welche an der
Luft bald ihre Keimfähigkeit verlieren, wie
Aesculus,
Castanea,
Fagus,
Juglans,
Magnolia,
Quercus u. a. Man benutzt
hierzu
Sand,
Erde, Spreu,
Sägespäne u. a., womit man die
Samen
[* 2] vermischt und bedeckt und so in einem
Gefäß
[* 3] in einen trocknen
Keller stellt; bei hartschaligen
Samen, z. B. Weißdornkernen, dürfen diese
Stoffe einen geringen
Grad von
Feuchtigkeit besitzen.
GrößereMassen gräbt man im Erdboden ein, um sie dem Temperaturwechsel zu entziehen. Sobald der
Keim
sich zu zeigen beginnt, gießt man die
Samen ein; ist das Würzelchen schon lang geworden, muß es abgekneipt werden.
L.
(Wasserscher,
Krebsscher),
Gattung aus der
Familie der
Hydrocharideen, untergetauchte oder nur mit den Blattspitzen
auftauchende, aloeartige
Wasserpflanzen
[* 7] mit dicht rosettenartig gestellten, sitzenden, breit linealen, zugespitzten, stachlig
gezahnten, starren Blättern, zusammengedrücktem Blütenschaft und diözischen
Blüten. S. aloïdesL.
(Meeraloe), mit schwertförmig dreikantigen Blättern, weißen
Blüten und sechsfächeriger
Beere, in stehenden und langsam
fließenden Gewässern Norddeutschlands, meist gesellig, eignet sich gut für Aquarien.
alte Bundeshauptstadt des wahrscheinlich illyrischen
Volkes der Akarnanen (Mittelgriechenland), im
Binnenland
in der fruchtbaren
Ebene des
Acheloos gelegen, strategisch wichtig. Im Peloponnesischen
Krieg mit
Athen
[* 8] verbündet,
schlug S. 429 den
Angriff der Ambrakioten zurück, wurde etwa um 300 von den Ätoliern besetzt und blieb in deren
Gewalt, bis 189
v. Chr.
die
Römer
[* 9] es den Akarnanen zurückgaben. Die sehr ausgedehnten, mit
Türmen und stattlichen
Thoren (daher der
heutige
NamePortäs) versehenen Stadtmauern und Reste eines
Tempels liegen beim Walachendorf Surovigli.
feines, in steigender
Butter gebackenes Gebäck aus einem Teig von
Mehl,
[* 10]
Zucker
[* 11] und Weißwein, den man durch
einen im
Kreis
[* 12] geschwenkten Trichter in die heiße
Butter rinnen läßt.
Daher können manche Sträucher künstlich baumartig gezogen werden durch Abschneiden der untern
Äste,
und
Bäume können unter ungünstigen äußern Verhältnissenstrauchförmig werden. Vgl.
Halbstrauch.
[* 21]
(StruthioL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Straußvögel
[* 22] (Ratitae) und der
Familie der
Strauße (Struthionidae),
mit der wohl einzigen Art S. camelusL. (s. Tafel
»Straußvögel«). Der S. ist 2,5 m hoch, 2 m lang, 1,5 Ztr. schwer; er besitzt einen sehr kräftigen
Körper, einen langen, fast nackten
Hals, einen kleinen,
platten
Kopf, einen mittellangen, stumpfen, vorn abgerundeten, an der
Spitze platten, mit einem Hornnagel bedeckten, geraden
Schnabel mit biegsamen
Kinnladen, bis unter das
Auge
[* 23] reichender Mundspalte und offen stehenden, länglichen, ungefähr in der
Mitte desSchnabels befindlichen Nasenlöchern, große, glänzende
Augen, deren oberes
Lid bewimpert ist,
unbedeckte
Ohren, hohe, starke, nur an den
Schenkeln mit einigen
Borsten besetzte, nackte
Beine mit groß geschuppten
Läufen
und zwei
Zehen, von denen die innere mit einem großen, stumpfen
Nagel bewehrt ist, ziemlich große, zum
Fliegen
[* 24] aber untaugliche,
mit doppelten
Sporen versehene
Flügel, welche anstatt der
Schwingen schlaffe, weiche, hängende
Federn enthalten,
einen kurzen, aus ähnlichen
Federn bestehenden
Schwanz, mäßig dichtes, ebenfalls aus schlaffen, gekräuselten
Federn gebildetes
Gefieder und an der Mitte der
Brust eine unbefiederte, hornige
Schwiele.
