russische
Leibwache, ward vom
ZarenIwan Wasiljewitsch dem Schrecklichen in der
Mitte des 16. Jahrh. errichtet und machte, zuweilen 40-50,000 Mann stark, die ganze
Infanterie Rußlands aus. Mit ihnen erkämpften
jener
Zar und dessen Nachfolger die großen
Siege, die Rußlands Macht gründeten. Sie waren aber eine
wilde, zuchtlose
Soldateska, achteten weder
Gesetze noch
Disziplin und empörten sich bei dem geringsten
Anlaß. 1682 rebellierten
sie und übten bei dem Thronwechsel nach dem
Tode des
ZarenFeodor eine Zeitlang einen politischen Einfluß.
Peter d. Gr. suchte daher die Macht der S. nach und nach zu schwächen,
indem er ihnen ein Vorrecht nach dem andern entzog, bis er es ohne
Gefahr unternehmen durfte, sie ganz aufzulösen. Zur
BeobachtungPolens an die litauische
Grenze postiert, empörten sie sich im
Sommer 1698, wurden aber in einer offenen Feldschlacht von dem
GeneralGordon geschlagen. Nahezu 2000 derRebellen wurden gefangen genommen und mit beispielloser Grausamkeit
gefoltert und hingerichtet. Die
Regimenter der S. wurden aufgelöst. Die Reste derselben nahmen noch wiederholt an den folgenden
Rebellionen während der
RegierungPeters d. Gr. teil.
(Strzelno), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Bromberg,
[* 6] an der
LinieMogilno-S. der Preußischen Staatsbahn,
hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, eine
Synagoge, ein
Amtsgericht und (1885) 4332 meist kath.
Einwohner.
(lat.), bei den alten
RömernGeschenke, die man sich zu Anfang des neuen
Jahrs mit Glückwünschen
zu übersenden pflegte, bestanden in Lorbeer- und Palmenzweigen, Süßigkeiten und
Früchten, die wie bei uns mit
Goldschaum
überzogen wurden.
Eine letzte
Spur derselben hat sich in den französischen
Étrennes (s. d.) erhalten.
Der
Name S. hängt
mit der alten sabinischen Segensgöttin Strenia zusammen, welcher die römische
Salus entsprach.
alte Stadt im schwed.
LänSödermanland, am
Mälar, ist seit dem
Brand von 1871 neu aufgebaut, hat eine in
ihrem
Kern aus dem 13. Jahrh. stammende
Domkirche mit den GrabmälernKarls IX. u. a., eine gute bischöfliche
Bibliothek und (1885) 1614 Einw. S. steht mit
Stockholm
[* 8] in regelmäßiger Dampferverbindung.
Seit dem Anfang des 12. Jahrh.
ist es Bischofsitz.
auch eine längere, lebhafter
vorzutragende Schlußpassage, wie sie häufig am Ende von Konzertsätzen auftritt, desgleichen ein schnell bewegter
Satz am
Ende des Opernfinales etc. heißt S. (Stretta).
die Herstellung von
Maschen mit
Hilfe eines
Fadens und zweier
Nadeln.
[* 12] Als
Material gebraucht man
Seide,
[* 13]
Wolle oder
Baumwolle.
[* 14] Die
Nadeln werden aus
Stahl,
Holz
[* 15] oder
Knochen
[* 16] angefertigt, sind 20-50
cm lang, von
oben bis unten
gleich stark und an den
Enden etwas zugespitzt. Wenn man nur mit zwei
Nadeln strickt, so sind diese an einem Ende mit einem
Knopfe versehen, damit die
Maschen nicht abgleiten können. Auf die eine
Nadel werden durch Knüpfen
Maschen aufgelegt; diese
Nadel nimmt
man in die linke
Hand
[* 17] und legt den an der letzten
Masche hängenden
Faden
[* 18] über den Zeigefinger
um die andern
Finger; mit der von der rechnen
Hand gehaltenen zweiten
Nadel sticht
man in die erste
Masche, faßt mit der
Nadel
den straff angezogenen
Faden, zieht ihn durch dieMasche hindurch und läßt diese von der
Nadel heruntergleiten.
Dadurch, daß der
Faden ohne
Unterbrechung fortläuft, sind alle
Maschen miteinander verbunden. Man unterscheidet
Rechts- oder
Glatt- und Linksstricken.
Beim Rechtsstricken sticht man von vorn in die
Masche und zieht den
Faden von hinten nach vorn durch,
beim Linksstricken ist es umgekehrt. Ist die Strickarbeit
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Stricker - Strickmasch
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lappenoder streifenartig, so bedient man sich zweier Nadeln und wendet jedesmal am Ende der Nadel das Strickzeug um. Will man
ein Rund stricken, so braucht man fünf Nadeln. Auf vier verteilt man die Maschen, mit der fünften strickt man. Der Faden wird
ohne Unterbrechung von der letzten Masche einer Nadel durch die erste der nächsten gezogen. Durch die Abwechselung
von Rechts- und Linksstricken, Ab- und Zunehmen, Verschränken u. andre Arten von Maschenbilden kann man verschiedene Muster
in die Strickerei bringen.
Strickarbeiten werden zu fast allen Kleidungsstücken verwendet (Strümpfe, Röcke, Jacken, Hauben etc.). In neuerer Zeit werden
Strickereien vielfach durch Maschinen hergestellt (s. Strickmaschine). Das S. soll bereits im 13. Jahrh.
in Italien
[* 20] bekannt gewesen, nach andern aber erst im 16. Jahrh. in Spanien
[* 21] erfunden worden sein. Von hier gelangte es nach
England u. Schottland, u. 1564 wird William Rider als erster Strumpfstricker in England genannt. Um dieselbe Zeit gab es in
Deutschland
[* 22] Hosenstricker, und noch lange wurde das S. von Männern ausgeübt.