Grafschaft im südlichen
Schottland, westlich am Forthbusen der
Nordsee, umfaßt 1195 qkm (21,7 QM.) mit
(1881) 112,443 Einw. und bildet im
NW. ein kahles Gebirgsland
(BenLomond 973 m), das ein
Strich Moorlandes von den Campsie
Fells
(577 m) im
Süden trennt, während der östliche Teil eine
Ebene mit fruchtbarem Ackerland darstellt. Die
bedeutendsten
Flüsse
[* 2] sind: der
Forth,
Carron und Endrick. Die
Grafschaft enthält großen Mineralreichtum, besonders an
Steinkohlen
und
Eisen.
[* 3] Nur 24,9 Proz. der Oberfläche bestehen aus Ackerland,
14,8 Proz. aus
Wiesen, 1,8 Proz. aus
Wald. Die
Viehzucht
[* 4] ist von Bedeutung (17,575
Schafe,
[* 5] 28,052
Rinder).
[* 6] Die
Industrie beschäftigt
sich mit Wollweberei,
Kattundruckerei, Hüttenbetrieb und
Eisengießerei.
[* 7] Der Südosten der
Grafschaft wird von dem
Forth-Clydekanal
durchzogen, welcher die
Nordsee mit dem
IrischenMeer verbindet. - Geschichtlich merkwürdig ist S. als der Schauplatz heftiger
Kämpfe der
Römer
[* 8] mit den Kaledoniern, gegen welche jene den berühmten
Pikten- oder
Hadrianswall (s. d.) zwischen dem
Forthbusen und dem Clydebusen errichteten.
(Frons), bei den
Wirbeltieren diejenige Gegend des
Kopfes, welche die
Stirnbeine zur knöchernen Grundlage hat,
beim
Menschen also der vorderste unterste Teil des Vorderkopfes. Im gewöhnlichen
Leben wird sie mit zum
Gesicht
[* 10] gerechnet, das jedoch für den Anatomen erst unterhalb derselben anfängt.
BeimMenschen ist sie haarlos und ragt weit
hervor, während sie bei den übrigen
Säugetieren gewöhnlich behaart ist und stark hinter dem Mundteil zurücktritt. Bei
den
Gliedertieren
(Insekten,
[* 11]
Krebsen etc.) wird der zwischen den
Augen liegende Teil desKopfes gleichfalls
S. genannt.
Thomas von,
Philosoph aus altem böhmischen
Geschlecht, lebte im 14. Jahrh., wahrscheinlich
von 1325 bis 1410, und hat sich als einer der ersten Zöglinge der von
KaiserKarl IV. 1348 gegründeten
Universität zu
Prag
[* 18] durch zahlreiche, meist auf seiner
BurgStitné bei
Pilgram verfaßte philosophische
Schriften, die zu den besten Prosawerken
der böhmischen Litteratur gerechnet werden, bekannt gemacht. Die darin niedergelegte Weltanschauung
stimmt mit der christlich-scholastischen, insbesondere des von ihm als
Autorität verehrten
Thomas von Aquino, dem
Inhalt nach
überein, unterscheidet sich von derselben jedoch sehr wesentlich der Form nach, welche vielmehr homiletisch als syllogistisch
ist. Nähert er sich hierin den eifrigen
Predigern seines
Zeitalters, den Vorläufern des spätern Hussitentums,
so entfernt er sich anderseits von deren fanatischem Vernunfthaß, indem er die
Vernunft als höchste
Autorität aufstellt.
Sein Hauptwerk sind die bisher nur teilweise veröffentlichten »Gespräche«
(hrsg. von
Erben,
Prag 1850; von Vrtátko, das. 1873).
Joannes, aus
Stobi in
Makedonien, um 500
n. Chr., ist Verfasser einer philosophischen
Blumenlese aus mehr als 500 griechischen
Dichtern und
Prosaikern, der wir die
Erhaltung zahlreicher Bruchstücke aus jetzt verlornen
Schriften verdanken. Ursprünglich
ein
Ganzes bildend, ist die Sammlung im
Lauf der Zeit in zwei besondere Werke von je zwei
Büchern getrennt worden: »Eclogae
physicae et ethicae« (hrsg. von
Gaisford, Oxf. 1850, 2 Bde.; von
Meineke, Leipz. 1860-64, 2 Bde.,
und
Wachsmuth, Berl. 1884, 2 Bde.)
und
»Anthologion« oder
»Florilegium« (hrsg. von
Gaisford, Oxf. 1822-25, 4 Bde.,
und
Meineke, Leipz. 1856-57, 4 Bde.).
»Handbuch des deutschen
Privatrechts«
(das. 1871-85, 5 Bde.; 2. Aufl.,
Bd. 1 u. 2,
1882-83).
Aus seinem
Nachlaß erschien noch »Zur Geschichte des ältern deutschen Konkursprozesses«
(Berl. 1888). Seit 1857 beteiligte er sich an der Redaktion der
»Zeitschrift für
deutschesRecht«, seit 1862 an der Herausgabe
des »Jahrbuchs des gemeinen deutschen
Rechts« von
Bekker und
Muther.
der er seine »Kurze Geschichte und Charakteristik der schönen Litteratur der Deutschen«
(das. 1826) nachfolgen ließ. Sein letztes größeres Werk war die Übersetzung von Lamennais' »Paroles d'un croyant«. S. starb Seine
»Sämtlichen Gedichte und kleinen prosaischen Schriften« erschienen in 4 Bänden (Straßb. 1835-36). Zu seinen besten poetischen
Leistungen gehören seine in elsässischer Mundart geschriebenen Gedichte, die voller Witz und Humor sind.