Beim Männchen sind alle kleinen
Federn des
Rumpfes schwarz,
die langenFlügel- und Schwanzfedern blendend weiß, der
Hals hochrot, die
Schenkel fleischfarben; beim
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Strauß (Vogel) - Strau
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mehr
Weibchen ist das Kleingefieder braungrau, nur auf den Flügeln und in der Schwanzgegend schwärzlich, Schwingen und Steuerfedern
sind unrein weiß, das Auge ist braun, der Schnabel horngelb. Der S. bewohnt die Steppen und WüstenAfrikas und Westasiens vom
SüdenAlgeriens bis tief ins Kapland hinein, auch in den Steppen zwischen Nil und Rotem Meer, in den Wüsten
des Euphratgebiets, in Arabien und Südpersien, überall nur, soweit ein wenn auch spärlicher Pflanzenwuchs den Boden bedeckt
und Wasser vorhanden ist, durcheilt aber auch völlig pflanzenlose Striche. Er lebt in Familien, die aus einem Hahn
[* 26] und 2-4 Hennen
bestehen, macht auch, wo das Klima
[* 27] dazu zwingt, Wanderungen und rottet sich dann zu Herden zusammen. Er
überholt im Lauf ein Rennpferd und breitet dabei seine Flügel aus.
SeinGesicht
[* 28] ist außerordentlich scharf, und auch Gehör
[* 29] und Geruch sind ziemlich fein. Dagegen ist er sehr dumm und flieht vor
jeder ungewohnten Erscheinung. Oft findet man ihn in Zebraherden, die von seiner Wachsamkeit u.
seiner Fähigkeit, weite Strecken zu übersehen, Vorteil ziehen. Er nährt sich von Gras und Kraut, Körnern, Kerbtieren und kleinen
Wirbeltieren, verschlingt jedoch auch Steine, Scherben etc., ist aber keineswegs gefräßig. Wasser trinkt er in großer Menge.
Der S. nistet in einer runden Vertiefung im Boden, in welche die Hennen zusammen etwa 30 Eier
[* 30] legen, während
weitere Eier um das Nest herum zerstreut werden. Eine Henne legt etwa 12-15 Eier. Das Ei
[* 31] ist 14-15,5 cm lang, 11-12,7 cm dick, schön
eiförmig, gelblichweiß, heller marmoriert, wiegt durchschnittlich 1440 g und besitzt einen schmackhaften Dotter.
Die Bebrütung geschieht hauptsächlich oder ausschließlich von seiten des Männchens, und nur im Innern Afrikas werden die
Eier stundenlang verlassen, dann aber mit Sand bedeckt.
Nach 45-52 Tagen schlüpfen die Jungen aus, welche mit igelartigen Stacheln bedeckt sind, die sie nach zwei Monaten verlieren;
sie erhalten dann das graue Gewand der Weibchen, und im zweiten Jahr färben sich die Männchen und werden
im dritten zeugungsfähig. Das Nest und die Jungen werden von dem S. sorgsam bewacht und verteidigt. Der S. erträgt die Gefangenschaft
sehr gut, und in Innerafrika wird er allgemein zum Vergnügen gehalten. Gezüchtet hat man den S. zuerst 1857 in
Algerien,
[* 32] bald darauf wurden auch in Florenz,
[* 33] Marseille,
[* 34] Grenoble
[* 35] u. Madrid
[* 36] junge Strauße erbrütet, und seit 1865 datiert die
Straußenzucht im Kapland, wo 1875 über 32,000 Strauße gehalten wurden und die Zucht gegenwärtig einen der wichtigsten Erwerbszweige
des Landes bildet.
