Raum c enthält das Dichtungsmaterial
(Packung), aus Hanfzöpfen mit
Talg oder einer mit Talkum gefüllten Baumwollschnur oder
aus
Asbest bestehend. Durch
Anziehen der
Schrauben
[* 2] wird die vollkommene
Dichtigkeit hergestellt. Die vielfach gemachten
Versuche,
die bisher gebräuchlichen, oft zu erneuernden Packungsmaterialien durch eine dauerhaftere Metallliderung, wie bei den Kolbendichtungen,
zu ersetzen, haben bisher noch zu keinem brauchbaren
Resultat geführt.
eine Nadelarbeit, durch welche die fehlenden oder zerrissenen
Fäden einer Strickarbeit oder eines
Gewebes
ersetzt werden. Man bedient sich beim S. einer Strickarbeit desselben
Materials, aus dem das beschädigte
Stück hergestellt
ist. Zum S. eines Kleiderstoffs nimmt man am besten ausgezogene
Fäden eines neuen
Stücks desselben
Stoffes.
Bei leinenen
Geweben verwendet man Glanzgarn, bei baumwollenen Stopfgarn
(Twist). Die Stopffäden dürfen nur lose gedreht
sein, damit sie gut füllen.
Die Stopfnadeln sind lang, vom Anfang bis zum Ende fast gleich stark, haben ovales
Öhr und stumpfe
Spitze. Da die Stopfe möglichst
genau das
Gewebe
[* 3] nachahmen soll, gibt es verschiedene Stopfstiche
(Leinen-,
Köper-,
Damast-,
Tüll-, Strickstopfstiche
etc.). Die Gewebestopfen unterscheiden sich durch die zur Herstellung des
Musters verschiedene Anzahl der aufgenommenen
Fäden.
Die Strickstopfe bildet
Maschen, die Tüllstopfe ahmt die eigentümliche, aber gleichmäßige Art des
Gewebes nach.
Zur Herstellung einer Gewebestopfe zieht man zuerst die parallel nebeneinander liegenden
Kettenfäden
ein und danach die quer durchlaufenden Einschlagfäden, mit welchen man das
Muster bildet. Beide müssen so weit durch den
Stoff gezogen werden, wie derselbe schadhaft ist.
Alle Gewebestopfen werden auf der linken Seite ausgeführt. Zum S. einer
Strickerei verwendet man außer der
Maschen- auch die Gitterstopfe, welche vollkommen der Leinwandstopfe
gleicht. Die
Fäden des
Tülls laufen in drei
Richtungen. Man zieht zuerst die schrägen, sich kreuzenden
Fäden ein und dann
die wagerechten, welche die andern befestigen.
(AcipenserL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Schmelzschupper und der
Familie der Störe (Acipenserini),
Fische
[* 5] mit
gestrecktem, mit fünf
Reihen großer, gekielter Knochenschilder bedecktem
Körper, gestreckter, unbeweglicher Schnauze, unten
mit vier Barteln und unterständigem, weit nach hinten gerücktem, kleinem, zahnlosem
Maul. Der
Kopf ist
von Knochenplatten dicht und vollständig eingehüllt, und über dem Kiemendeckel befindet sich jederseits ein
Spritzloch.
Die nicht mit
Knochen
[* 6] belegten Hautstellen sind durch kleinere oder größere Knochenkerne oder Knochenspitzen rauh. Die zwei
Flossenpaare sowie die drei unpaarigen
Flossen werden von gegliederten, biegsamen Knochenstrahlen gestützt,
nur die beiden Brustflossen besitzen außerdem einen starken
Knochen als ersten Flossenstrahl. Die kurze Rückenflosse steht
dicht
vor der Afterflosse, das nach aufwärts gebogene, den obern
Lappen der großen Schwanzflosse bildende Schwanzende ist
sensenförmig gekrümmt.
Der gemeine Stör (A. SturioL., s. Tafel
»Fische II«,
[* 7] Fig. 20), bis 6, meist nur 2
m lang, mit mäßig
gestreckter Schnauze, einfachen Bartfäden, dicht aneinander gereihten, großen Seitenschildern und vorn und hinten niedrigen,
in der Mitte hohen Rückenschildern, ist oberseits bräunlich, unterseits weiß, bewohnt den Atlantischen
Ozean, die
Nord-
und
Ostsee und das
Mittelmeer, geht, um zu laichen, bis
Mainz,
[* 8]
Minden,
[* 9]
Böhmen,
[* 10]
Galizien und liefert viel Elbkaviar
und
Hausenblase.
