbvereinigung von Westeräs 1544 abbrach, und begann, nachdem er eine Zeit hindurch am statistischen Archiv zu Stockholm [* 4] beschäftigt gewesen, 1830 eine vollständige Geschichte Schwedens nach den Quellen zu bearbeiten, von welcher unter dem Titel: »Svenska folkets historia från äldsta till nuvarande tider« (das. 1835-54; daraus einzelne Abschnitte deutsch von Frisch u. d. T.: »Wikingszüge, Staatsverfassung und Sitten der alten Skandinavier«, Hamb. 1839-41, 2 Bde.) 5 Bände erschienen, welche bis 1519 reichen. Der erste Teil dieses Werkes ward von der schwedischen Akademie mit dem höchsten Preis gekrönt. Auch die kürzere »Sveriges historia i sammandrag« (Stockh. 1857-60, 3 Bde.) blieb unvollendet. S. ward 1845 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und starb in Stockholm.
s. Eulen, ^[= # (Eulenfalter, Nachtfalter, Noctuina), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Falter von ...] [* 5] S. 907.
(ital., Mehrzahl Strizzi), s. Louis. ^[= (franz., spr. lūi), s. v. w. Ludwig; in Berlin aufgekommene Bezeichnung für die Zuhälter ...]
Stadt im sibir. Gebiet Transbaikalien, Haupthafen am obern Amur, mit einem Hospital und verschiedenen Faktoreien.
Die Ladenbesitzer sind fast durchgängig deutsch sprechende Juden.
Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 6] Kreis [* 7] Halberstadt, [* 8] hat eine evang. Kirche und (1885) 1251 Einw., die seit alter Zeit als Schachspieler in Ruf stehen.
Alljährlich bei der Osterprüfung wird in der Schule ein Wettspiel um sechs als Prämien ausgesetzte Schachbretter veranstaltet.
Adam Walther, elsäss. Geschichtsforscher, geb. zu Straßburg, [* 9] seit 1830 Professor am Gymnasium daselbst, starb Sein Hauptwerk ist die »Vaterländische Geschichte des Elsaß« (Straßb. 1840-49, 6 Bde.),
die Heinr. Engelhardt (für die Zeit 1789-1815) vollendete. Außerdem veröffentlichte S.: »Sebastian Brants Narrenschiff« (Quedlinb. 1839) samt dessen kleinern Gedichten;
Closeners »Straßburger Chronik« (Stuttg. 1841);
»Mitteilungen aus der alten Litteratur des nördlichen Frankreich« (Straßb. 1834);
»Französische Volksdichter« (Baden [* 10] 1846);
»Das Münster [* 11] in Straßburg« (Straßb. 1845, 14. Aufl. 1876) u. a. Auch an dem »Code historique et diplomatique de la ville de Strasbourg« (Straßb. 1843, 2 Bde.) nahm S. hervorragenden Anteil.
(lat.), s. v. w. Zapfen, ^[= # Umdrehungskörper an Maschinenteilen (Achsen, Wellen, Hebel, Stangen etc.), welche in geeigneten ...] [* 12] s. Koniferen. [* 13]
Scheibe, s. Phänakistoskop. ^[= (Phantoskop, griech., "Täuschungsschauer", auch stroboskopische Scheibe, Wunderscheibe ...] [* 14]
Adolf, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Flensburg [* 15] als Sohn des auch als Dichter bekannten Pädagogen Sigismund S. (gest. »Dichtungen«, 2. Aufl., Hamb. 1888), beteiligte sich 1848 als Kieler Student an der Erhebung seines Heimatlandes, ward in einem der ersten Gefechte verwundet und fiel in dänische Gefangenschaft. Befreit, setzte er seine Studien in Bonn [* 16] fort, wo er zu Kinkels Schülern gehörte, dichtete seine revolutionären »Lieder der Nacht« (Bonn 1850) und wurde wegen des in denselben enthaltenen Gedichts »Das Lied vom Spulen« von der Universität verwiesen. Er ging zunächst nach Paris [* 17] und London, [* 18] wo er die Biographie »Gottfried Kinkel« (Hamb. 1850, 2 Bde.) schrieb, begab sich 1852 nach Amerika, [* 19] gründete eine bald wieder eingehende Buchhandlung, lebte dann als Journalist in New York und Philadelphia, [* 20] ließ auch ein aus den Reminiszenzen der deutschen Revolution erwachsenes Gedicht: »Lotar«, erscheinen. 1856 nach Deutschland [* 21] zurückgekehrt, ließ er sich in Hamburg [* 22] nieder, wo er das Bürgerrecht erwarb und eine ausgebreitete litterarische Thätigkeit entwickelte. Der poetischen Erzählung »Rohana, ein Liebesleben in der Wildnis« (Hamb. 1857; 2. Aufl., Berl. 1872) folgten seine »Gedichte« (Leipz. 1858, 3. Aufl. 1880),
»Ein Hohes Lied der Liebe« (Hamb. 1858) und die Zeitgedichte »Brutus, schläfst du?« (das. 1863). Gleichzeitig widmete sich S. dem eingehenden Studium Heines, von dessen Werken er eine Gesamtausgabe (Hamb. 1866-68, 20 Bde.) veranstaltete. Im Zusammenhang damit stand sein biographisches Buch »Heinrich Heines Leben und Werke« (Berl. 1869, 2 Bde.; 3. Aufl. 1884). 1870 begleitete S. als Korrespondent mehrerer großer Zeitungen die dritte deutsche Armee auf ihrem Siegeszug nach Frankreich und veröffentlichte aus den Eindrücken dieser Tage: »Alldeutschland in Frankreich hinein!« (Berl. 1871). Nach dem Feldzug ließ er sich in Steglitz bei Berlin [* 23] nieder, wo er starb. Als poetischer Übersetzer hatte er zuerst eine Anzahl Gedichte neuerer amerikanischer Lyriker meisterhaft übertragen;
es folgten dann: »Die Arbeiterdichtung in Frankreich« (Hamb. 1863);
»Tennysons ausgewählte Dichtungen« (Hildburgh. 1868);
»Shelleys Dichtungen« (das. 1867, 2 Bde.);
die »Amerikanische Anthologie« (das. 1870) sowie zahlreiche Übersetzungen prosaischer Werke aus dem Französischen, Dänischen und Englischen, darunter Montesquieus »Persische Briefe« (Berl. 1866),
Eliots »Daniel Deronda« (das. 1876-77),
Brandes' »Hauptströmungen der Litteratur des 19. Jahrhunderts« (das. 1872-76, 4 Bde.),