Man hält die Tiere wenn möglich auf einem großen eingefriedeten, mit Luzerne besäeten Feld und überläßt
sie sich selbst, wendet aber auch vielfach künstliche Brut an und rühmt die größere Zähmbarkeit der auf diese Weise erhaltenen
Tiere, welche sich auch außerhalb der Umzäunung auf die Weide
[* 37] treiben lassen. Von acht zu acht Monaten schneidet man die wertvollen
Federn ab. Straußenjagd wird in ganz Afrika
[* 38] leidenschaftlich betrieben. Man ermüdet das Tier und erlegt
es schließlich durch einen heftigen Streich auf den Kopf; in den Euphratsteppen erschießt man den brütenden Vogel auf dem
Nest, erwartet, im Sand vergraben, das andre Tier und erlegt auch dieses. Am Kap ist die Straußenjagd seit 1870 gesetzlich
geregelt.
Als die schönsten Straußfedern gelten die sogen. Aleppofedern aus der SyrischenWüste; auf sie folgen die Berber-, Senegal-,
Nil-, Mogador-, Kap- und Jemenfedern. Zahmen Straußen entnommene Federn sind immer weniger wert als
die von wilden. Die Eier und
das Fleisch werden überall gegessen. Die Eierschalen dienen in Süd und Mittelafrika zu Gefäßen, in den
koptischen Kirchen zur Verzierung der Lampenschnüre. Altägyptische Wandgemälde lassen erkennen, daß der S. im Altertum den
Königen als Tribut dargebracht wurde, die Federn dienten damals schon als Schmuck und galten als Sinnbild der Gerechtigkeit.
Bei den Assyrern war der S. wahrscheinlich ein heiliger Vogel, die ältesten Skulpturen zeigen mit Straußfedern
verzierte Gewänder. Vielfach berichten die Alten über Gestalt und Lebensweise des Straußes. Heliogabal ließ einst das
Gehirn
[* 39] von 600 Straußen auftragen, und bei den Jagdspielen des Kaisers Gordian erschienen 300 rot gefärbte Strauße. Auch von
den alten Chinesen werden Straußeneier als Geschenk für den Kaiser erwähnt. Die Bibel
[* 40] zählt den S. zu
den unreinen Tieren. Seit dem Mittelalter gelangten die Federn auch auf unsre Märkte.
2) Johann, Tanzkomponist, geb. zu Wien,
[* 46] wirkte als Violinist im Lannerschen Tanzorchester, bis er 1824 ein selbständiges
Orchester errichtete, mit dem er rasch die Gunst des Publikums eroberte. Später machte er mit seinem Orchester
auch Kunstreisen und erntete allenthalben enthusiastischen Beifall. Er starb in Wien als k. k. Hofballmusikdirektor.
Die Zahl seiner Werke beläuft sich auf 249. Eine Gesamtausgabe seiner Tänze (für Klavier, 7 Bde.) gaben Breitkopf
u. Härtel heraus. - Sein Sohn Johann, geb. übernahm nach des VatersTode dessen Orchester, mit dem er neue ausgedehnte
Kunstreisen machte, und hat sich ebenfalls durch zahlreiche ansprechende Tänze (»An der schönen blauen Donau«, »Künstlerleben«,
»WienerBlut« etc.) sowie neuerdings durch die Operetten: »Indigo«
[* 47] (1871),
»Der Zigeunerbaron« (1885) u. a.
in den weitesten Kreisen bekannt gemacht.
3) DavidFriedrich, der berühmte Schriftsteller, geb. zu Ludwigsburg
[* 49] in Württemberg,
[* 50] bildete sich
in dem theologischen Stift zu Tübingen,
[* 51] ward 1830 Vikar, 1831 Professoratsverweser am Seminar zu Maulbronn, ging aber noch ein
halbes Jahr nach Berlin, um Hegel und Schleiermacher zu hören. 1832 wurde er Repetent am theologischen Seminar zu Tübingen und
hielt zugleich philosophische Vorlesungen an der Universität. Damals erregte er durch seine Schrift »Das
Leben Jesu, kritisch bearbeitet« (Tübing. 1835, 2 Bde.; 4. Aufl.
1840) ein fast beispielloses Aufsehen. S. wandte in demselben das auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften begründete
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