Der
Sterlett(A. RuthenusL.), 1 m lang, bis 12 kg schwer, mit langgestreckter, dünner Schnauze, ziemlich langen, nach innen
gefransten Bartfäden, nach hinten an
Höhe zunehmenden und in eine scharfe
Spitze endigenden Rückenschildern, ist oberseits
dunkelgrau, unterseits heller, bewohnt das
Kaspische und
Schwarze Meer und steigt in der
Donau bis
Ulm
[* 11] empor;
er liefert
Kaviar und
Hausenblase. Der
Scherg (Sternhausen,
Sewruga, A. stellatusPall.), 2 m lang, bis 25 kg schwer, mit sehr
langer, schwertförmiger, spitzer Schnauze, einfachen Bartfäden, voneinander getrennten Seiten- und nach hinten an
Höhe zunehmenden, in eine
Spitze endigenden Rückenschildern, ist auf dem
Rücken rötlichbraun, oft blauschwarz, an den Seiten
und am
Bauch
[* 12] weiß, bewohnt das
Schwarze und
Kaspische Meer und liefert
Kaviar und
Hausenblase.
Der
Osseter
(Esther, Waxdick, A. GueldenstaedtiiBrandt), 2-4 m lang, mit kurzer, stumpfer Schnauze, einfachen Bartfäden u.
sternförmigen Knochenplättchen, ist dem S. ähnlich gefärbt, bewohnt die
Flußgebiete des
Schwarzen
und
KaspischenMeers, gelangt bisweilen nach
Bayern,
[* 13] liefert
Kaviar und
Hausenblase. Der
Hausen(A. HusoL.), bis 8 m lang und 1600 kg
schwer, mit kurzer Schnauze, platten Bartfäden, vorn und hinten niedrigen, in der Mitte höhern Rückenschildern und
kleinen, voneinander getrennt stehenden Seitenschildern, ist oberseits dunkelgrau, unterseits schmutzig weiß, bewohnt das
Schwarze Meer und liefert die größte
Menge des russischen
Kaviars, auch
Hausenblase.
Die Störe leben am
Grunde der Gewässer und bewegen sich in
Sand oder Schlamm halb eingebettet langsam fort, mit der Schnauze
Nahrung suchend. Diese besteht aus
Würmern,
Weichtieren und
Fischen, welch letztere sie jagend verfolgen.
Sie wandern in
Gesellschaften von März bis Mai, legen ihre zahlreichen
Eier
[* 14] am
Grunde der
Flüsse
[* 15] ab und kehren bald ins
Meer
zurück, während die
Jungen lange, vielleicht zwei Jahre, in den
Flüssen verweilen. Im Spätherbst gehen sie wieder in
die
Flüsse, um, mit den
Köpfen in den Schlamm vergraben,
Winterschlaf zu halten.
Durch die rücksichtslose Verfolgung hat die Zahl der Störe stark abgenommen. Die großartigsten
Fischereien befinden sich
in den
Strömen, welche ins
Schwarze und
Kaspische Meer münden, an den Mündungen der
Wolga, des
Dnjestr,
Dnjepr, der
Donau und
in der
Meerenge von
Jenikale oder
Kaffa. Das
Fleisch aller Störe ist wohlschmeckend und kommt frisch, gesalzen und geräuchert
in den
Handel. Es wurde schon von den Alten hochgeschätzt, und in
England und
Frankreich gehörte es zu den Vorrechten der
Herrscher, Störe für den eignen
Bedarf zurückzuhalten.
gebaute Tiere mit langem, kegelförmigem, geradem, an den scharfen Schneiden stark eingezogenem Schnabel, hohen, weit über
die Fersengelenke hinauf unbefiederten Beinen, unten breiten Zehen, deren äußere und mittlere bis zum ersten Gelenk durch
eine Spannhaut verbunden sind, stumpfen, glatten Krallen, langen, breiten, ziemlich stumpfen Flügeln, in welchen die dritte
und vierte Schwinge am längsten sind, kurzem, abgerundetem Schwanz und oft nackten Stellen an Kopf und Hals.
Sie sind über alle Erdteile verbreitet, am häufigsten in den heißen; sie bevorzugen ebene, wasserreiche, waldige Gegenden,
ruhen nachts und nisten auf Bäumen, einzelne aber mit Vorliebe auf Gebäuden. Sie fliegen sehr schön, gehen
schreitend, waten gern im Wasser, schwimmen aber nur im Notfall; ihre Stimme besteht nur in Zischen, dafür klappern sie mit
dem Schnabel besonders in der Erregung sehr laut. Sie leben gesellig, manche als halbe Haustiere, ohne indes jemals ihre Selbständigkeit
aufzugeben.