J. Simes »Lessing« (das. 1878).
Auch kritisch und litterarhistorisch vielfach thätig, veröffentlichte er: »Das geistige Leben in Dänemark« [* 24] (Berl. 1873);
»G. A. Bürgers Briefe« (das. 1874, 4 Bde.);
»Dichterprofile. Litteraturbilder aus dem 19. Jahrhundert« (Stuttg. 1878).
angesehene russische, jetzt gräfliche Familie, hat zum Ahnherrn Anikij S., der zu Ende des 15. Jahrh. große Salinen und Eisenwerke im Ural besaß, und dessen Söhne Jakow und Grigorij sich durch Erfindungen sowie großartige Einrichtungen im Berg- und Salzwesen bekannt machten und sich zur Zeit Iwan Wasiljewitsch' des Schrecklichen zwischen der Kama und nördlichen Dwina ansiedelten. Indem sie den Kosakenhetman zum Schutz ihrer Besitzungen herbeiriefen, trugen sie mittelbar zur Eroberung Sibiriens bei.
Iwan Wasiljewitsch verlieh den Brüdern bedeutende Vorrechte und Handelsmonopole; dieselben brachten den ganzen Handel Sibiriens an sich und wurden Besitzer von mehr als 100 Städten, Kolonien und Hüttenwerken, wozu später noch Goldwäschen kamen. Im Polenkrieg zu Anfang des 17. Jahrh. rüsteten die Stroganows ein eignes Armeekorps aus und trugen zur Rettung Rußlands bei, wofür sie der Zar mit der Befugnis belohnte, ihre eigne Soldateska zu haben und freie Jurisdiktion über ihre Untergebenen zu üben. Peter d. Gr. nahm jedoch den Repräsentanten der Familie, den Brüdern Alexander, Nikolaus und Sergei S., die sämtlichen Vorrechte ihrer Ahnen und verlieh ihnen hierfür bloß den Baronstitel. Grigorij Alexandrowitsch S., geb. 1770, russischer Diplomat und 1826 in den Grafenstand erhoben, rettete 1821 als russischer Gesandter in Konstantinopel [* 25] durch sein energisches Auftreten vielen tausend ¶
Griechen das Leben; starb Paul Alexandrowitsch S., geb. 1774 in Frankreich, focht mit großer Auszeichnung in den Napoleonischen Kriegen und leistete dem Kaiser Alexander Diplomatendienste. 1809 nahm er teil an der Besetzung der Alandsinseln. Hierauf war er im Türkenkrieg thätig. 1812 focht er insbesondere bei Walutina Gora und bei Borodino, weniger erfolgreich bei Malojaroßlawez. 1814 nahm er teil an den Schlachten [* 27] bei Craonne und Laon. Der Schmerz um den Verlust seines Sohns, welcher bei Craonne fiel, beugte ihn so sehr, daß er auf einer Seereise 1817 starb.
Der älteste Sohn des Grafen Grigorij Alexandrowitsch, Graf Sergei, geb. 1795, General der Kavallerie, bis 1835 Gouverneur von Riga [* 28] und Minsk, dann bis 1847 Kurator des Universitätsbezirks von Moskau, [* 29] erwarb sich als Besitzer eines Teils der von seinen Vorfahren angelegten Salz- und Hüttenwerke Verdienste um Hebung [* 30] der Gewerbe, Künste und Wissenschaften und machte sich auch als russischer Altertumskenner bekannt. Seit 1857 Leiter der archäologischen Ausgrabungen, welche auf Kosten des kaiserlichen Kabinetts in verschiedenen Teilen Rußlands vorgenommen wurden, veröffentlichte er die Resultate in den »Comptes-rendus de la commission archéologique« 1860. Unter seiner Leitung erscheint auch ein »Recueil d'antiquités de la Scythie« (1866 ff.). 1859 zum Generalgouverneur von Moskau ernannt, schied er bald wieder aus dieser Stellung und wurde Kurator des damaligen Thronfolgers Nikolaus.
Als solcher stand er dem jungen Großfürsten bis zu dessen Tod zur Seite. Hiernächst wurde er zum Vorsitzenden des Hauptkomitees der russischen Eisenbahnen ernannt und starb in Petersburg. [* 31] Sein Bruder, Graf Alexander, war 1839-41 Minister des Innern, ward 1855 zum Generalgouverneur von Neurußland und Bessarabien ernannt und 1856 mit der Wiederherstellung von Sebastopol [* 32] beauftragt. Sein Sohn Grigorij, ehemaliger Gardeoberst und seit September 1856 kaiserlicher Statthalter, war seit 1856 mit der verwitweten Herzogin von Leuchtenberg (gest. morganatisch vermählt und starb