griech. Geograph, geboren um 60
v. Chr. zu
Amasia in
Kappadokien aus einer griechischen
Familie, unternahm ausgedehnte
Reisen im Gebiet des
Mittelmeers,
[* 5] östlich bis
Armenien, westlich bis
Etrurien und kam 29
v. Chr. nach
Italien,
[* 6] wo er sich
in
Rom
[* 7] längere Zeit aufhielt. Am besten waren ihm aus eigner
AnschauungKleinasien,
Griechenland,
[* 8]
Italien und
Ägypten
[* 9] bekannt.
Sein Werk »Geographica« (17
Bücher) ist neben dem des
Ptolemäos die Hauptquelle der alten
Geographie; namentlich wurde die
Kenntnis des westlichen und nördlichen
Europa
[* 10] durch S. sehr gefördert. Von den
Ausgaben sind die von
Kramer (Berl. 1844-52, 3 Bde.;
kleine Ausg. 1852, 2 Bde.),
Müller und
Dübner (Par. 1853-56, 2 Bde.) und
Meineke (Leipz. 1852-53, 3 Bde.)
hervorzuheben. Die beste Übersetzung des Werkes ist die von Groskurd (Berl. 1831-33, 4 Bde.).
»Neue Gedichte« (das. 1848, 2. Aufl. 1849) und »Gedichte«
(Gesamtausg., das. 1850; 7. Aufl., Berl.
1878) bekunden ein selbständiges, kräftiges
Talent und eine männlich starke
Individualität, welche in der
Begeisterung für
das Edle wie im
Kampf gegen das
Gemeine gleiche Tiefe der
Empfindung offenbarte, so daß sein früher
Tod
einen Verlust für die deutsche
Dichtungin sich schloß. Auch nach formeller Seite reihen sich S.' Gedichte durch ihre hohe
künstlerische Durchbildung, Prägnanz und
Frische des
Ausdrucks den besten lyrischen
Dichtungen der Neuzeit an.
Alessandro,Sänger und
Komponist, geb. 1645 zu
Neapel,
[* 32] wo er auch seine
Ausbildung erhielt, begab sich später
nach
Venedig und von dort, nachdem er die Geliebte eines vornehmen
Venezianers entführt hatte, nach
Rom.
Hier entging er mit
Glück einem von seinem Nebenbuhler gegen ihn veranstalteten
Attentat und floh nach
Turin,
[* 33] wo er bei einem
zweiten, von
Venedig aus gegen ihn unternommenen Mordversuch schwer verwundet wurde. Ein dritter sollte für ihn verhängnisvoll
werden; denn als er 1678 einem
Ruf nach
Genua
[* 34] gefolgt war, um für den
Karneval die
Oper »La forza dell'
amor paterno« in
Szene zu setzen, wurde er am
Tag nach seiner Ankunft auf seinem
Zimmer erdolcht gefunden. Über sein
Leben und
seine Werke, unter denen er selbst das
Oratorium
»SanGiovanni Battista« als sein vorzüglichstes bezeichnet
hat, gibt P.
RichardsArbeit »S. et les
Contarini« (in der
Pariser Musikzeitung »Le
[* 35] Ménestrel« 1865, Nr.
51; 1866, Nr. 18) ausführliche und zuverlässige Auskunft.
Violinbaues, geb. 1644 zu Cremona aus einer alten Cremoneser Patrizierfamilie, war Schüler von NiccolòAmati, zeichnete seine
ersten, für seinen Meister gearbeiteten Violinen mit dessen Namen, verheiratete sich 1667 und fing wohl um dieselbe Zeit an
für eigne Rechnung zu arbeiten. Von seinen Söhnen wurden zwei ebenfalls Geigenbauer, nämlich Francesco,
geb. gest. und Omobono, geb.
gest. Beide arbeiteten mit dem Vater gemeinsam und waren selbst fast schon Greise, als ihr Vater starb.
S. baute eine sehr große Zahl Instrumente und zwar ebenso vorzügliche Celli wie Violinen, Bratschen und
Violen der ältern Art (Gamben etc.), Lauten, Guitarren, Mandolinen etc.; seine letzte bekannte Violine ist von seiner Hand
[* 37] mit 1736 datiert.
Sein Sohn Francesco zeichnete von 1725 ab mit seinem Namen, Omobono arbeitete einige Instrumente mit ihm zusammen, »sotto la
disciplina d'A. S.«; er scheint mehr mit der Beschaffung des Materials und dem Vertrieb als mit dem Bau derInstrumente zu thun gehabt zu haben. Vater und beide Söhne ruhen in einem gemeinschaftlichen Grab.