Sie stellen allen Tieren nach, welche sie bewältigen können, und sind sehr raubgierig; einzelne fressen
auch Aas. Der weiße S. (Adebar, Ebeher, Honoter, Haus-, Klapperstorch, C. albaL.), 110 cm lang, 225 cm breit, ist weiß mit Ausnahme
der schwarzen Schwingen und längsten Deckfedern; die Augen sind braun, der kahle Fleck um dieselben grauschwarz, Schnabel und
Füße sind rot. Er bewohnt Europa
[* 18] mit Ausnahme des höchsten Nordens, auch Vorderasien, Persien,
[* 19] Japan,
[* 20] die
Atlasländer und die Kanaren, ist aber höchst selten in England, in fast ganz Griechenland
[* 21] seit dem Unabhängigkeitskrieg
ausgerottet; häufig findet er sich in Norddeutschland und Westfalen;
[* 22] im Gebirgeist er unbekannt. Im Winter durchschweift er
ganz Afrika
[* 23] und Indien. In Norddeutschland erscheint er etwa Mitte März und weilt bis Mitte August. Er
baut sein Nest aus groben Reisern auf starken Bäumen, am liebsten auf den Dächern der Häuser in Städten und Dörfern, und
das wiederkehrende Paar bezieht stets das alte Nest wieder. Er nährt sich von Fröschen, Schlangen,
[* 24] Eidechsen,
[* 25] nackten Schnecken,
[* 26] Fischen, Regenwürmern, Mäusen, Maulwürfen, jungen Hasen, mancherlei Insekten
[* 27] (Bienen!), plündert aber auch
die Nester aller Bodenbrüter, verschlingt die Eier und die Jungen und zeigt bisweilen große Mordlust.
Die unverdaulichen Bestandteile seiner Nahrung speit er in Gewöllen aus. Der angeschossene S. kann Menschen und Hunden gefährlich
werden. Die Ehe des Storchenpaars wird im allgemeinen für das ganze Leben geschlossen, doch hat man mehrfach
Fälle von Untreue beobachtet. Das einmal begründete Nest wird von demselben Paar lange Jahre benutzt, aber jährlich ausgebessert.
Mitte oder Ende April legt das Weibchen 2-5 weiße Eier und brütet sie in 28-31 Tagen aus. Vor dem Abzug
versammeln sich alle Störche einer Gegend, und unter großem Geklapper bricht endlich das ganze Heer auf.
Man kann die Jungen leicht zähmen, so daß sie auf dem Hof
[* 28] unter dem andern Geflügel herumlaufen. Der schwarze S. (C. nigraBechst.), 105 cm lang, 198 cm breit, ist schwärzlich, mit grünem und Purpurschiller, an Brust und Bauch
weiß; das Auge
[* 29] ist braun, Schnabel und Fuß rot. Er bewohnt Mittel- und Südeuropa, viele LänderAsiens, im WinterAfrika, brütet
in ruhigen Waldungen der norddeutschen Ebene, weilt bei uns von Ende März bis August, hat die Lebensweise des Hausstorchs,
ist aber viel scheuer und wird oft der Fischerei
[* 30] schädlich.
Bei uns brütet er
einzeln, in Ungarn
[* 31] aber bildet er Siedelungen, in welchen 20 und mehr Nester in kurzen Entfernungen voneinander
stehen. Das Weibchen legt 2-5 Eier und brütet dieselben in vier Wochen aus. Der S. ist allenthalben ein gern gesehener
Gast, der mitunter selbst abergläubische Achtung genießt, indem sein Nest das Haus gegen Blitz und Feuersgefahr schützen soll.
Auch bei den mohammedanischen Völkern wird er sehr respektiert, weil er zur Verminderung schädlicher Reptilien viel beiträgt.
In der Mythologie repräsentiert der S. die regnerische winterliche Jahreszeit. Aus der Wolke oder dem Winter
kommt die junge Sonne,
[* 32] das Heldenkind, heraus, daher der deutsche Kinderglaube, daß die Störche die Kinder aus dem Wasser
bringen.
Ludwig, Schriftsteller, geb. zu Ruhla bei Eisenach,
[* 33] studierte in Göttingen
[* 34] und Leipzig
[* 35] Theologie, wandte
sich jedoch, von Not und Beruf getrieben, früh der schriftstellerischen Laufbahn zu, welche sich äußerlich
zu einer vielbewegten gestaltete und ihm den Segen einer ruhigen Existenz und eines festen Aufenthalts nicht zu gewähren vermochte.
Am längsten hielt es ihn in Leipzig und Gotha.
[* 36] Seit 1866 lebte er zu Kreuzwertheim in Franken, wo er starb. StorchsTalent ist ein begrenztes; doch erfreuen seine »Erzählungen und Novellen« (Leipz. 1853-62, 31 Bde.),
wenn sie auch des tiefern poetischen Gehalts ermangeln, ebenso wie seine »Gedichte« (das.
1854) als der Ausdruck eines patriotisch und freisinnig gestimmten Geistes und eines warm empfindenden Gemüts. Die beliebtesten
unter den erzählenden Schriften waren: »Der Freiknecht« (Leipz. 1829, 3 Bde.);