Emil,
Mechaniker, geb. zu
Delitzsch,
[* 10] lernte bei Wießner in
Leipzig und gründete 1846 daselbst
ein eignes
Geschäft, welches er 1863 seinem Sohn
Emil (geb. übergab. Er gründete darauf in
Dresden
[* 11] ein zweites
Geschäft, speziell für elektro-therapeutische
Apparate, übergab dasselbe 1880 ebenfalls seinem Sohn, mußte aber nach dessen
Tod, beide
Geschäfte wieder übernehmen. Er konstruierte weitverbreitete
Batterien und
Induktionsapparate und 1846 den
ersten mit
Wechselströmen eines Magnetinduktors betriebenen Zeigertelegraphen, auch einen elektrochemischen und elektromagnetischen
Doppelschreiber.
griech. Philosophenschule, welche sich gleichzeitig mit dem Epikureismus entwickelte
und ihren
Namen von dem Säulengang (stoa) hat, wo der
Gründer derselben,
Zenon aus Kittion auf
Kypros,
in
Athen
[* 12] zu lehren pflegte (340-260
v. Chr.).
ZenonsLehrbegriff ward zum Teil im
Kampf mit der jüngern
Akademie durch seine nächsten
Schüler und Anhänger,
Kleanthes aus
Assos in
Troas,
Chrysippos aus
Soli in
Kilikien (280-210), bestimmter ausgebildet, während
andre, wie
Ariston ausChios und Heryllos aus
Karthago,
[* 13] sich ihm vorzugsweise nur in der Strenge der sittlichen
Denkart angeschlossen zu haben scheinen.
Ein allgemeines Merkmal der
Lehre
[* 14] der S. liegt in dem Bemühen, die
Philosophie in einer einfachen und gemeinverständlichen
Form und mit vorherrschender Rücksicht auf das praktische
Leben zu entwickeln, daher die eigentliche
Bedeutung derselben in ihrer
Ethik zu suchen ist, welcher sie zwar die
Physik beiordnen, weil diese die allgemeinsten Grundbestimmungen
für jene darbiete, die
Logik aber unterordnen, so daß diese ihnen mehr für ein
Werkzeug als für einen Teil der
Philosophie
gilt.
In der
Logik ward die
Erfahrung als Grundlage aller
Erkenntnis statuiert, insofern alle
Vorstellungen in
einem
Leiden
[* 15] der
Seele durch den
Eindruck des Vorgestellten bestehen sollen. In Übereinstimmung hiermit geht auch ihre
Physik
von dem
Satz aus, daß alles, was
Ursache sei,
Körper sei, welcher
Begriff bei ihnen wesentlich durch den
Gegensatz von
Thun und
Leiden bestimmt wird. Demgemäß unterscheiden sie die
Materie als das qualitätslose leidende und Gott
als das thätige und bildende
Prinzip, so jedoch, daß nicht das eine wirklich getrennt von dem andern existiere, sondern
die wirkliche
Kraft
[* 16] in dem
Stoff selbst vorhanden sei. So wie daher die
Welt vernünftig und göttlich ist, so hat auch
jeder einzelne
Teil seinen besondern
Anteil an der allgemeinen
Vernunft.
Diese bestimmte schon
Zenon, sich an die
Naturlehre des
Heraklit anschließend, als ein denkendes, lebendiges
Feuer, welches
sich in stetigen Übergängen und nach einem bestimmten unausweichlichen
Gesetz in die
Elemente und die daraus entstehenden
besondern
Bedingungen verwandle, um nach periodischem
Kreislauf
[* 17] wieder in die ursprüngliche
Einheit zurückzukehren
(Weltverbrennung). In genauem Zusammenhang mit dieser
Physik steht der oberste
Grundsatz der
Ethik, welcher für deren höchsten
Endzweck die Übereinstimmung mit der
Natur erklärt.
Die Unabhängigkeit der sittlichen
Gesinnung stellten
sie der äußerlich erscheinenden
Handlung und deren zufälligen Umständen
gegenüber. Einer selbständigen Fortbildung war das
Systeman sich nicht fähig. Die wesentlichste Umbildung
erfuhr die stoische
Lehre durch Panaitios und
Posidonios, welche auch hauptsächlich ihre Verpflanzung nach
Rom
[* 18] bewirkten. Durch
Wechselwirkung der stoischen
Philosophie und des römischen
Geistes aufeinander entwickelte sich hier aus ersterer eine räsonnierende
praktische Popularphilosophie von zum Teil fromm-erbaulichemCharakter.
Unter dem
Despotismus der
Cäsaren erhielt der
Stoizismus eine politische Bedeutung, denn zu ihm flüchteten sich größtenteils
die Oppositionsmänner; er wurde ein Gegenstand der Verfolgung, bis er mit
Marcus AureliusAntoninus auf den Kaiserthron kam
und kaiserliche
Fürsorge demselben noch einmal Geltung und Anhang erwarb. Nach der Zeit der Antonine
verschwindet er völlig aus der Geschichte, in dem allgemeinen philosophischen und religiösen
Synkretismus aufgehend, in
welchen die antike Weltanschauung sich auflöste.
Arbeiten gleichzeitig die richtige Theorie der Absorption des Lichts. In der Folge beschäftigte er sich viel mit der Absorptions-Spektralanalyse
und untersuchte den ultravioletten Teil des Spektrums. Gesammelt erschienen seine »Mathematical and physical papers«
(Cambr. 1880-83, 2 Bde.),
deutsch die Vorlesungen: »Das Licht« (Leipz. 1888).